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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 17 -
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Seite - 17 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Icerpa Scarp« Nicht bloS Schüler, sondern bereits aus« übende Aerzte und Personen aller Stände eilten herbei und hörten voll Bewunde« rung die Vorträge, in welchen der geist« volle Anatom die Wunder des mensch« lichen Körpers in seiner klaren und faß« lichen Weise darstellte. Nach dem ersten Jahre seines Aufenthaltes in Pavia be« gab sich S. nach Wien, um dem Monar« chen für die ihm bewiesene Huld und dem Freunde Brambi l la für die Mit« Wirkung in dieser Angelegenheit zu dan> keri. S. hatte diese Reise in Gemeinschaft mit dem berühmten Vol ta unternom- men. Nach einem monatlangen Aufent« halte in Wien bereisten beide Gelehrten Böhmen, Sachsen, Preußen, Braun« ^schweig, Hannover und kehrten über Bayern und Tirol nach Italien zurück. Auf dieser Reise hatten sie die Hochschu« len in Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Helmstädt. Göttingen und andere wissen» schaftliche Institute besucht und viele Gelehrten ihres und anderer Fächer ken° nen gelernt. I n diese Zeit siel die Er- richtung einer besonderen Lehrkanzel für praktische Chirurgie in Pavia, welche auch an Scarpa übertragen wurde, Obgleich dieser bereits mit seinen anato« mischen Vorlesungen und feinen Demon« strationen am Cadaver vollauf zu thun hatte. Ueber seinen Antrag wurde nun die Universität mit einem reichen und kostbaren Apparate chirurgischer Werk« zeuge ausgestattet, an welchem S. jetzt auch die Geschichte des Fortschrittes der chirurgischen Operationen darzustellen in den Stand gesetzt war. Dieses rege wis« senschafttichk Leben wurde mit einem Male durch die verhängnisvollen politi» schen Ereignisse — denn Italien wurde der Schauplatz blutigster Kämpfe — nicht geradezu unterbrochen, aber doch nicht unwesentlich gestört, obgleich eben v.Wurzb ach. biogr.Lerikon. XXIX. sGedr Scarpa'S Wissenschaft nur mehr als genug Gelegenheit fand, sich in ihrer ganzen Macht und Vielseitigkeit zu zei« gen. Durch die vielen Kämpfe, deren Schauplatz eben Oberitalien geworden war, hatte sich die Zahl der Verwundeten in bedauerlichster Weise gemehrt und zugleich mit der Eröffnung der chirurgi- schen Klinik wurde auf ah. Befehl ein medicinisches Directorium constituirt, das auS den Professoren der medicinischen Facultat von Pavia und auS den ersten Aerzten der Stadt zusammengesetzt war. Die Aufgabe dieses Directoriums war die Oberleitung und Ueberwachung der Aerzte, Chirurgen und Pharmaceuten der Lombcrrdie. Vorsitzender für die me> dicinische und pharmaceutische Abtheilung war der berühmte Johann Peter Frank j M . IV, S. 320^, für die chirurgische Scarpa. Mit dem wechselnden Kriegs« glücke wechselten natürlicher Weise auch die politischen Verhältnisse OberitalienS, aber Scarpa blieb seinen politischen Ansichten treu, lehnte jede Anstellung, welche die neue Regierung ihm anbot, ab, weigerte sich. den Eid, den die repu« bUkanische Regierung von ihm verlangte, zu leisten, und erklärte, lieber sein Lehr« amt niederzulegen, worauf man eS denn doch nicht ankommen lassen wollte und den Gelehrten unbeanstandet gewähren ließ. So bewahrte sich S. nicht nur als Fachgelehrter, sondern auch als politi« scher Charakter in unantastbarer Weise. AlS Napoleon König von Italien wurde, berief er S. unter den Ersten in daS von ihm gestiftete Institut der Wis- senschaften, schmückte ihn mit der Ehren« legion. ernannte ihn zum Nitter der eisernen Krone und endlich zu seinem Leibchirurgen mit dem Gehalte von 4000 Franken. I n letzterer Eigenschaft wurde er zur Prinzessin Auguste 22.Dec. 1374.) 2
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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