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Felder 331 Fellner
. N Felder, Franz Michael I M XXVI,
S. 376).
Neue freie Presse (Wien) 1869, Nr. 57!9.
im Feuilleton: „Aus Michael Felder's Selbst-
biographi«". — Wanderer (Wiener polit.
Blatt) l869. Nr. i68. im Feuilleton.
* Felix, Eugen (Maler , geb. zu
Wien 27. April 4836). Bildete sich an
der Wiener Kunstakademie unter Wald»
mül ler . setzte dann seine Studien in
Paris und auf Reisen fort. Seit 1868
nahm er seinen bleibenden Aufenthalt in
Wien, wo er neben Thierstücken und
Genrebildern vorzugsweiseBildnifsemalt.
Sein Bild: „Kind mit rinlin Hunde", ist in
die Belvedere«Gallerie aufgenommen.
Mit the i lungen der Gesellschaft für veroiel«
sättigende Kunst (Leipzig, L. A. Seemann, 4<>.)
I. Jahrg. (i873). Nr. 3. Sp. 43.
5 Fellner, Ferdinand (Architekt,
geb. t8l3. gest. zu Wien 23. Septem-
ber 4871). Von ihm stammen die Pläne
zum Irrenhause auf dem Brünnlfelde,
zur Handelsakademie, zum Treumann«
Theater. Er war auch viele Jahre hin.
durch Mitglied des Wiener Gemeinde«
ratheS.
Neue freie Presse l87l, Nr. 2ö47. im
Abendblatt in der, „Kleinen Chronik".
s Fellner, Joseph (Staatsbeam-
ter ,Kunstd i le t tant . geb. zu Wien
43. November 4792. gest. zu Gratz
19. Mai 1873). Seit 4813 im Staats-
dienste, trat er im Mai 4839 mit dem
Titel eines Statthalterei'Vicepräsidenten
in Grah in den Ruhestand. „Wollte man
das reiche Lebensbild dieses edlen Man-
nes", schreibt sein berühmter Biograph,
„mit den bezeichnendsten Emblemen aus-
statten, so müßte man darauf Perga«
mentrollen mit anhangenden Staats»
siegeln, große aufgeschlagene Bücher, eine Lyra und eine Palette, dazwischen mit
reinem Geschmacke geschlungene Feldblu»
men erblicken, um des Eigners Pflicht-
eifer und Tüchtigkeit im Staatsdienste,
seinen Wissensdurst und Reichthum an
Kenntnissen, sein feines Verständniß der
Kunst — er behandelte mit Meisterschaft
das Piano und die Phyäharmonika, und
malte mit künstlerischem Geschicke, und
Geschmack — seine innige Liebe zur
Natur sinnbildlich anzudeuten. Aus dem
Hintergrunde aber mühte, das Ganze
beherrschend, fast geisterhaft, die mystische
Gestalt eines Kelch-es emporragen, wel«
cher keineswegs der Kelch blindgläubiger
Andacht oder gar frivolen Lebensgenus'
ses, sondern der Kelch tiefer, herber und
fast ununterbrochener Leiden gewesen."
Denn in der That war sein ganzes Leben,
physisch genommen, ein fortwährendes
Leiden und Dulden. Kranksein oder
Kränkeln. Seine Verdienste als Staats-
beamter wurden 4839 durch den Franz
Joseph», 4834 durch den 3eopold»Orden
gewürdigt. Ausdrücklich hatte er ange»
ordnet: „Mein Grab soll auf keinerlei
Weise bezeichnet werden". Aber dieses
ascetisch herbe Verbot wurde übertreten,
denn auf dem St. Petersfriedhofe in
Gratz, wo er begraben liegt, erhebt sich
über seinem Grabe ein dunkles Stein«
kreuz in einfacher Gittereinfafsung, und
auf dem Kreuze neben dem Gedurts«
und Sterbedatum die Worte: „Der edle
Mann, der hier ruht, wollte vergessen
werden und wird doch unvergeßlich blei-
ben", der Name jedoch fehlt. Und noch
Eines, was in der in den Quellen bezeich«
neten Iebenöskizze fehlt: sein Biograph
AnastasiuS Grün war sein Freund und
der Dichter hat demselben den Noman»
zenkranz: „Der letzte Ritter" gewidmet,
in dessen ungemein seltener erster Auf»
läge die Vorrede Aufschlüsse des innigen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon