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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 187 -
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Sander 187 Händor Nehmen von Hindernissen u. dgl. m ließe sich noch weiter ausführen. Doch möchte das vorhandene genügen, um einen Begriff von den Wagnissen des Grafen und seiner Dressur der Pferde zu geben. Ausführlicheres darüber findet sich in zwei Werken, an deren Einem er mit Anderen betheiligt ist. wahrend das zweite die Reitergeschichten des Grafen zum ausschließlichen Inhalte hat. Ersteres führt den Titel: „I^es 0KaL8O8 st Zxort en. Honoris N. et 16s darons 6t (x äs Ilixs in Folio. 23 color. Ta feln (Pesth, H. Geibel). Das zweite kam durch den berühmten Thiermaler I . Prestel zu Stande, mit dem S 6.nd 0 r seit seinem 18. Jahre in enger Freundschaft verbunden ist. Prestel, dessen Thierstücke ebenso seltene — da sie meist von Potentaten bestellt oder ange- kauft wurden — als durch Naturwahr» heit und tiefes Studium ausgezeichnete Meisterwerke sind, war bei den meisten Reiterstücken des Grafen S. Gefährte und Augenzeuge, und hat sie sämmtlich skizzirt und in Oel ausgeführt; es sind solcher Skizzen nicht weniger denn 300 vorhanden, von denen viele bleibenden Kunstwerth besitzen. Im Jahre 1858 entschloß sich I . G< Prestel, die schön» sten derselben in einem Werke gesammelt herauszugeben, welches auch unter dem Titel: „Sändor-Album. Reit-, Fahr- und Iagdereignisse. Gemalt und photo» graphirt". 3 Bde. (Mainz. Vier. von Zabern. Qu. 4"., jeder Band 30 Photo« graphien enthaltend) herauskam. Das Album aber gelangte nicht in den Handel und ist also eine große Seltenheit. Auch m anderer Hinsicht, nicht bloS als Pferde. züchter und Kenner, sondern als Mensch überhaupt ist Graf Sand 0 r sehr inter» efsant und eine in der That merkwürdige Natur. So trinkt er nie Wein oder sonst ein geistiges Getränke, wahrend er selbst die Gastfreundschaft in liberalster und verschwenderischester Weise übt. Seine Liebenswürdigkeit und Heiterkeit machten ihn zu einer der beliebtesten typischen Gestalten deS vormärzlichen Wien. und nur der Umstand, daß er der Schwieger- söhn des Staatskanzlers Metternich gewesen, laßb eS erklären, daß man ihm im Jahre 1848 eine Katzenmusik brachte. Wie aber nahm der Graf diesen Buben« streich auf? Als der Haufe vor seiner Wohnung erschien, trat der Graf. der von dem ihrn bevorstehenden Volkscon» certe bereits unterrichtet war, auf den Balcon seines Hauses und blies auf einer helltönenden Pfeife, welche über alle an- deren Instrumente schrillend hervorstach, ein mächtiges tzurioso. Wahrend er so selbst den Chorreigen anführte, accoui» pagnirten ihn seine Bedienten mit obli- garem Miauen, welches aus zwei, mit lebendigen Katzen angefüllten Säcken -unisono erscholl. Dann verließ der Graf den Balcon, ging hinunter zu den Katzen» Musikanten, warf selbst die Fenster seineS Hauses ein und fragte zuletzt ganz ge- müchlich: «Wohin gehen wir jetzt?" Der Haufe sah verdutzt darein, und fernerer Excesse sich enthaltend, ging er seineS Weges weiter. AlS im Jahre 1863 der Graf seinen 60. Geburtstag feierte, brachte die Presse über den Jubilar Mit« theilungen, welche ihn nicht nur als den einstigen gefeierten Sportsmann und sattelfesten Reiter, der seines Gleichen nicht hatte, hinstellen, sondern daS Publi- cum mit weit ehrenvolleren Thatsachen aus dem 3ebm deS Grafen bekannt machte. indem derselbe als einer der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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