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Sagar 70 Sagar
symptomatischen Nosologie handelt, wid>
met und Sagar's nosologifchen Versuch:
als den besten von allen des 18. Jahr»
Hunderts bezeichnet. Wie bemerkt wor-
den, war S. in seinem Fache auch als
Schriftsteller thätig, und die Titel der
von ihm veröffentlichten Werke sind in
chronologischer Folge: „ Desse^/atio cks
Fa/lcan'a« (Viennas 1762, 4".); —
ei
-ll5" (idiä. 17(j3) 40.); —
(idiä. 1763, s".); — „Nrricht uan tiem
PllzbiüteKer GeZllniibrnnncn in Mähren" Mien
1768, 8<>.); — „Betreibung iier Ge5nnd-
brnnnen zn CrrbiZch iu Mähren" Wien 1768.
1773)
8^.); — „Zbhanölung ulln üem Mchlttiaue,
lll3 der grüsäien Ärsuche der Hllr:iuich5lnche,
und ileraselbkn Ourart" (Wien 1773, s^.);
1776, 8".);
auch als Anhang zu Wilh. Cullen's
2.H nosoloZiain metk'oäi-
1775, 4<>. mi^.); eine
zweite Auflage vonBagar's „äMswa"
erschien ebenfalls zu Wien im Jahre
1784; — „
et 277Z" (I,5p5i2o 1773, Zo.); — ,Ion
den uiahreu Kennzeiihki! der Harnuletibelllhe"
(Wien 1782. 8".). Seine Verdienste auf
ärztlichem Gebiete wurden auch wissen»
schaftlicher Seits, wie höchsten Ortes
gewürdigt. S. war nämlich Mitglied der kais. Akademie der Naturforscher
snittui-3.6 ouriosoruin) und von Ihrer
Majestät der Kaiserin Mar ia There-
sia ist S. im Jahre 1776 in den öster-
reichischen Adelstand mit dem Ehrenworte
„Edler von" erhoben worden. Nach emec
vor mir liegenden schriftlichen Aufzeich'
nung, welcher leider keine Quelle beige,
fĂĽgt, die aber manches Bemerkenswerthe
enthält, wäre Sagarin Prag am 18. Juli
18l3 gestorben und sonach 111 Jahre
alt geworden, waS wohl zu bezweifeln
ist. da alle Quellen in der Angabe seines
Geburtsjahres 1702 ĂĽbereinstimmen.
Hecker allein gibt l778als sein Todesjahr
an. Nach dieser oberwahnten Handschrift«
lichen Qurlle eines Anonymus war S.
arm von seiner Jugend bis zum Grabe.
Er war anfänglich Hirtenjunge und lebte
als Student von Almosen. Auch als
ausĂĽbender Arzt blieb er arm und infolge
deffen lieĂź er sich auf feinen Leichenstein
auf dem Wolschaner Gottesacker bei Prag
folgende Inschrift setzen: „Hier liegt jener
Sagar, der in der Jugend ein Hirte
war und als Student von Almosen lebte,
endlich Doctor, Physicus, Schriftsteller
und dafĂĽr geadelt wurde. Arm lebte er
beständig, vom Unglücke verfolgt, arm
liegt er auch hier." Leider konnte ich eine
Quelle, die unten bezeichnete „Carniolia",
welche vielleicht nähere Aufschlüsse über
diesen interessanten Landsmann gibt, in
Wien nicht auftreiben.
Adels. Diplom ääo. 12. April l?76. —
Hecker (I. F. C.). Geschichte der neueren
Heilkunde (Berlin 1839, Enslin. 8°.) S. l53,
494. 369, 6l)1. — Hirsche! (Vernh. Di-.),
Compendium der Geschichte der Medicin von
den Urzeiten bis auf die Gegenwart (Wien
t862. Braumüller, gr. 8".) S. 296 u. 302. —
Biogiaphisch-literarischesLeritonder
Thierärzte aller Zeiten und Länder u. s. w.
Gesammelt von G. W. Schraoer, ver»
vollständigt und herausgegeben von Dr. uwä.
Eduard Hering (Stuttgart 1863, Ebner u.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon