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Scartezini 21 Scattola
Scartezini, auch Scartezzini. Johann
Bapt. Anton W a l er, geb. zu Civez»
zano beiTrient, Geburtsjahr unbekannt,
geft. zu Meran 9. December 1726).
Ueber diesen als geschickt gerühmten Blu«
men«, Landschafts' und Historienmaler sind
nur karge Notizen vorhanden. Seinem
Epitaph zufolge stammte er aus einer
Trientmer Adelsfamilie. Wer seine 3eh-
rer waren, wo er sich in der Kunst aus«
gebildet, ist nicht bekannt. Der Trien-
ter Fürstbischof Johann Michael Graf
Spaur war sein Gönner. S. war Blu»
men» und Landschaftsmaler, und auch
mehrere auf Seide gemalte Bilder seiner
Hand sind noch vorhanden. Einige seiner
Arbeiten, darunter Historienstücke, besin«
den sich im Besitze von Privaten zu
Meran. Auf dem Friedhofe zu Mais
nächst Meran ist auf einem Grabsteine
folgende Inschrift zu lesen: üio H
twus (Mit IX. Deo. 1726. Tschischka
in seinem Werke „Kunst und Alterthum
im österreichischen Kaiferftaate" führt im
Namensregister. S. 444. an, daß sich in
der Fürst Eßterhäzy'schen, jetzt in
Pesth befindlichen Gömälde«Gallerie auch
Bilder von Scartezini befinden. Auf
S. 49 und 50, auf welchen Tschischka
die Meister aufzählt, deren Gemälde in
derEßterh äzy'schen Gemä!oe>Gallerie
votkommen, erscheint aber der Name
Scartezini nicht, wohl aber auf
S. 30 der Name Scarzel l ino. Dar«
unter könnte unser, statt Scartezini
irrig Scarzel l ino genannte Trientiner
Künstler oder aber der (1620 zu Ferrara
verstorbene) Maler Scarcel la . auch
Scarse l la Ippo l i to genannt, Sc ar»
sell ino von Ferrara gemeint sein. Da
aber Nagler in der Biographie Scar«
cellas (Bd. XV, S. 73) ausdrücklich
bemerkt: „daß in den Gallecien zu Wien und Berlin kein Bild von Scarse l ino
vorhanden ist". so dürfte in Tschischka,
S. 30, dem Register S. 444 entfpre-
chend. statt Scazel l ino Scarte»
zini stehen, und so mag denn die Eßter«
häHy'Gallerte Gemälde von unserem
Trienter Maler besitzen.
Tirolisches Künstler<Lerikon oder kurze
Lebensbeschreibung jener Künstler, welche ge«
borne Tiroler waren (Innsbruck 1830, Felic.
Rauch, 8°.) S. 215. — Nagl er(G.K. Dl.).
Neues allgemeines Künstler.Lexikon (München
1839. E. A. Fleischmann. 8«.) Bd. XV. S. 77.
— Tschischka (Franz). Kunst und Alter«
thum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien
l836. Franz Beck. gr. 8«.) S. l57. 395.
Ecattola, Domenico W a l er, geb.
zu Verona im Jahre 1847). Nagler,
der ihn unter dem irrigen Namen Sat»
tola (Bd. XV, S.78) anführt, berichtet
nur wenig über ihn. S. bildete fich in
Venedig und erregte mit seinen stim-
mungsvollen Genrebildern bald die Auf-
merksamkeit der Kunstfreunde. Im Jahre
184t) war in der Kunstausstellung zu
Venedig seine „Hagar in der Niiste" als
eines der vorzüglichsten Werke bezeichnet;
im Jahre 1846 hat er die Iahres-AuS.
stellung in der k. k. Akademie der bilden»
den Künste bei St. Anna in Wien mit.
zwei Bildern: ,Vir mme Wiwr" (200 fi.)
und „Gheötandzreiie" (180 fl.). beschickt,
und seit dieser Zeit erschienen noch in
den Jahren 4832 und 1838 Gemälde
dieses Künstlers in der genannten Aus»
stellung, und zwar im Jahre 1832 ein
Familienbild: „Nie zärtliche Zchwlstlr"
(230 fi.) und im Jahre 1838 das ergrei-
sende Bild: „Gin unersetzlicher Verlust"
(1a. voräita irrspÄi-adiiy), der Priester
hat bei dem
sterbenden
Familienvater sein
heiliges Werk verrichtet und tröstet im
Weggehen die bald Verwaisten mit dem
Widersehen Jenseits (500 fi.). Das
schöne Bild wurde nach einer Zeichnung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon