Seite - 191 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Bild der Seite - 191 -
Text der Seite - 191 -
SangusKo 191 Sanguszko
Vsx 6.1 Keils arti in ,
anuo X I (1847), x. 33 6 s., enthalten.
Beide Koloffalstatuen hat S. im Auf-
trage des Königs von Sardinien. Kar l
Alber t , ausgeführt, dessen Büste auch
aus den Händen Sangiorgio 's her«
vorgegangen ist. Der König schmückte
den Künstler dafür mit dem Orden von
S. Mauritius und Lazarus. Von ande«
ren größeren Werken S.'s sind noch zu
erwähnen die Kolossalpferde am ^.rao
Holla xaos in Mailand. I n der. Mai«
länder Kunstausstellung vom Jahre 1835
waren von S. ausgestellt: „Gin Partriit",
in Form einer Herme; — „Nie Rüste der
<jßriiiin Christine Grivulziu-Archinto"
und eine Marmorgruppe: „Sanct Mi-
chael". Die Eleganz, mit der er seine
Arbeiten ausstattete, und die große Aehn«
lichkeit, mit welcher er seine Menschen«
bildniffe ausführte, haben ihn diele Jahre
zum gesuchtesten Künstler gemacht, daher
auch die Zahl seiner Marmorbüsten und
Porträt.MedaillonS sehr beträchtlich ist.
Sang iorg io ist Mitglied des ^tonoo
äi LlsZaia und der Wiener k. k. Akade«
mie der bildenden Künste. Unbedingt sind
die Reiterstatuen der Dioscuren S.'s
Hauptwerk.
N8V<l3j,2iou.s äoNft apsrQ äi dtzilb krU V«r
!'52uo 1855 (MI220, I>iro1k, kl. 8'.) x. 32,
No. 383-39l. — Nagler (G. K. vr.).
Neues allgemeines Künstler»Lexikon (München
4839. Fleischmann. S«.) Vd. XIV, S. 264.
— Noch ist einer Dame zu gedenken, der
Baronesse Seraphine Binder, die unter
dem Theaternamen San Giorgio als
Sängerin bekannt war und im Jahre 1868
auf ihrem Familiensitze bei Wildon in Steter»
mark gestorben ist.
Sanguszto - Lubartowicz, Ladislaus
Fürst (erbliches Mitglied des Herren«
Hauses des österreichischen Reichsrathes,
geb. in Wolhynien im Jahre 4803,
gest. zu C a^ne S 43. April 4370). Der jüngste Sohn des Fürsten Tust ach aus
dessen Ehe mit Clementine Fürstin
CzarrorySka. Sein Vater Eustach
diente unter KosciuSzko und in den
Reihen Napoleon's. Prinz Ladis«
laus erhielt seine erste Erziehung gleich
seinen Brüdern im Elternhause, bald auf
den Gütern in Wolhynien, bald in Tac«
now in Galizim. wo ihn der Vater in den
soldatischen Uebungen zu Roß und mit
Gewehr unterwies, während die tiefreli.
giöse Mutter auf die Eigenschaften deS
Herzens und die Entwickelung religiöser
Stimmungen einzuwirken bemüht war.
I m Alter von 18 Jahren schickten ihn die
Eltern unter Aufficht des Mentors, eines
französischen Priesters, auf die Universität
nach Berlin, wo S. die Vorlesungen
Hegel's hörte und, wie er oft scherz«
weife bemerkte, nicht verstanden hat.
Von einer Reise im Auslande kehrte er
im Jahre 1829 in sein Vaterland zurück
und vermalte sich am 6. Juli genannten
Jahres mit IsabellaPrinzessin Lubo-
mirska sgeb. 4808), um bald aus den
stillen Freuden seines jungen Ehestandes
gerissen zu werden, da ja bald darauf
die polnische Revolution auSbrach, die
auch ihn in die Reihen der Vaterlands»
Vertheidiger rief. Der ältere Bruder
Roman war schon vor ihm in den
Kampf gezogen, um im Schlachtgetüm-
mel und Kriegsgewirre den Schmerz
über seine eben erst dahingeschiedene Frau
Nata l ie geb. Gräsin Potocka lgeft.
17. November 4830) leichter zu vermin-
den. LadislauS trat als gemeiner
Uhlane in die Armee, wurde aber bald
Flügel.Adjutant des Generals Skrzy'
necki. Irr dieser Stellung bewieS er
Muth und Entschlossenheit und zeichnete
bei mehreren Gelegenheiten, insbesondere
aber bei Grochow sich aus. Er beschrieb
auch in späten Jahren in einem polnischen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon