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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 136 -
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Salm 136 Salm Bauernaufstand in Oberösterreich. Nun kämpfte Salm in dem Kriege, der um Ungarns Krone gegen Johann Zapolya entbrannt war. eroberte Tokai. entsetzte Erlau und errang im Jahre 1328. in welchem er zum obersten Feldhauptmann ernannt wurde, einen glänzenden Sieg bei Szinye über den Gegen- tönig. Den schönsten Lorbeer aber wand er sich um sein Haupt als Wiens StadtcoM' mandant, als die Stadt im Jahre 1329 von Mitte September an von dem siegreich von Ungarn heranrückenden, 300.000 Mann star- ten Osmanenheere unter So lim an belagert wurde. Durch seine Gegenwart auf allen Puncten, wo die Gefahr, am drohendsten war, ermuthigte er die kleine Zahl der Ver« theidiger. die im Ganzen 20.000 Mann zu Fuß und 2000 Reiter zählte, welche überdieß von den mannhaften Bürgern Wiens und den glänzendsten Namen des österreichischen Adels unterstützt wurde. Die Namen der Helden, welche Wien vor dem Untergange durch die Osmanenhorden errettet, verdienen eS, in diesem Wecke zum bleibenden Andenken verzeichnet zu werden. Außer den beiden Obercommandanten Niklas Salm und Wilh. Rogendorf M . XXVI, S. 27t, Nr. 50) sind zu nennen der junge Pfalzgraf Phi l ipp, unvergeßlich durch seine Tapferkeit, Hanns Katzianer, Niklas Thurn, Hector Nei« sch ach und Leonhard von Völs, welche als Generai'Felowachtmeister dienten; Wilhelm Rogendorf'S Bruder Wolf, Ulrich 3ey> fer und der General'Prooianrmeister Marcus B e ck von Leopoldstorf; der Statthalter Georg von Puch heim. der Kanzler Niklas Raben. Haupt, die beiden freiwillig am Kampfe theilnehmenden Grafen Wolf von Oettin» gen und Rupert zu Manderscheid, von der Bürgerschaft die Hauptleute Hanns Nil» Helm Griessenecker, Leonard Hauser, der Bürgermeister Wolfgang Trey, der Stadtrichter Paul'Bernfuß, die Raths» Herren Wolf Mangold. BastianSchranz, Bastian Eysenach; von einem auserlesenen Häuflein Spanier Don Luys de Avalos, Anquil lera und Vi l larvet , und der in Verfolgung des Feindes verwegene Don Juan de Salamanca, und endlich von der Blüthe des österreichischen Adels Männer und , Jünglinge aus den Familien Apfaltrer. Auer. AuerSperg. Ber l ich ingen, Bibra.Brzezina, Buchheim, Enzen» ! berg, Gal l , Gundelf ingen. Hager. I Herberstein, Hoheneck. Hohenfeld. Khevenhüller, Knobelsdorf, Kollo« nitsch. Lamberg. Lasberg. Mallen- stein, Ninlptsch,Pappenheiln,PayrS. bergs Rziczan, Rosenberg. Schal, lenberg, Schwärzender«, Seidlitz, Sinzendorf. Starhemberg, Stadler, Traut tmans dorff, War ten berg, Wildenstein, Wolkenstein. In Monats- frist wurden nicht weniger denn zwanzig wüthende Stürme des Feindes zurückgeschla« gen, und im letzten Hauptsturme, an dem in Oesterreichs Geschichte durch die wichtigsten Erinnerungen. Schlachten und Friedensschlüsse so denkwürdigen l4. October ^vergleiche Hoc- mayr's „Taschenbuch für vaterländische Ge- schichte" 182l. S. W1). empfing der damals 7ljährige Heldengreis Niklas Sa lm seine Todeswunde. Maler Karl Ruß verherrlichte diesen Augenblick durch ein Gemälde, in welchem er den greisen Heros darstellt: seinen Siegerdegen mit der Rechten noch festhaltend, den Fuß auf den eroberten Roßschweifen, in den Armen der Freundschaft und Liebe seines Waffenbruders Rogendor f und dessen Tochter Elisabeth, der Gemalin S a l m's, die sich vergebens müht, das aus der Wunde strömende Blut mit ihrem Schleier zu stillen. Karoline Pichler aber verherrlichte yie Scene durch ihr Gedicht: „Die Freunde". Nach diesem letzten Hauptsturme und Salm's Verwundung beschloß So l im an den Rück- zug, nachdem er vorher noch in seinem Lager Tausende von christlichen Gefangenen ohne Unterschied des Alters. Ranges und Geschlech, tes hatte niedermetzeln lassen. Vor Mitter» nacht am 17. October wurde das gesammte Geschütz noch einmal auf die Stadt los- gebrannt, das Lager in Brand gesteckt und dann der Rückzug angetreten. Ueber 40.000 Türken waren vor Wien umgekommen. Salm. seiner Wunde nicht achtend, folgte den Flie» henden, in der Hoffnung, Gran und vielleicht' Ofen vor den Fliehenden zu erceichen; aber sein Zustand gestattete ihm nicht die Aus« führung. er mußte schleunigst auf sein naheS Schloß Marchegg gebracht werden, daselbst auf seiner später nach ihm benannten Besitzung Salmhof hauchte er sein Heldenleben cms. Die Kaiser Kar l V. und Ferdinand I. ehrten daS Andenken Salm's durch Errich' tuny eines Marmordenkmals in der Doro< theakirche in Wien. Im Jahre t?90, nach Aufhebung dieser Kirche, wurde das Denkmal den Nachkommen des Helden überliefert und gelangte so auf die Allodherrschaft Raitz in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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