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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 236 -
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Seite - 236 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28

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236 Sapieha eines „Kammerdieners des Kaisers Napo» leon" belegten. Zu Anfang dcS IahreS 1863 hieß es, die polnische Emigration in Paris habe an Stelle des Fürsten L. Czartoryski den Fürsten Adam Sapieha zum Gene« ral.Lieutenant der polnischen Krone ernannt. Auf diese von allen Blättern colportirtc Nach« richt erwiederte der Fürst Adam in einem an die »Presse" gerichteten Schreiben ääo. Paris st. Februar 1863. daß diese Notiz in allen Puncten unwahr sei; daß er seit län. gerer Zeit, entfernt von Allem und Jedem, in seiner Zurückgezogenheit sich nur mit der Erziehung seinrr Kinder, der Pflege seiner leider sehr zerrütteten Gesundheit und blos von Zeit zu Zeit mit der Aufsuchung von Beschäftigung und Erwerb für einzelne Ve< kannte der Emigration, welche Hunger und Noth leiden, befasse. Im nämlichen Jahre berichteten im September die Journale, daß auf den Fürsten, als er Abends um 10 Uhr heimging, ein Mordversuch gemacht worden, der Dolch aber an der Perlmutterdecke eines Portefeuilles, worauf die Spitze des Dolches traf. abgeglitten sei. In der Folge begab sich der Fürst, um sich dem politischen Leben und den Wirren der Emigration zu entziehen und seine sehr zerrüttete Gesundheit zu pflegen, nach Deutschland. ^Presse (Wiener polit. Vlatt) 1864, Nr. 21. 53. 146; 1863, Nr. 24. 40, 231, unter den „Kleinen Nachrichten" in der „Kleinen Chronik" und im „Eingesendet". — Constitut ionelle österreichische Zeitung 1864, Abendbl. Nr. 56. — Mäh> ri scher Correspondent 1864, Nr. 46. — Neue freie Presse 1864. Nr. 4 l ; 1863, Nr. 285.) — 2. Alexander Sapieha (geb. 3. September 1??3, gest. zu Dereczyn im Grodzker Gouvernement 9. September 1812), von der Kodenski'schen Linie; ein Sohn Joseph'S, des Landesoorschnnders von Li» thauen. Verlebte seine Jugend in Straßburg. wohin seine Eltern ob der politischen Wirren im Vatellande sich begeben hatten. Dann kam er nach Frankreich, später aber in seine Heimat, wo er unter der Obhut seines Ver» wandten, des Fürsten Iab lonowski , unter der Leitung eines gelehrten Polen seine Aus. bildung erhielt. In den Jahren 1802 u. 1802 machte er eine große Reise durch oi« südlichen Länder Oesterreichs, durch Bosnien, Albanien und Montenegro, welche er in seinem Werke: „I>o<1ro2o vo kraMck 8lo>viaQi>k?oIi", d. i. Reisen durch die slavischen Länder (Breslau 4511, 80)^ beschrieb. In der. nächsten Zeit betrieb er mit Vorliebe Naturwissenschaften ,^- vornehmlich Chemie, und stand im regen Verkehre mitOsinski. Zaborowski und anderen Warschauer Gelehrten. Im Jahre 1812 wurde er Kämmerer des Kaisers Na» poleon I. und Mitglied des damaligen NatheS von Lithauen. Aber nach kaum been» detem Feldzuge starb er zu Dereozyn, erst 39 Jahre alt. Außer mehreren, in den Jahr. bück ern der Warschauer Wissenschafts freunde enthaltenen Abhandlungen über die franzö» fischen, polnischen und lithauischen Maaße und Gewichte, erschien von ihm in franzöfi' scher Spracke: „I^ottrs l>ur )o3 boräs öo 1'H.Hi-iatiy.us« (?ki>is 1808, 8v.). In Hand» schrift hinterließ er aber Materialien zu einem größeren Werke über Mineralogie und ein Wert über die Sitten und Literatur der Sla. ven. ^RoesQiki to'ws.i'2^Lt>va ^Varssa^v» skisxo I>l2^. nau.ko>v., d. i. Jahrbücher der Warschauer Wissenschaftöfreunde, Bd. XVIII. n^oti I»oiHko>v oto., d. i.Lerikon der gelehrten Polen (Lemberg 1833, Kühn u. Millikowski, 8«.) Bd. I I I , S. 73.) — 3. Alexander S. (geb. 1624, g(st. zu Wilna 1671). von der KodenSki'schen Linie; der älteste Sohn F ri ed- rich S.'S und Enkel des Witcvöker Wojwo. den Nikolaus. Für den geistlichen Stand bestimmt, erhielt er bei den Jesuiten in Wilna, dann in Rom seine theologische Ausbildung. Nach seiner Rückkehr wurde er bald Domherr in Warschau, Scholasticus von Sandomir, Custos von Plock, zuletzt Propst von Wilna. Im I . 1659 ernannte ihn König Johann Kasimir zum Bischof von Zmuzdi, l663 zum Bischof von Wilna. Als solcher führte er die rubricirten Tabellen zur Beschreibung seiner Diöcese ein, stiftete die Marienbruder» schaft an der Wilnaer Kathedrale und gab die „Oon5tituUono8 s^noäl äiooolisw Vil- uousis" (Wilna 1669, 4«.) heraus. Auch auf mehreren Landtagen wirkte er für die könig, lichen Interessen. — 4. Alexander Paul S. (gest. im Jahre !723), von der Siewier5ki< schen Linie; ein Sohn des Kasimir Paul Johann ^S. 239, Nr. 15). der namentlich seines ausgezeichneten Gedächtnisses wegen gerühmt wird. Ein einmal gelesenes, voll beschriebenes Blatt sagte er Wort für Wort nach. Er war Marschall deS Herzogthums Lithauen, eiy Freund der Wissenschaften und besaß eine reiche Bibliothek. Zur Zeit der Unruhen im Lande siel er bei Hofe in Un< gnade, wurde aber später wieder in Gnaden
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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