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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 150 -
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Salomon 48N Salomon Eifer und seine Energie den Grund dazu gelegt. Jetzt aber war er auch auf den Höhenpunct gelangt, denn von nun an traf ihn unverschuldet ein Mißgeschick um das andere, was aber seinen Muth nicht brach, sondern seine Willenskraft viel mehr stärkte. Die Hoffnung, die sehr unvollkommenen Communicationsmittel, welche zur Hebung des Verkehrs uner> läßlich waren, verbessert zu sehen, ver> wirklichte sich in Folge des AlleS und zumeist den Handel lahmenden Krieges nicht, wie auch in Folge dessen die versvro chene beträchtliche Staatsunterstützung -von 50.000 fi. ausblieb. Salomon's Gesellschafter Ruprecht hatte den Gra fen Kinsky, der dem Unternehmen Salomon's seinen besonderen Schutz hatte angedeihen lassen und 20.000 fi. vorgestreckt hatte, zu überreden gewußt, die Rumburger Handlung auf seine Herr» schaft nach Haida zu verlegen, wogegen Salomon's und seines zweiten Gesell- schafters Teuer lein Einsprache erfolg, los blieb. Kaum war dieß geschehen, als Nuprecht mit einem Caffendiebstahle von 20.000 fi. das Wette suchte. Nun setzte Salomon das Geschäft unter der Firma Teuerlein, Salomon u. Comv. fort, aber auch diese neue Firma löste bald sich auf, denn Teuer« lein riß eine Wiener Filialhandlung, welche von Seite der Regierung dem Rumburger Geschäfte verliehen worden, als selbstständiges Geschäft an sich und fügte Salomon, dessen auslandische Kunden er zum großen Theile an sich gezogen hatte, bedeutenden Nachtheil zu. Salomon, so ungünstig seine Verhält- nisse sich gestalteten, überwand alle diese empfindlichen Unfälle, errichtete im Jahre 4762 eine neue Handlung, größtentheilS mit Tafelzeugen, unter eigenem Namen» und wie auch seine eigenen Vermögens- Verhältnisse zerrüttet waren, unterstützte er doch eine Menge Wiener Arbeiter durch Garn und Geld, nahm viele Weber auf und wurde so durch seinen edlen humanen Sinn der Begründer eineS dauernden Wohlstandes in vielen Familien, die heute noch bestehen. AuS Dankbarkeit für sein edles Wirken erwählten ihn im Jahre 4764 die Rumburger zum Bürgermeister. Nur drei Jahre hatte er dieses Amt. das er dann seiner steigenden Geschäfte wegen selbst wieder niederlegte, versehen, aber was hatte er innerhalb dieser kurzen Zeit Alles gethan! Durch Herstellung der Straßen, Errichtung einer Schule und anderer gemeinnütziger Anstalten trug er wesentlich zur Hebung RumburgS bei, aus eigenen Mitteln bestritt er Manches zur Verschönerung der Stadt, wie an die schöne Allee auf dem Kirchhofe, die heute noch steht, sich die Erinnerung seines Namens knüpft, denn S. hatte sie auf seine Kosten pflanzen lassen. Indessen hatte er seinen ältesten Sohn tüchtig für sein Geschäft erziehen lassen. Als dieser von Trieft, wo er die Handelsstudien gemacht, in's Vaterhaus zurückgekehrt, nahm ihn S. im Jahre 1774 in sein Ge- schäft, .in welchem S. sich mit erneuerter Kraft dem Großhandel in's Ausland zugewendet hatte, als Gesellschafter auf und setzte sich selbst im Alter von 60 Iah- ren, im Jahre 1777. zur Ruhe, die nun ihm gewordene Muße der Lanowirth- schaft zuwendend. Noch 46 Jahre genoß S. diese Muße, dann erlag er einem Fußleiden im Alter von 76 Jahren, den Verfall eineS Industriezweiges, den er selbst zu solcher Höhe gebracht, glücklicher Weise nicht mehr erlebend. Diese Indu» strie war unter ihm zur Weltberühmtheit gelangt und hat ihren Namen, wenn auch nicht die Wichtigkeit, von einst bis auf die Gegenwart behalten. Der Rei«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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