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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 354 -
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334 Mewuski waren. Alles was nur immer aus dem Orient kam oder auf denselben Bezug nahm und wissenschaftliches Interesse hatte, war Gegenstand der Behandlung in den «Fundgruben", ste enthalten daher Uebersetzungen und Auszüge aus alteren und neueren orientalischen Werken, Ab' Handlungen. Schilderungen in deutscker, französischer englischer, spanischer, italieni« scher und lateinischer Sprache. Notizen - u.dgl.m. und gelehrte Europäer in Con> stantinopel. Persien. Syrien, EgYPtcn und in den Häfen der Levante nahmen daran Theil. Das kostbare und reich aus» gestattete Werk bildete somit einen Ver» eim'gungspunct für Freunde und Kenner der orientalischen Literatur im Osten und Westen. Graf Wenzel verließ in einiger Zeit den kaiserlichen Miluardienst und vermälre sich in Wien im Jahre 4803 mit Alexandra Rosa l i a Prinzessin Lubomirski, welche jedock nicht aus Neigung, sondern nur dem Willen ihres Vaters gehorchend, dem Grafen, der ste sehr liebte, die Hand reichte. Die unter solchen Verhältnissen geschlossene Ehe war nichts weniger denn glücklich, und der Mangel des Einverständnisses zwischen den Gatten bewog den Grafen zur frei» willigen Trennung, die er, um alles Auf» sehen und jede Nachrede zu vermeiden, am einfachsten bewerkstelligte, indem er auf Reisen ging. Er wählte bei seiner Vorliebe für den Orient denselben und verweilte längere Zeit in Aleppo, dann in Bagdad, wo er sich ganz in die Sitten und Gewohnheiten des Orients hinein lebte und sogar einen orientalischen Namen annahm. Ernannte fich dortTa g« el fach er Abo el Niszan, Emir und Scheik der Beduinen von Anazeisk in der Wüste Nezd. Der Name Tag - el fach er wäre, wie Sprachkundige ver» sichern, nur eine Uebersetzung seines Namens Wenzeslaus, welcher wieder aus den beiden slavischen Worten ^Vienos, d. i. Kränze, und Ilava, d. i. Ruhm, zu» sammengeseht ist und so viel wie Ruhmes« kränze bedeutet. (Tag heißt im orientali- schen Kranz und facker, n. A. fechr: Ruhm.) Hier sei auch nebenbei bemerkt, daß der berühmie polnische Dichter Mickiewicz Rzewuski's Andenken in dem Herr' lichen Gedichte „k^r^s" verewigt hat, dessen Verdeutschung der Herausgeber dieses Lexikons in seinen „Cameen" (Düsseldorf 4856. Arnz. 120.) vechlchte. Rzew uski lebte nahezu ein Iahrzehend im Orient. Vor einigen Jahren erst ver- öffentlichte Karl Cieszewski in dem in den Quellen angeführten „Bildern und Skizzen" einen längeren Brief Rzewu- ski's, in welchem eine sehr anziehende Schilderung desselben über die berühmte Wohlthäterin des Orients, Lady Esther Stanhope, und nebenbei einige Andeu» tungen über seine Reisen im Orient ent» halten sind. Im Uebrigen führte der Graf daselbst ein sehr verschwenderisches Leben und soll über eine Million Gulden verausgabt haben. Die Orientalen, die sich sein Geld gern gefallen ließen, ehrten ihn dadurch, daß sie ihm die Ehrenwürde eines Emirs verliehen. Wann der Graf in seine Heimat zurückgekehrt, darüber fehlen alleAng-aben. Aber imIahre1823 besand er sich auf einer seiner Besißun« gen in Podolien mit seinem Mar» stall arabischer Pferde und seinem Ge- folge von Kosaken, deren Abgott er war. Dort durchzog er die Steppen,- näcktigte nicht selten unter freiem Himmel und suchte, wie eine der Quellen berichtet, nach Schätzen, im Wahne, deren gewiß zu sin« den. So erschien er oft mit seinem ganzen Gefolge bei den ihm befreundeten, nicht selten ziemlich fernen Edelleuten, packte die Zelte aus und war immer ein will«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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