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zweiactigen historischen Schauspiele: „Die
Metallschmelz in Venedig", von Gleich,
welches im Jahre 1828 im Leopoldstädter
Theater zur Aufführung kam, die Musik'
ebenso zu der ebenda im Juli 4829 auf«
geführten Zauberpoffe: „Die Krähwinkler
auf Reisen". Von einer in Handschrift
gebliebenen Oper, betitelt: „Richard
Mackwill", kam in einer musikalischen
Akademie, welche S. veranstaltet und
deren Ertrag der Versorgungsanstalt für
erwachsene Blinde gewidmet hat, nur die
Ouvertüre nebst einer Arie zum öffent-
lichen Vortrage, auch wurde bei dieser
Gelegenheit ein Fischerlied, die Hymne
der Frühlingsmorgen und der erste Satz
einer Symphonie in V aufgeführt. Salz»
mann hat mit unermüdlichem Fleiße und
nicht geringen Kosten eine an schätzbaren
Werken reich dotirte Musikbibliothek ge«
sammelt.
Schi l l ing (G. Dr.), Das musikalische Europa
(Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8<>.) S. 288
^nach diesem Kar l Heinrich).— Gaßner
(F. S. Di-.), Universal'Leiilon der Tonkunst.
Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart
!849. Frz. Köhler. Lex. 8".) S. 743 snach die.
sem Kar l Gott f r ied). — Neues Uni.
versal.Lexikon der Tonkunst. Angefangen
von Dr. Iu l . Schladebach, fortges. von
Eduard Bernsdorf (Dresden 1337, Robert
Schäfer, gr. 8°.) Bd. I I I , S. 425 snach die«
sem ebenfalls Kar l Gottfr ied). — Noch
sind erwähnenswert!): 1. Der am 8. Decem-
ber 4869 in Wien im Ruhestande verstorbene
Oberinspector der Südbahn, I . N . Salz»
mann. der in den Vierziger-Jahren in Lem-
berg lebte, wo unter seiner Leitung das durch
seinen Umfang und die Raumvertheilung
merkwürdige gräflich Skarbek'sche Theater
erbaut wurde. Später übersiedelte er nach
Wien. wo er als Oderingenieur beim Baue
der Semmeringbahn thätig war. S. ist unter
Anderem auch der Erbauer der unter Oester-
reiche industriellen Etablissements berühmten
Schlvglmühler Papierfabrik. Ein großes Ver-
dienst aber erwarb sich S. um die Vervoll-
kommnung der Cementfabricate in Oesterreich.
Es hatte der niederösterr. Bewerbeverein seine große goldene Medaille als Preis dafür aus-
gesetzt, daß die österreichischen Cementfabri.
cate dem besten englischen Portland» Cement
ebenbürtig hergestellt würden. Fast 20 Fahre
lang waren nur wenige Bewerber aufgetreten,
von denen Keinem die Auszeichnung zuerkannt
werden konnte, bis der Architekt I . B. Salz.
mann. damals Bauinspector der südlichen
Staatsbahn, als Verwaltungsrath des n. ö.
Gewerbevereins und als Obmann der Bau-
section dieses Vereins, diesem Gegenstande
seine Aufmerksamkeit zuwendete. Mit der
Natur der Cemente ganz vertraut, gelang es
seinen unermüdlichen Bestrebungen und Unter-
suchungen, ein Product zu Tage zu fördern,
welches dem besten englischen Portland'Ce,
ment gleichkommt und dadurch die großen
Summen baaren Silbergeldes, welche bis
dahin für Portland-Cement nach England
wanderten, dem Inlande zu erhalten, sowie
durch diesen an Ausdehnung immermehr ge»
winnenden Industriezweig einer großen An-
zahl Arbeiter und Hilfsetablissements Beschäf-
tigung zu verschaffen. Mehrere Besitzer von
Cementwerken, welche eben. durch Salz»
m a nn's Bestrebungen angeregt, solche Erfolge
erzielten, daß ihnen vom n. ö. Gewerbeverein
und von Sr. Majestät ausgezeichnete Beweise
der Anerkennung zu Theil wmde — so z. V.
erhielten Escher und Saulich das goldene
Verdienstkreuz mit der Krone und vom n. ö.
Gewerbeoerein die große goldene Vereins»
Medaille, Dr. Alex. Curt i und Praschnig,
g er vom n. ö. Gewerbeuerein die große gol»
dene Medaille — vereinigten sich, um Salz-
mann ein Zeichen ihres Dankes für feine
von solchem Erfolge gekrönten Bemühungen
darzubringen und überreichten ihm im n. ö.
Gewerbevereine einen silbernen Ehrenpotal,
der die einfache, aber inhaltreiche Inschrift
trägt: „Herrn Bauinspector I . B. Salz-
mann. dem eifrigsten Förderer der Kalk-
«öement-Fabrication in Oesterreich, von den
dankbaren Fabrikanten Escher, Saulich
und Praschnigger am l6. Mai 1863".
Der auS Silber gearbeitete vergoldete Ehren-
vokal ist 2l Zoll hoch, zeigt am Piedestal die
Embleme der Baukunst und auf dem Deckel
in einer Gruppe das Symbol des n. ö. Ge-
werbevereinS. Er ist aus dem Atelier des
Modelleurs und CiseleurS Stah l in Wien
hervorgegangen, und Wald Heim's „Il lu.
strirte Zeitung" 1863. Nr. !"2, bringt auf
S. 1224: im Holzschnitt die Abbildung diefeS
Ehrenpokals. — 2. I)r. Joseph Salz«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon