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Salomsn Salomon
sende, der in der Gegenwart österreichische
Städte besucht, bemerkt oft bei einem Lei
nengeschafte den Auslagkasten oder das
Schild mit der Überschrift: „Zum Rum»
burger", welcher einen Mann mit drei>
eckigem Hute, weißer Cravatte, schwarz
seidenem Frack und Hosen bis zu den
Knieen, weißen Strümpfen und Schuhen
mit silbernen Schnallen darstellt. Dieses
Bild, wenn es alt oder nur geschickt
restaurirt ist, ist dann das ahnliche Bild>
niß unseres Salomon, des Begründers
der Rumburger 3einen»Industrie um die
Mitte des vorigen Jahrhunderts, der im
Volksmunde kurzweg als der „Rumbur»
ger" fortlebt.
PiSl ing (Theophil). Nationalökonomische
Briefe (Prag 1866. C. Bellmann, so.): „Zur
Geschichte der nordböhmischen Ieinenindu»
strie". — Erinnerungen (Präger Unter.
Haltungsblatt, 4«.) 43S6. S. 212 .- „Salomon,
der Rumdurger", von Th. Pisling.
SlllonwN, Johann Michael Joseph
(Mathematiker, geb. zuOberdürr«
dach unweit Würzburg am 22. Februar
4793, gest. zu Wien am 2. Juli 4836).
Ueber seine Knaben» und Iünglingsjahre
sind eigene Aufzeichnungen vorhanden,
an welche wir uns im Folgenden halten.
Sein Vater war Gegenschreiber (Contro»
lor) bei der Vogtei deS IuliuSspitals zu
Oberdürrbach. Den ersten Elementar«
unterricht erhielt S. von seinem Vater
selbst, den er schon als Knabe auf seinen
kleinen Geschäftsreisen begleitete, und
während derselben wurde sein Sinn <ür
die Schönheiten der Natur und seine
Neigung zum Studiren mächtig angeregt.
Bei der im Jahre 1804 eingetretenen
neuen Organisation des damaligen Bis»
thumS Würzburg übersiedelte er mit
seinem Vater in die Stadt Würzburg,
wo unter der kurzen Regierung deS da»
maligen Churfürsten Maximi l ian von Bayern Realschulen und zwei Pro>Gym«
nafien errichtet wurden. I n den Studien»
jähren 4808/6 und 4806/7 beendete S.
das Pro-Gymnasium und kam dann im
Jahre 4807 an das akademische Gym»
nafwm, an welchem er die Grammatikal«
und Humanitätsclaffen mit dem glück»
lichsten Fortgange absolvirte und sich
vorzüglich in der Mathematik und in der
griechischen Sprache auszeichnete. Im
Jahre 4342 bezog er die Universität und
besuchte zunächst die beiden philosophi-
schen Jahrgänge, wo er sich aber in der
Mathematik so auszeichnete, daß er statt
deS ordentlichen Professors, des Herrn
Dr. Schön, und unter seiner unmittel«
baren Anleitung die öffentlichen Vor«
lesungen über die Elementar.Geometrie
halten durste und seinen eigenen Mit.
schülern ein Privatissimum über Geo-
metrie gab. Während der nächsten Ferien
wurde S. zum Lehrer der Geometrie bei
der polytechnischen Schule in Würzburg
ernannt. Fleißig betrieb er nun daS
Studium der höheren Mathematik und
Astronomie, unterzog sich am Schlüsse
des Jahres 4844 den öffentlichen stren-
gen Prüfungen und wurde in Folge dieser
tüchtigen Leistungen zum öffentlichen Re«
petitor für die Gymnasialclaffen des aka«
demischen Gymnasiums ernannt, welche
Stelle er neben der obenerwähnten bis
zu seiner Abreise nach Wien bekleidete.
Nach Vollendung der philosophischen
Studien wollte sich S. ausschließend den
widmen, allein die wenig günstigen Aus.
sichten auf diesem Wege ließen ihn diesen
Plan aufgeben und er widmete sich im
Jahre 4 844 u. f. den Rechtswissenschaften,
wo er in den Vortragen eines Rudhart,
Schmidt lein, K le inschrod und
Beer für seine aufgegebene Neigung
m reichen Maße Entschädigung fand.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon