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Mewuski 344 A^ewuski
geboren, Zu Macht und Ansehen gelangten,
während andere, wie 3. B. die Kreuze«
RzewuSki. aus wklcher der berühmte erste
unine Erzbisckof von Smolensk. Leon Rze-
wuski lS. 343, Nr. ^. stammt, unbemittelt
blieben und wenig in den Vordergrund traten.
Um die genealogische Aufeinanderfolge dieser
Familie nach Söhnen und Töchtern und ihren
Heirathen festzustellen, dazu fehlen leider alle
Behelfe. In den genealogischen Almanachen
erscheint der Name seldstständig nicht und
kommt nur bei anderen Familien unter den
ehelichen Verbindungen erwähnt vor. Ich habe
es versucht, aus den mir zu Gebote stehenden
Quellen und den Biographien der Einzelnen,
insofern dieselben Familiennachrichten enthal«
ten. eine Stammtafel zusammenzustellen,
welche wohl in der Aufeinanderfolge der ein»
zelnen Generationen richtig sein dürfte, aber
eine Angade der verschiedenen Brüder und
Schwestern, wie der Frauen der ersteren, ver»
missen läßt. So find mir von weiblichen
Mitgliedern dieser Familie mehrere bekannt,
nur weitz ich nicht, ihnen die richtige Stelle
anzuweisen, z. B. Isabella Gräfin Rze«
Nuska, vermalt mit dem k. k. Kammerer,
Comthur des deutschen Ordens und zuletzt
Oberst und Inhaber eines großbritannischen
Regiments, Ferdinand Ernst Joseph Gabriel
Reichsgrafen von Waldstein, seit 26. Mai 4823
Witwe, gestorben um l828; — Ludovica
Gräsin Rzewuska, Tochter eines Wen«
zeSlaus Grafen Rzewuski, vermalt seit
5794 mit Anton Grafen l/anckuloüzki'Vrzezie,
gest. am 20. April 1820; — eine Therese
Gräsin Rzewuska. gleichfalls Tochter eines
Nenzeslaus Grafen Rzewuski. geb.
im Jahre 1749. vermalt seit 3. April 4764
mit Narl 5lani2laus Fürsten VadziwV, seit
22. November t?90 Witwe; diese Letztere
möchte dem Geburtsjahre nach eine Tochter
Wenzeslaus' (I.) Rzewuski's und eine
Schwester Severin's sein. deren Lebensskiz«
zen auf S. 350 u. S. 349 mitgetheilt sind.
Was die Adelsgrade der Familie betrifft, so
ist nur ersichtlich, daß ein Kafiunr Rze-
wuski, wahrscheinlich der nämliche, dessen
S. 345, Nr. 4. Erwähnung geschieht und der
inH «llvach 's Adels'Lerikon (Ilmenau 4326,
s°.) Vd. I I , S. 337. als „Freiherr Kasimir"
angeführt erscheint, im Jahre i8l? den Reichs,
grafenstand erhalten habe. In polnischen Wer-
ken erscheinen sie meist ohne ein Adelsprädi-
cat einfach als Rzewusti aufgeführt. Die
Güter, welche sie im österreichischen Polen besaßen und welche sich zuletzt in den Händen
Leon Rzewuski's befanden, hat dieser
noch bei seinen Lebzeiten an den Fürsien
Sanguszko verkauft und ist das Nähere
darüber in der Ledensskizze Leon Rz.'s
l^S. 346) nachzulesen. Im Nebrigen vergleiche
man die Stammtafel, welche die Aufeinan-
derfolge der Hauptträger dieser Familie in
ununterbrochener Reihe bis auf die Gegen-
wart fortführt.
ll. Einige denkwürdige Sproßen des Grasen»
geschlechtes Nzewuski. i . Adam Laurenz
Rzewuski (gest. im Jahre 1823), ein Enkel
des berühmten Hetman und Poeten Wen,
zeslaus (I.) R. l'2. 350) und ein Sohn
des Grafen Stan is laus Ferdinand R.,
der zuletzt in der kaiserlich österreichischen
Armee die Würde eines Feldmarschalls be-
kleidete. Ueber S tan is laus Ferdinand
R. fehlen mir alle Nachrichten. Adam 3au-
renz diente in der polnischen Armee, war
4790 Castellan von Witebsk, nach dem Sturze
der Republik Gouvernements.Marschall von
Kiew und kais. russischer Senator. In frühe-
rer Zeit gab er in polnischen Blättern Ge»
dichte und andere schöngeistige Arbeiten her»
aus. später veröffentlichte er mehrere Flug-
schriften, u. a. über eine Reform der repu-
blikanischen Regierung, Betrachtungen über
die Abtretung Danzias an Preußen u. dgl. m.
— 2. Christoph Rzewuski, welcher zu
Ende des 46. und zu Anbeginn des 17. Jahr»
Hunderts erscheint, war ein bedeutender Kriegs-
held und gilt als zzder Ahnherr der Familie
Rzewuski. Für seine in den verschiedenen
Kriegen seiner Zeit geleisteten Dienste verlieh
ihm König S igmund I I I . über Verwen»
düng des berühmten Generals Johann Po-
tocki lBd. XXI I I , S. 460. Nr. 21) zu le-
benslänglichem Fruchtgenuß das Dorf Dluska
in der Starostei Kamieniec. Von diesem
Christoph R. stammen in gerader Linie
die noch heute vorhandenen Rzewuski's
ab. — 3. Heinrich Rzewuski (geb. zu
Slawuc in Wolhynien am 3. Mai 179i, gest.
am 26. Februar 4866), ein Sohn des Adam
Iaurenz Z.Nr. ^ und im Erzählungsfache
«iner der bedeutendsten polnischen Schriftstel«
ler der Neuzeit. Um das Jahr 4830 — R.
zählte damals lchon 40 Jahre — erschienen
seine n?awi§tuiki ^ ^ a Zy^erMa soxUo?",
d. i. Denkwürdigkeiten des Herrn Severin
Soplica, welche ihn rasch berühmt machten
und mehrere Auflagen erlebten. Nun folgten,
mehrere größere Romane und Erzählungen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon