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despräfidium in Lemberg versetzte, was
zu wiederholten Belobungen seiner amt«
licken Thätigkeit von Seite des damali«
gen Gouverneurs August Longin
Fürsten von Lobkowitz sBd. XV^
S. 337 j^ Veranlassung gab. Im Jahre
4832 zum wirklichen 3. Kreiscommissär
ernannt,, wurde er nun dem Wadowicer
Kreisamte zur Dienstleistung zugewiesen,
wo eS ihm bald gelang, die Aufmerksam»
keit des Gubernial-Präfidenten Franz
Freiherrn Krieg von Hoch fel den
>M. XII I , S. 213) auf sich zu lenken,
was 4834 feine Beförderung zum Kreis»
commissär 2. Classe für den Tarnopoler
Kreis mit Uebergehung von 30 Collegen
zur Folge hatte. Im Jahre 4837 wurde
S. zum 4. Kreiscommiffär in Lemberg
ernannt, wo er durch feine Dienstleistung,
vorzüglich durch die Reformen, die er in
dem damals in beklagenSwerthem Zu«
stände befindlichen Provinzialstrafhaufe
theils beantragte, theils selbstständig
durchführte, mit dem Erzherzog General.
Gouverneur Ferdinand vonOester«
reich. Este ^Bd. IV, S. 8H in unmit-
telbaren Verkehr trat und dessen Person«
liche Zuneigung gewann. In Folge des«
sen wurde S. im Jahre 4839 zum Gu>
bernialfecretär und schon im Jahre 4840
zum Chef der Präsidialkanzlei deö Erz«
Herzogs und im Jahre 4844 zum Guber.
nialrathe ernannt. Die Zeit vom Jahre
4840 bis Ende 4846, in welchem der
Erzherzog seine Stelle niederlegte, mochte
wohl die inha.lt» und im Hinblicke auf
den wichtigen Posten, den S. bekleidete,
einflußreichste gewesen sein. Verfasser die«
ses Werkes, selbst damals in Galizien,
hatte Gelegenheit, die über alles Lob
erhabene, umsichtige, energische und dabei
doch ihm daS Vertrauen Wer gewin«
nende Thätigkeit S.'s zu beobachten.
Nach der Resignation deS Erzherzogs nahm S. seine Stellung als Gubemial-
rath im Raths'Gremium ein, in welcher
er bis Ende 4847 verblieb, bis ihn der
damalige Landes«Gouverneur Franz
Graf Stadion persönlich und dringend
aufforderte, die Kreishauptmannstelle m
Rzeszow zu übernehmen. S. trat im
Jahre 4848 diesen Posten an und versah
ihn ununterbrochen bis April 1834, wäh«
rend fast alle übrigen Kreishauptleute
Galiziens, dem Sturme der Revolution
weichend. abtreten und durch andere
Männer ersetzt werden mußten. I n dem
ihm anvertrauten Kreise wurde die Ruhe
nicht gestört. Excesse und Ausschreitungen,
wie sie in allen übrigen statthatten, kamen
nicht, vor, und gewiß ist es ein ehren-
volles Merkmal, daß S.. der Beamte
der Regierung, auf deren Sturz die da-
maligen Bewegungen abzielten. das
Ehrenbürgerrecht zweier Städte. RzeSzow
und Lezaysk, erhielt und ihm noch sonst
Beweise anerkennender Theilnahme von
Seite der Kreisbevölkerung gegeben wur-
den. Im Mai 4834 wurde S. zum
Statthaltereirathe 4. Classe mit Hofrath-
Charakter bei der niederösterreichischen
Statthalterei in Wien, bei der darauf
erfolgten Organisation im Jahre 4834
zum Statthalterei'Vicepräsidenten beför»
dert, in welcher Eigenschaft er auch län-
gere Zeit den erledigten Posten deS nie«
derösierreichischen Statthalters vertrat.
Im Jahre 4860 als SectionSchef in daS
Ministerium des Innern berufen, versah
er diese Stelle bis October 4863. wo«
rauf ihm über sein Ansuchen die Ver-
setzung in den Ruhestand gewährt wurde.
Seine amtliche Thätigkeit fand wieder-
holt ah. Würdigung: im Jahre 4834
durch Verleihung deS Leopold-OrdenS,
im Jahre 4860 durch jene der 2. Classe
des Ordens der eisernen Krone, im Jahre
4863 durch Verleihung der geheimen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon