Seite - 286 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Bild der Seite - 286 -
Text der Seite - 286 -
Sauran 286 Saurau
auch kti der Reihe der Unterzeichner auf der
Stiftungsurkunde des Laibacher Bisthums,
dessen Errichtung Kaiser Friedrich I I I . ge<
lobt, als er bei der Besitznahme Cilli's nach
dem Tode des letzten Grafen von Cilli kaum
der Gefangenschaft des VcrrätherS Wito>
Witz, Commandanten der Veste Cilli, ent-
ronnen war. — 9. Heinrich vonSaurau.
siehe: Friedrich von Saurau ^Nr. 7), —
1U. Johann von Saurau , ist ein Sohn
Kaspar's, der bei Anderen als Georg
erscheint, aus dessen Ehe mit Dorothea
von Fladnih. und während sein Bruder
Wilhelm mit Ursula von Rogendorf
die ältere Linie der Saurau stiftete, ist er
mit Siguna von APsaltern der Stamm»
vater der jüngeren Linie. Als nach dem Tode
Maximi l ian's I. in den Crblauden Un.
ruhen ausbrachen und die Parteiungen in
gefahrdrohender Weise überHand nahmen, so
daß der Verlust eines oder des andern der
zur Krone Oesterreichs gehörigen Länder zu
besorgen war, da hielt Johann von Sau«
ra u in Steiermark treu zum angestammten
Regenten und alle Parteiungen mit fester
Hand niederhaltend, verhinderte er den Aus»
bruch uon Unruhen und jedweden Versuch
eines von einzelnen Parteigängern beabsich»
tigten Aufstandes. Auch wird die Umsicht
gerühmt, welche Johann von Saurau in
Geschäften innerer Verwaltung bethätigte, —
11. Kar l Graf Saurau (kaiserlicher Gene.
ral im l7. Jahrhundert), ein Sohn des Gra.
fen Wolfgang Nudolph S. aus drsftn
Ehe mit Isabel l a Gräfin W age n 6b era.
War ein tapferer Kriegsheld seiner Zeit und
zuletzt, 1673—4685. kaiserlicher General. Als
im Jahre 1683 Wien uon den Türken hart
bedrängt und durch Ernst Rüdiger Grafen
Starhemberg befreit wurde, hatten sich
die ungarischen Rebellen, als Bundesgenossen
der Türken, die Steiermark ausersehen, um
von dort in das Herz der Monarchie enizu.
dringen und den Tatarenhorden bei ihren
Operationen gegen Wien die Hand zu reichen.
Von Pinkafeld hatten sie versucht, gegen Für»
stenfeld vorzudringen, um dann in Gratz ein>
zufallen und mit dein Besitze von Gratz die
ganze Steiermark zu gewinnen. Da stellte
sich Karl von Saurau den Nebellen ent<
aegen. Obwohl mit schwachen Streitkräften
versehen, griff er die ihm weit überlegenen
Rebellen bei Fürsten feld rasch und entschieden
an. so daß diesen die beabsichtigte Veleini.
gung mit ben Türken vereitelt wurde, und jagte diese und die Rebellen in rascher Flucht
vor sich her. Auch bei dem Brande der Esseger
Brücke, wie bei dem Sturme auf die über
anderthalb Jahrhunderte unter türkischer Bot«
Mäßigkeit schmachtende Stadt Ofen leistete
S. treffliche Dienste. — 12. Kar l Graf von
Saurau (gest. 1643), mit dem unsere
Stammtafel anhebt, ist ein Sohn Wolf-
gang's Freiherrn von Saurau sNr. ^ )
aus dessen erster Ehe mit Elisabeth Freiin
von Gera zuArnfels. Kar! war k. k.
Kämmerer, geheimer Rath und um das Jahr
1643 Landeshauptmann in Steiermark. Mit
Diplom vom 22. März 1623 erlangte er das
den Freiherren und Grafen Hofmann von
Grünbüchl und Strechau abgenommene
Oberst'Erdlandmarschallamt in der Steiermart
mit den damit vereinigten Gütern Frauen»
heim, Klein-Sölk und Friedstein. und mit
Diplom vom 12. Jänner 1628 für sich und
seine Nachkommenschaft die Grafenwürde.
Graf Kar l errichtete im Jahre 1633 ein
Fideirommiß und bestimmte dazu die Wüter
Wolkenstein, Ligist, Friedstein. Crembs. Pram»
stetten, Ooel>Steinach und Slaming. Aus
seiner Ehe mit SusannaKathar ina von
Tieffenbach (n, A, Teuffenbach) ent-
stammen vier Söhne u.w vier Töchter. Von
ersteren stifteten Wol fgana Nudolph und
Sigmund Friedrich Ersterrr die ältere
(steiermärkische). Letzterer die j ü na rre (östrr«
reichische) Linie, von denrn nur noch die
erstere in einrm weiblichen Sproßen, in der
zweiten Gemalin de6 Grafen Mar iaZeno ,
in Mar ia Anna geb. Gräfin von Goöh
besteht. — 13. Mar i a Antonia Gräfin S.
(a/b. 7. August l733. gest. um 1830). eine
geborne Gräfin Daun , nach einigen Quellen
die Tochter des drrühmton FeldmarschallS
Daun lBd. I I , S. ll»8j Wie wenig be»
gründet dirs? Annahme ist, erhellet aus der
Biographie dcs Grafen Franz von Sau«
rau sS. 279). in deren Eingang die obige
irrige Annahme begründet wird. Mar ia
Antonia vermalte sich im Jahre 1787 am
1. September mit-dem geh. Rathe und Ober«
Hofmarschall Mar ia Kar l Grafen Sau<
rau. den sie nach 2«jähriger Ehe verlor und
nahezu um ein halbes Jahrhundert, nachdem
sie selbst ein fast hundertjähriges Alter erreicht
hatte, überlebte. Sie hatte sich in ein Frauen-
ckloster nach St. Polten in Niederösterreich zu.
rückgezogen, in welchem sie als große Wob>
thäterin der Armen allgemein verehrt wurde.
Ihr einziger Sohn war der berühmte Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon