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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 301 -
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Savoyen 301 Savoyen ten im Modenefischen und Parmesan ischen. wo Eugen seine Winterquartiere nahm. Im Feldzuge des Jahres 1702 sind be» merkenswerth der Angriff von Cremona am 1. Februar, der, obgleich mißlungen, doch Eugen's Feldherrntalent im glan« zenden Lichte zeigt; die Einschließung von Mantua von Mitte Februar bis I.August; die für Eugen siegreiche Schlacht bei Luzzara, am 13. August, in welcher die Franzosen unter Vendome viele Tau- sende an Todten und Verwundeten ver- loren, aber auch Eu g en den Verlust von 2000 Mann, darunter den General Prinzen Comm,erci, zu beklagen hatte. j^ Den Plan dieser Schlacht fiehe bei 5 Cahil l^ Nach dieser Schlacht be- zog Eugen die Winterquartiere mit seiner Armee, er selbst aber begab sich nach Wien, wo ihn der Kaiser zum Kriegspräsidenten ernannte, in welcher Eigenschaft er wichtige Reformen in der Armee vornahm und auch in die Finan» zen, welche nach einem Biographen Eugen's ^gemeiniglich von den Mini« stern geplündert worden waren", eine bessere Ordnung brachte. Im Jahre 1703 erhielt Eugen daS Commando der Truppen, welche in Ungarn gegen die Rebellen kämpfen sollten, wurde aber bald wieder nach Wien zurückberufen, wo die Kriegsereigniffe in Süddeutsch, land Besorgniß erregten. In Wien ver> anlaßte der Prinz daS Bündniß des Kaisers mit England, das nun den Ge« neral Marlborough mit seinen Hilfs- truppen nach Deutschland sandte. Und mit diesem, feiner mit dem Markgrafen Ludwig von Baden vereint kämpfte Eugen. Mit Marlborough zusam- men erfocht er über die Franzosen den Sieg bei Hochstadt am 13. August 1704, eroberte die Festung Landau und zwang hie Franzosen, Ingolstadt zu räumen, worauf er seine Truppen in die Win« terquartiere in Bayern legte. Da die kaiserlichen Waffen in Italien bisher min> der glücklich waren, erhielt Eugen im Jahre 1703 daS Commando über die Armee in Italien, daS er aber nur unter der Bedingung ungeschmälerter Macht» Vollkommenheit übernahm. Erst. als ihm diese sichergestellt wurde, reiste er Mitte April zur Armee ab. Im Mai fiel er in's Brescianische ein. Als um diese Zeit Kaiser Leopo ldI . starb, bestätigte Kai» sei Joseph I. Eugen'S Vollmachten und Commando. Nach verschiedenen Be« wegungen beider Theile kam es am 16. August bei Cafsano zum entscheiden« den Angriffe, und nach vierstündigem blutigsten Kampfe mußte Eugen den Rückzug antreten, den er auch völlig geordnet ausführte Man der Schlacht bei Ü CahilH und in Treviglio das Lager bezog. Der Sieg der Franzosen ward durch die erlittenen Verluste, welche jene Eugen's überstiegen, stark beeinträchtigt. Der Verlust beider Armeen an Todten be» lief sich über 8000. davon entfielen 2500 auf die Kaiserlichen, und an Verwunde» ten über 6000 Mann. Von den Kaiser» lichen waren die Generale Graf v. Lei- ningen und V.Harsch unter den Todten, General von Bibra und der Herzog von Lothringen waren ihren Wunden erlegen. Für den Feldzug des nächsten Jahres, 1706, holte sich Eugen per- sönlich Verhaltungsregeln in Wien; da es an Geld fehlte, ließ er in London auf eigenen Credit eine halbe Million negoci« ren, hessische und pfälzische Soldaten wur» den in englischen Sold genommen und mit diesen wie mit den in Bayern stehenden Regimentern marschirte Eugen nach Italien, wo indessen Graf Rev entlau am 16. April 1706 bei Calcinato von Vendome entschieden geschlagen wurde.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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