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Schäffer Schaeffle
seiner Kunststudien nach Italien. Im Jahre
18l2 befand er sich in Rom. wie eine daselbst
von ihm radirte Landschaft: „Ansicht des
Schlosses Srüchsenstein unter dem Schnee»
berge bei Wien. C. Schäffer tso. Rom
1«12" (kl. Qu. Fol.). ein aut ausgeführtes
Blatt, dieß bezeugt. Weitere Nachrichten über
diesen Künstler liegen nicht vor. sN aaler,
am bez. Orte. Bd. XV, S. lui.) — 5. Lina
Schäfer, eine Schauspielerin, die im Jahre
483? einige Zeit für das Fach der Heroinen
im Wiener Hofburg<Theater angestellt war.
Früher spielte sie in Leipzig und Dresden.
Georg Köberle, der seiner Zeit oirl in
Theaterkritik machte, widmete ihr in der von
August Diezmann rediairten „Leipziger
Modezeitung". welche Lina Schäfer's
Bildniß im Stahlstich brachte, eine Aufmerk»
samkeit und Theilnahme, welche sie als Mit.
glied der Wiener Hofbühne nicht im Gering
sten rechtfertigte. Ibr Contract wurde auch
nicht erneuert und später, wie es scheint,
wurde sie Mitglied der Stuttgarter Hofbühne.
Saph i r hat ihr in einer seiner. „DidaSka.
lien" betitelten Theaterkritik ihre Unzuläna»
lichkeit in rücksichtsloser Weise vorgehalten,
»vorüber es zu einer Polemik kam. in wel<
cher Fräulein Sch äfer leichtbegreiflich den
Kürzeren zog. ^Humorist (Wiener Unter«
haltungsblatt). redigirt von M. G. Saphir .
1857. Nr. 311; — derselbe. Nr. 347: „Ein
Schäfer«Spiel, oder Ich bin klug und weise
und mich betrügt man nicht", von M. G.
Saphir . — Porträte, 1) Unterschrift: Lina
Schäfer. A. Richter äo!., M Lümmel so.
(li".); — 2) Auguste Hüssener gest. (Leip.
zig. Baumgärtner, 4«.).) — «. Maternus
Schäfer (Propst zu Maria>Schein, geb. zu
Graupen in Böhmen im Jahre 1752. gest.
zu Maria Schein im Jahre 18lO). Die latei«
nischen Schulen besuchte er bei den Jesuiten
in Mauia-Tchein. später in Leitmeritz. trat
1768 soldst in diesen Orden, in welchem er
zu Hradisch, dann zu Olmütz die Studien
fortsetzte, worauf er nach Aufhebung deS
Ordens die Theologie an der Praaer Hoch<
schule hörte und 1773 die Priesterweihe erhielt.
Da er ein auögrzeichne'ter Kanzelredner war.
wurde er im Jahre 1780 an dem berühmten
Wallfahrtsorte Maria-Schein als Prediger
angestellt, in einiger Zeit zum Local-Seel.
sorger in Warlan und im Jahre 4799 zum
ersten Propst in Maria.Schein ernannt und
msiallirt. welche Etclle er durch l l Jahre bis
zu seinem, im Mer von ciä Jahren erfolgten Tode bekleidete. Die Titel der homiletischen,
von ihm herausgegebenen Schriften sind:
„Praktisch abgefaßte Predigten auf alle in
der kathol. Kirche gebotenen Festtage des
Jahres" (Prag 1783, Mangold. 8<>,); —
„Predigten auf alle Festtage", 4 Theile (Prag
1792—1794. 8«.): — „Predigten auf alle
Feste des Herrn, der Mutter Maria, aller
Apostel, u. s. w.". 4 Theile (ebd. 1792 bis
1794. 8".); — „Predigten auf die Sonntage
des Jahres". 4 Bände (ebd. 1794. 8°); —
„Predigten für die heil. Fastenzeit". 2 Theile
in 4 Cursen (ebd. 1794. 8°.); — „Geschichte
der heil. böhmischen Landespatrone" (Prag
179«, 8o., niit <3K. K,); — „Iebren und
Warnunaen aus der Leidensgeschichte Jesu,
in Fastenpredigten vorgetragen", 4 Bdchn.
(2. Auflage. Prag 1808. 80). ^Oesterrei.
chische Nat ional« Encyklopädie von
Gräffer und Czikann (Wien 1825, 8°.)
Bd. IV, S. 496.)
Echiiffersfeld, siehe: Echiifersfeld
^S. 43 .^
Schaeffle, Eberhard Friedrich (Han-
delsminister im UebergangS«Mini«
sterium des Grafen H ohenwa rt . geb.
zu Nür t ingen in Württemberg am
24. Februar 183 l). Er war anfangs
1843 als Zögling in das protestantisch,
theologische Stift zu Tübingen emgetre-
ten. Als die freiheitliche Bewegung der
Jahre 1848 und 1849 Alt und Jung mit«
riß vertauschte auch S. die Collegmappe
mit Säbel und Muskete. Als darauf in.
Baden der heiße Kampf um die Reichs-
Verfassung entbrannte, da befand sich
ch S. unter den wenigen freiheitsglü»
hendcn akademischen Legionären, welche,
vor keiner Gefahr zurückbebend, bereit
waren, ihren oft glühend betheuerten
Opfersinn thatsächlich zu bewähren. Auf
diesem Freischäclerzuge war der jugend»
liche Parteiganger so glücklich, von keiner
preußischen Kugel, welche damals, Ba>
denS revolutionäre Luft reinigend, nach
allen Seiten sausten, getroffen und auch
durch kein standrechtliches Urtheil in ein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon