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saftrik
und trat als Oberarzt in die Dienste der
kaiserlichen Armee ein. Nach dem Feldzuge
des Jahres 1839 wurde er Assistent deS
Professors Pi tha sBd. XXII , S. 363^
am Iosephinurn in Wien. I n dieser Zeit
sollen schon Verhandlungen zu seiner
Berufung als Professor der Chirurgie
an eine russische Universität im Zuge
gewesen sein. als sein plötzliches Ableben
denselben ein Ende machte. Der Tod
seiner Braut, deren Leichenbegängnisse er
noch beigewohnt, hatte ihn so mächtig
erschüttert, daß er sich durch einen Pisto
lenschuß selbst das L^bcn nahm. Er war
noch nicht 39 Jahre ali geworden. Der
Schuß war mitten durch das Herz ge-
gangen, neben seiner Leiche fand man
noch eine zweite geladene Pistole und
auf dem Tische daneben drei Briefe,
einer au Professor P i tha , ein zweiter
au seinen Schwager I . I i r iöek, ein
dritter an einen ihm befreundeten Offi»
cier. 8. schrieb Einiges für die öechische
naturwiffenschaftliche Zeitschrift „ A ^ "
und ein paar andere Fachblatter, und
zwar: „Ueber Blutegel" (0 xi^avicii
1834); — „Vom Regenwürme" (0
ä.08tov(5L, 1833); — „Von der Spinne"
(0 ^avouku, 1836), sämmtlich in der
abgedruckt; — „0
?" im „ök3O))i3 läkarü.?
d. i. Zeitschrift öechischer Aerzte, und
„Ueber Wunden und deren Behandlung",
in der „Wiener Medicinalhalle" 1860
bis 1861. 8. liegt auf dem Matzlems-
dorfer evangelischen Friedhofe bei Wien«
begraben.
Bohemia (Prag« polit. und UnterhaltungS«
blatt. 40.) 1862. Nr. 236. S. 820 snach die.
ser gest. am 3. October 1862^. — s l ovni ! :
Lg?, d. i. Conversations»3erikon. Nedigirt
von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1839
Kober. Lex. 8«.) Bd. IX, S. <3. Nr. 4 snach
diesem gest. am 2. Octoder Paul Joseph (Slavist,
Geschichts» und Sprachforscher,
geb. zu Kobel jarovo, ungarisch Fe»
kete Patak, im Gömerer Comitate
Ungarns am 13. Mai 1793. gest. zu
Prag am 26. Juni 186l). Sein Vater
und ließ dem Sohne eine sorgfältige
Erziehung angedeihen. I m Jahre 1803
kam dieser auf das heimatliche Gymna»
fium in Rosenau, 13l)8 auf jenes zu
Dobschan und 1812 an das Lyceum nach
Kasmark. wo er kus 1813 Philosophie,
Theologie und ungarisches Recht studirte.
Die Verhältnisse an dieser damals be>
rühmten Lehranstalt waren für nationale
Tendenzen nichts weniger als günstig,
aber zunächst wurde 8.'s wissenschaftliche
Entwickelung durch Männer, wie der
Historiker Gen er sich Md. V, S. 133^
und der scharfe philosophische Denker
D. Miha l ik sBd. XVHI, S. 235). ge-
fördert, und die Zectüre einer böhmischen
Schrift über den Werth der Mutter«
spräche und der Nationalbildung weckten
'einen Sinn für slavische Sprache und
eine Liebe zum slavischen VolkSthurne,
die er, ohne audcre Völker germg zu
chätzen, durch sein ganzes Leben in
Schrift und Wort bethätigte. In jener
Zeit wurde auch durch die Lectüre der
böhmischen Volkslieder sein poetisches
Schaffen angeregt, und eine Frucht dieser
Zeit ist eine Gedichtsammlung: „Die
Muse aus dem Tatra" ^die bibliogra»
phischen Titel seiner Werke folgen auf
S. 39—61^, welche von seinen slavischen
Landsleuten r-^ cht beifallig aufgenommen
wurde. Im October 131» begab sich
s. über Preßburg und Prag nach Jena.
wo er biS 1817 Theologie, Philosophie.
Geschichte. Philologie und Naturwiffen»
chaften unter Mannern wie Eich st adt,
Fr ies , Luden. v. Münchow, Dken
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon