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206 Santner
1348 ob. in welchem ihn feine Mit«
bürger in den österreichischen Reichstag
wählten. Als dann im Jahre 1830 die
provisorische Gerichts-Organisation durch«
gesührt wurde, ward 3. zum Assessor bei
dem Collegialgerichte in Bunzlau. und
bei der Durchführung der neuen Gerichts-
eintheilung im Jahre 1856 zum selbst,
ständigen Gerichtsadjuncten in Strako»
nic ernannt. Aber schon im folgenden
Jahre erhielt er. was er langst erstrebt,
die Notaistelle im Podiebrader Bezirke,
welche zu versehen ihm aber nicht lange
vergönnt war, da er schon im Frühlinge
deS folgenden Jahres nach längerem
Leiden im Alter von 60 Jahren starb.
Seine ersten literarischen Versuche fallen
bereits in das Jahr 18t9, in welchem
das damalige Pra-ger Unterhaltungöblatt
KosiüHnitost)^ d. i. Miscellen, sein Ge.
dicht: „Dsvös 2 22braäuik«, d. i. Das
Mädchen und der Gärtner, veröffent-
lichte. Nach längerem Schweigen trat 8.
im Jahre 1844 zuerst mit einem vier»
actigen Drama, betitelt: „ ös^woöoT-sH«)
vor die Oeffentlichkeit. welches wieder»
holt auf dem Prager standischen Theater
mit Beifall gegeben wurde. Dieser Ar«
beit folgten noch im nämlichen Jahre:
„Na?-6 äock'nz,") d. i. Alte Stunden,
dramatischer Scherz in einem Act; —
„^n i ^o t / ?6i!i^ d. i. List gegen List,
Luftspiel in drei Aufzügen; — im Jahre
1846: „^Hovss a v^ova", d. i. Nitwer
und Witwe, Lustspiel in zwei Acten; —
im Jahre 1849: „^a^os^aV sHo^one«,
historisches Trauerspiel in drei Acten; —
im Jahre 1833: „/z?/ 2
Tragödie in fünf Acten; —
<iiVack?o") d. i. Das ländliche Schauspiel,
Lustspiel in einem Act; und sein letztes,
nicht lange vor seinem Tode beendetes
Werk ist: „^asta", romantisches Schau-
spiel in fünf Acten. Die vorgenannten dramatischen Arbeiten 8.'s find unge-
druckt geblieben, und Franz I . Pok,
Z.'s Biograph, stellt den Antrag, daß
die Manuscripte im böhmischen Museum
hinterlegt werden sollten; auch beabsich.
tigie der Prager Verleger Pospis i l
einige Arbeiten 8.'s in seiner Theater»
Bibliothek (Oivkäowi didiiottz^) abzu.
drucken, was jedoch bisher nicht ge-
schehen sein mag. I n 8.'S Nachlasse fand
sich auch noch eine quellenmäßig gearbei.
teie Geschichte seiner Vaterstadt Podie-
brad vor. Ueberdieß war 8. ein Freund
der Musik und selbst als Componist thä-
tig. Er hat als solcher folgende Compo»
sitionen herausgegeben, 1338: „Figaro
Walzer tnr das Pillnukorte", — „Podiebruber
Gänze", — „Rönigstädtlel Polka" u. dgl. m.,
wovon einige bei dem Musikverleger I .
Ho ff mann in Prag im Drucke erschie«
nen sind. Im Besitze des Sohnes be-
sinden sich auch eine von seinem Vater
componirte Operette und noch mehrere
andere Compofitionen verschiedener Gat»
tung.
k oä Ota.vI', 0. i. Der Bote von
der Otawa. t8S8, Beilage zu Nr. l7. S. 141.
— ?i»23lcft Novin?) d. i. Prager Neuig»
leiten, 1858, Nr. 78. — I,UN5r (Präger
Unterhaltungsblatt, schm. 4°.) 1358. Nr. 14:
„Nekrolog" von Franz I. Pok.
Santner, auch Sandtner, Karl (Co m»
positeur, geb. zu Salzburg 26. Jan«
ner 1819). Sohn eines k. k. Beamten.
Die erste musikalische Ausbildung erhielt
S. in dem Salzburger Capellenhause,
dem jetzigen Mozarteum. Da er ein un«
gewöhnliches Musiktalent befaß, machte
er frühzeitig Compositionsversuche, in
Folge deren ihm der damalige Capell«
meister I . I . Fuetsch IM. V, S. 28^.
der selbst ein tüchtiger Generalbassist
war, Unterricht im Generalbasse ertheilte.
Um mit der Anleitung in der Theorie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon