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Salis 107 Salis
Geschütz des Platzes bestand auS 25 Ka-
nonen. Die Franzosen, von Bailleul und
Popermgen heranrückend, griffen am
8. September 4793 mit 40.000 Mann
in zwei Colonnen den Platz an. Oberst
Sal is schlug an diesem und dem folgen«
oen Tage alle Angriffe mit beispiellosem
Muthe ab. Auch als der Feind am 9.
Nachmittags die Stadtaus drei Batterien
mit Granaten und Kugeln beschoß, hielt
Sal is mit seinem braven Bataillon tapfer
Stand und beschämt mußte der Feind in
der Nacht nach Baillenl sich zurückziehen.
Frech, von Sa l is kämpfte auch in den
darauffolgenden Feldzügen gegen Frank«
veick, wurde General.Major, zuletzt Feld«
marschall'Lieutenant und Divisionär in
Wien, in welch letzterer Eigenschaft er
ebenda im Alter von 61 Jahren starb. Er
mag wohl eine und dieselbe Person mit
dem General Sa l i s sein, der im 1.1794
den Befehl in der Festung QueSnoy hatte,
als dieselbe durch die Franzosen unter
General Scherer belagert wurde. Die
Besatzung hatte nur 1800 Feuergewehre,
die Festung war in Folge einer im Jahre
1793 stattgehabten Belagerung in sehr
schlechtem Zustande und das Belagerungs»
corps zählte 25.000 Mann. General
Sa l is hielt sich tapfer durch 28 Tage
und ergab sich erst, als er durch einen
Spion denBefehlvom Armee«Eommando
erhielt, sich zu ergeben und eine gute Ca«
pitulation zu erzielen. Major Max de
Traux erwähnt dieser Belagerung in
H ormayr'S „Archiv" 1810, Nr. 7. im
Aufsatze: „Die Oesterreicher in Festun,
gen". Für seine heldenmüthige Verthei«
dlgung Iperns wurde S. außer Capitel
am 22. September 1793 mit dem Maria
Tl)eresien«Orden ausgezeichnet. Freiherr
Pau l war zweimal vermalt, zuerst mit
N. von Bedau, zum andern Male (seit
16. März 1793) mi tKathar ina Gra- fin von Nei fach. Uober den Familien-
stand deS Baron Paul S. siehe unten
in den Quellen.
Hirtenfeld ( I . ) . Der Militär«Maria There,
siewOrden und seine Mitglieder (Wien 183?.
Staatsdruclerei, kl. 4".) S. 389 u. 1736.
Zur Venealogie der Salis-Jamaden. Die
S a l i s ' S a m a d e n -sind in die Adels»
Matrikel des k. k. österreichischen Adels als
Freiherren eingetragen, und zwar auf Grund
dcr dem damaligen Obersten Paul von Sa<
l is > Samaden ^s. dessen Biographie S. 406)
von der Kaiserin Mar ia Theresia im
Jahre 1779 verliehenen Feeiherrnwürde. Die
Ahnen dieser Familie sind um den Anfang
des 17. Jahrhunderts nach Mähren einqe»
wandert. Drei Söhne Johann Vaptista'ö
Sa l i s aus seiner Ehe mit Anna von planta-
5amaden, nämlich Jacob, Johann Bapt .
und Rudolph, erscheinen in den Jahren 1614
und l653 in Mähren. Von Einem der ne»
nannten drei Brüder stammt als Sohn ober
Enkel der im Jahre l?18 alS k. k. österrei'
chischer Hauptmann gestorbene Anton uun
Sal is . Dessen Gemalin Nargarelha geb. von
Domörig auf Gasswitz schenkte ihm drei Kin«
der: Pau l , Ignaz und Antonia. Erste»
rer, nämlich Pau l , vermalte sich mit Maria
Anna von Ehrenschild, wrlche ihm zwei Söhne,
Paul und Kar l Ignaz, gebar, die Stifter
zweier Zweige der S a l iS<Sa maden, von
welchen die Nachkommenschaft Paul 's für
dieses Werk Interesse hat. Paul nämlich ist
der nachmalige k. t. Feldmarschall.Lieutenant
und Maria Thl.'rcslen.Ritt>.'r. dessen Lebens-
skizze auf S. 1^6 sich befindet und dessen
Nachkommenschaft im Nachstehenden mitge-
theilt wird.
Heutiger Familienstand der Freiherren Salis-
Famaden. Freiherr Paul Sa liS hatte einen
Sohn Kar l (geb. 1s. Mai 1771, gest 12. No»
vember 1831), der mit Naria von Veeklr (geb.
3. Juni 1776. gest. 14. August 1803) vermalt
war. Aus dieser Ehe entsprangen die Kinder:
Freiherr Kar l Adolph (gest. 21. Jänner
1830) , k. k. Oberst im 3. Infanterie.Regi-
mente ^uergl. dessen besondere Lebensskizze
S. 105); Louise (geb. 18V3) und Kar l
Ludwig (geb. 1804). Ehrenritter deS Iuhan.
niter-Ordens. Kar l Adolph und Kar l Lud«
wig stifteten zwei Linien. Karl Adolph's
Kinder sind Flanz Kar l Freiherr uonSalis<
Samaden (geb. 2l. November 1336), k. k.
Kämmerer und Stabsossicier in der taisrrl.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon