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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 260 -
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Sartyni 260 Sartyni Gymnasialclaffen in Stanislawen, und bezog 1813 die Universität in Lemderg. wo er sich mit Vorliebe den philosophi« schen Studien widmete, und als in die» ser Zeit seine Eltern nach Lithauen aus- gewandelt, sich durck Unterrichtgeben unterhielt. Im Jahre 1817 berief ihn sein Vater nach Lithauen, wo er den mathematischen und medicinischen Stu« dien an der Universität zu Wilna oblag. Eine unglückliche Liebe trieb ihn nach Lernberg zurück und hier ergab er sich ausschließlich dem Studium der philoso« phiscden und literarilchen Wissenschaften, ertheilte auch Unterricht in denselben, in Mußestunden aber betrieb er Zeichnung und Sculptur, was ihn auch auf den Einfall brachte, sich der Bildhauerkunst zu widmen. Mit schwerer Mühe bekam er einen Reisepaß nach Wien — es war die Zeit der deutschen Burschenschaft, und der S an d'schen Umtriebe — und in Wien gestattete ihm die h. Polizeidirection nur drei Tage Aufenthalt; nach beendeten Studien Bildhauer werden wollen, er» schien verdächtig. S. übernahm nun die Erziehung deS jungen Grafen Arthur SobanSki und bewarb sich während dieser Zeit um die Lehrkanzel der Philo- sophie in Nilna. Zufolge der EoncurS« aufforderung schrieb er in polnischer Sprache eine Psychologie, worin er auf eine praktisch faßliche Art die stetige Entwickelung deS Bewußtseins, der Be> gierden und der Empfindungen nach einer mathematischen Formel zu ent« wickeln versuchte, da aber die Wilnaische Universität kurz darauf wegen der Stu> denten», sogenannten Philaretenumtriebe aufgehoben wurde, blieb der Concuis ohne Erfolg und das Elaborat kam nach Petersburg in die k. Bibliothek. Ohne übrigens großes Gewicht darauf zu legen, ging S. mit dem jungen Grafen und l dessen Mutter, späteren Witwe Col lo- redo (in Nissa), nach Italien/Seiner Vorliede für Sculptur und Kunstwiffen« schaft gab er Ausdruck in einem besonde- ren Werke, welches er auS Mangel eincS entsprechenden. Namens vorläufig Logik deS Gefühlvermögens benannte. Denn. sowie es fest«: und unabänderlich begrün« dete logische Negeln für das Denkver« mögen gibt. so müsse es auch — dackte er — eben solche für das Gefühlsvermögen geben. Er stieß bei dicser Arbeit auf große Schwierigkeiten, denn es fehlten ihm noch sprachliche Namen für besondere Gefühlsregungen, welche den von ihm angenommenen siebcn Orundtönen des Gefühles entsprechen sollten. Die mensch» liche Umgangssprache kennt blos die Er« gebniffe, das Resultat der innerlich vor« kommenden Regungen des Gefühlsver- mögens, gleichsam das Colorit eines Gemäldes; waS aber das für Farben — jene 20—30. die der Maler untermalt haben mußte, bevor das wirkliche Colorit deS Gesichtes zum Vorscheine kam — sein mußten, daS weiß der Uneingeweihte nicht, er ahnt es blos. Es lag ihm also ob, jene feinen, tiefliegenden Fäden auf« zusuchen und sie in gesonderte Sprach« begriffe aufzufassen, wonach erst die Regeln abstrahirt und begründet werden konnten. Was noch die Ergründung er- schwerte, war die Mannigfaltigkeit und die Vielheit, da Gefühle und Empfin« düngen jedes Wachwerden des Bewußt« seins, jede Regung der Begierden nickt nur begleiten, sondern auch ihnen vor- angehen und ihnen nachfolgen, ja. je nach Umständen eine andere Farbe an, nehmen. An 700 neue Begriffe mußten erfaßt und dafür sprachliche Namen ge,« schaffen werden. S. begann daS Werk in französischer Sprache, in der Meinung, sie enthalte die feinsten Gefühlsbestim-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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