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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 16 -
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Seite - 16 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Scarpa Scarpa ren anatomischer Präparate, deren er für den Professor der Geburtshilfe, Calza. in Wachs, vornehmlich zur Anatomie der weiblichen Geschlechtstheile, arbeitete. Als später Morgagni in den Armen seines Zöglings an einem Schlagfiuße starb, hielt es auch S. nicht mehr in Padua und er begab sich nun nach Venedig, um daselbst sein ärztlich- chirurgisches Wissen zu verwerthen. Da« selbst erhielt er durch Vandel l i . den Leibarzt des Herzogs von Modena. die Einladung, dahin zu kommen und an der eben wieder ins Leben gerufenen Hoch» schule über Anatomie und chirurgische Institutionen vorzutragen. Nach länge« rem Zögern entschloß sich S. zur Annahme dieses Antrages. Seine Vortrage erreg, ten bald Aufsehen, auch wurde er in Kürze zum ersten Chirurgus des Militär, spitals ernannt und konnte nun als sol. cher seine geistvollen Vorträge praktisch beleuchten. Ueberdieß hielt er jedes Jahr einen Curs chirurgischer Demonstrationen am Leichnam. Als nach dem Tode des Herzogs Franz I I I . Hercules HI. die Regierung übernahm und dieser in der öffentlichen Verwaltung, wie im Nnterrichtswesen mehrere Reformen vor» nahm, erbat sich S. die Erlaubniß zu einer Reise nach Frankreich und England, um sich mit dem Zustande der medicini« schen Studien in den genannten Ländern vertraut zu machen. Er lernte auf diesen Reisen die Koryphäen seines Wissens« zweiges kennen, machte dabei die in« teressantesten Studien und Forschungen und m Paris erörterte er selbst in der medizinischen Gesellschaft seine anatomi« schen Beobachtungen über das Geruchs« organ und die demselben zunächst liegen« den Nerven und ein anderes Mal trug er seine Beobachtungen vor über das Aneurysma. Im Frühjahre 1731 reiste er nach London, wo er Hunter und Pott kennen (ernte und auch Einsicht nahm in die dort übliche Behandlungs- weise mancher Krankheit, die ihm noch fremd war. Gegen das Ende des Jahres 1782 kehrte S. wieder auf seinen Posten nach Modena zurück, wo er bereits ein SchreibenBrambilla's^Bd.II,S.1081 aus Wien traf, in welchem ihn dieser im Namen des Kaisers I o seph I I . einlud, falls er geneigt wäre, die Dienste des Herzogs von Modena zu verlassen, unter sehr vortheilhaften Bedingungen die Lehrkanzel der Anatomie an der Hoch« schule zu Pavia zu übernehmen. Dieser Antrag kam überdieß nicht ganz uner- wartet, da Scarpa den kaiserlichen Leibarzt bereits in Paris kennen gelernt hatte, wohin dieser mit dem Kaiser Joseph I I . gekommen und mit Scarpa in engeren Verkehr getreten war. Der Antrag war wirklich ein glänzender und selbst von wissenschaftlichem Gesichts- puncte ein unter allen Umstanden höchst vortheilhafter; aber die Dankbarkeit, die ihn an seinen bisherigen Gebieter fesselte, machte eS ihm schwer, sich in dieser Sache selbst zu entscheiden, und mit dem ganzen Freimuthe des Mannes von Herz und Geist legte er seine Angelegenheit dem Herzoge zur Entscheidung vor, der groß« herzig genug, so schwer eS ihm selbst siel. den Gelehrten zu verlieren, ihm zuredete, dieses schöne Anerbieten anzunehmen. S. begab sich nun nach Pavia, wo er ssine Vortrage mit einer Festrede, welche spater gedruckt wurde, eröffnete. Wie in Modena, so fehlte auch in Pavia ein anatomisches Theater, um die Vorträge praktisch am Leichname zu beleuchten, ebenso ein Prosector. Scarpa stellte sofort ein Verlangen auf beide, welches auch erfüllt wurde, und bald hatten seine Vorlesungen einen ungeheuren Zulauf.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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