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Sacchetti Sacchetti
Oelgemälde. Nach N a g l e r hatte er
einen „Brand uonTroja" noch im Jahre
4828 gemalt. Ob Loren zo auch eilu'gen
Antheil an den berühmten Panoramen
seines Sohn^S Antonio ^s. d.^ j gehabt,
ist nicht ersichtlich. Wahrscheinlich nicht.
Wohl aber rührt von Loienzo S. eine
Folge von 6 in Wien erschienenen litho-
graphirren Blättern mit Darstellungen
der von ihm für das kaiserliche Hof«
Operntheater gemalten Decorationen zu
der Oper „Coriolcm", welcke verschiedene
Ansichten von Nom, einen Theil des C.>
pitols, den Vorhof der Curie u. dgl. m.
zeigen.
?u.äovaQi (I?2äovu. 18äs, Fi-. «o.) >^. 239. —
Nagler (G. K. I^>r.). Neues allgemeines
Künstler-Lexikon (München 1839. E. A. Fleisch»
mann. 8".) Bd. XI V, S. 129.— Kata log
der Iahres-Ausstellung in der k. k. Akademie
der bildenden Künste bei St. Anna in Wlen,
1816. S. ?, Nr. 56- S. 1l. Nr. 113—12^;
S. 21. Nr. 96,- S. 24, Nr. 164.
ußer den beiden genannten Künstlern Anton
und Lorenz Sacchetti . Sohn und Vatl'r,
find noch mehrere Künstler dieses Namens,
Alle derselben Familie angehörig, zu erwäh«
nen. und zwar: 1. Angelo (I.) Sacchetti
lgeb. zu Padua im Jahre 1766, gest. im
Jahre 1843) ein Vetter der beiden Decora»
tionsmaler Iorenz sS. 13) und Vincenz
sS. 18. Nr. 6), der sich besonders matho
matischen Studien und nach diesen dem
Architecturfache zuwendete. Untrr seinen Bau»
ten >ind heroorzuheben die Nestauration des
Palastes Da Rio in Venedig. der Bau der
Palazzi Vigodarzere und der Anna Morosina,
des Oratoriums vor der Villa Vigodarzere
in Saonara- nach seiner Zeichnung sollte der
Hochaltar in der Kirche Maria del Carmine
zu Vrnedig ausgeführt' werden, aber man
stieß sich an die Höhe der Kosten. Ueberdieß
war S. ein tüchtig« Wasserbaukünstlrr und
führte die Nivellirungen an der Vrenta, Piave,
Livenza aus, nach drnen in der Folge die
Regulirungen diesrr tückischen Gewässer statt«
fanden. Er hinterließ, alS er im hohen Alter
von ?7 Jahren starb, mehrere Abhandlungen
und Arbeitrn architektonischen und mathema
tischen Inhalts. — Seine Tochter Anna war
v. Würz dach, biogr.Leriron XXVII I . eine berühmte Stickerin, von welcher mehrere
Paramente für den Dom und mehrere andere
Kirchen in Venedig gearbeitet wurden. —
2. Angelo (II.) Sacchetti, ein Sohn
deö Giaromo S. lNr. 3^ und Enkel deS
Architekten Anaelo (I.) sNr. 1). Zeitgenoß.
Uedt gleichzeitig zwei Künste, die Malerei
und die Poesie. I n ersterer wurde er ein
tüchtiger Dekorateur, und die Gemächer der
Residenz des königlichen Delegaten in Padua.
der Saal des dortigen Pi-ovinzial-Collegiums
und der Werbungssaal sind mit Arbeiten
seines Pinsels geschmückt. Als Poet veröffent-
lichte er mehrere Dicktungen in italienischen
Nnterhaltungsblättern und schrieb die beiden
Melodramen: „1'Ortü.no" und ^Oamosn»",
wozu 3ui gi Far in a die Musik comvonirte.
Beide wurden in Padua mit Beifall gegeben.
— 3. Giacomo Sacchetti, der jüngere
Sohn des Architekten Angelo (I.) S. lNr. 1).
der sich der Kunst seines Vaters zuwendete
und lange Zeit an dessen Srite und unter
dessm Leitung arbeitete. Namentlich bei den
geodätischen Aufnahmen und bei der Zeich«
nung der Generalkarten der Consortien Va»
ckisliono und V'ossa Vkltav» war er in
heiuorraaender Weise thätig. Von seinen
Bauten ist die Kirche S. Margherita in
Vigonza zu nennen. — 4. Joseph Sac-
chetti. der ältere Sohn des Architekten
Angelo (I.) Sacchetti ^Nc. 1^ uno rm
Bruder des Giacomo sNr. 3), wurde auch
Architekt und widmete sich dem Wasserbau,
fache. Nach beendeten Studien trat er in
den Staatsdienst, wurde Ingenieur bei der
Wasserduusection, dann Chrf-Ingenieur zu
Rooigo und Padua und zuletzt Inspector
des Hafen» und Küftencumes in Trieft. Seinen
Maßnahmen verdankt man oic Regelung der
Gewässer Limena und Brentella und den
Bau des ponto moiwo in Padua, ül^rdieh
viele andere Arbeiten im Gebiete des Bau«
faches. — 5. Leopold Sacchett i , ein
Sohn des Vincenz Mr. 6^, ist ein ge.
schictter Decorationsmaler, der seine Kunst
auch in Paris ausübte, nachdem er in sei»
nein Vaterlands seine Ausbildung erhalten
hatte. Der berühmte Schauspieler Boccage
berief ihn im August 1845 nach Paris, um
im Odeon«Theater die Decorationen für
das Slück „Diogenes", von Frlir Pyat ,
zu malen, welche Aufgabe Leopold S.
mit solchem. Geschicke löste, daß die Blätter
seines Lobes voll waren. Weitere Nachrichten
liegen über ihn nicht vor. s.6a22btta äi
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon