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Schärffenberg 60 Schärffcnberg
benega entwickelten, sichelnder allgemeinen
genealogischen Uebersicht. — 2.Arnulph (II.).
des Vorigen drittgeborner Sohn, der sich in
einiger Entfernung von dem Stammschlosse
seines Vaters, zwischen dem an der Save
gelegenen Markte Ratschach und der Burg
seines Vaters, Schaifenberg. ansiedelte und die
von ihm erbaute Burg S i eb e neg g nannte,
nach welcher seine Nachkommen den Namen
führten. Ihrem Namen entsprechend, führten
sie im Wappen sieben Ecken. Das Geschlecht
blühte in Krain bis in das 17. Jahrhundert,
in welchem Albrecht, Herzog in Oesterreich,
die Besitzungen um die ansehnliche Summe
von 12 000 Mark Silber an sich brachte. —
3. Bernhard S.. ein Sohn Johann
Schä rffenberg's und Margaretha's
geb. von Zelking. Bernhard zog mit
dem kaiserlichen Heere gegen die Türken und
fiel im Jahre 1336 im Kampfe gegen die«
selben vor Esseg. — 4. Christoph von S.,
lebte in der zweiten Hälfte des 13. und in
der ersten deS 16. Jahrhunderts. Er war ein
Sohn des Pankraz von S. sS. 62. Nr. 15)
und der Katharina von Starb emb erg.
Er diente 1496 als kaiserlicher Feldhauptmann
in Kärnthen gegen die Ungarn und wurde
für seine dem Kaiser geleisteten Dienste von
Kaiser Maximi l ian I. mit dem Schlosse
Spirlberg in Oberösterreich belehnt. Er war
zweimal vermalt, zuerst mit Auuigunde von
Aröerg und zum zweiten Male mit Agnes
von Holjenöurg. Von seinen Söhnen pflanzte
Johann lS. 61. Nr. l i ) das Geschlecht
fort. — 3. Franz Joseph Graf von S
(geb. zu Langenwang in Steiermark 18. April
1697. gest. 20. April 1719), diente als Ofsi'
cier in der kaiserlichen Armee, in welcher er,
erst 22 Jahre alt, bereits Hauptmann war
und als solcher, bei Milago am 20. April
1719 tödtlich verwundet, für Oesterreich ge-
fallen ist. Die Inschrift seines Grabsteines,
den ihm seine Mutter El eon ore Gräfin S.»
Obemhofmeisterin der Töchter der Kaiserin
Eleonore und der Erzherzoginen Mag-
dalena und Theresia, schen ließ, theilt
N.(udolph) P.(uff) im „Aufmerksamen"
1857, S. 44ö, unter den „Kleinen geschichtlichen
Denkwürdigkeiten" mit. Auf diesem Grab«
denkmale wird Graf Franz Joseph: Oa-
Mausig Lud lexions OäosLi-ienäi genannt;
was das für eine Legion (Fn'icorps oder
Regiment) gewesen, kann ich leider nicht
bezeichnen. — 6. Friedrich Graf ssiehe die
besondere Lebensskizze S. 56), — 7. Fried- rich Sigmund Graf S.< ein Sohn des
Grafen Johann Wi lhelm aus seiner Ehe
mit Max imi l iana Gräfin Harr ach. Mit
der Erinnerung an Wiens Errettung aus
der Türkengefahr im Jahre 1683 hängt des
Grafen Friedrich Sigmund Name innig
zusammen, unter jenen Generalen, welche
mit dem Corps des Grafen Leslie die
Insel Schütt verließen und zur Rettung deS
bedrängten Wien herbeieilten, gehört auch
Graf Fr iedr ichSigmund. Später, 1684.
wohnte er den Siegen von Waitzen und
Pesth und dann auch der ersten erfolglosen
Belagerung von Ofen bei, wo er verwundet
wurde. Vor Neuhäusel leitete er unter C a»
prara 1685 den Sturm und wurde mit der
Nachricht von dem Falle des Vlatzes an daS
kaiserliche Hoflager abgesendet. Die Unverläß.
lichkeit des Fürsten von Siebenbürgen, Mi«
chael I. Apaf i , der es bald mit dem Kai.
ser, bald mit dem Sultan hielt, veranlaßte
den Kaiser, durch eine nach Siebenbürgen
geschickte Truppenmacht sich Apafi 's Bünd«
niß zu sichern, und so erhielt Graf Fried-
rich Sigmund Befehl, mit 10.0U0 Mann
in's Sachsenland einzurücken, was die gute
Folge hatte, daß Apafi nun einen dauern»
den Vertrag mit dem Kaiser abschloß. Aber
früher noch mußte S. mit 10.000 Mann
nach Ungarn zurückkehren, um die zweite
Belagerung von Ofen zu unterstützen, welche
auch mit dem Falle der Festung endigte.
Nach nochmaligem Aufenthalte in Sieben-
bürgen, dann einem kurzen in Croatien stieß
er im Jahre 1685 zu dem Hauptheere, wel»
ches unter dem Churfürsten von Bayern
Belgrad belagerte. Vei dem auf den 6. Sep»
temder angeordneten Sturme, welcher von
fünf verschiedenen Seiten gleichzeitig unter»
nommen wurde, führte Graf Friedrich
Sigmund den Angriff auf die erste Bresche.
Muthig vordringend, eiferte er die Seinen
an, ihm zu folgen. Da traf ihn im Gewühle
des tobendsten Kampfes die Kugel, welche
seinem Heldenleben in jungen Jahren ein
Ende machte. l^ 6 Cahi l l (Baron Major),
Geschichte der größten Heerführer neuerer
Zeiten, gesammelt und mit taktisch geogra-
phischen Noten begleitet (Frankeilthal ll?8<i^
L. B. F. Gegel. ii".) Äd. V I , S. 178. —
Thaten und Charakterzüg e berühmter
österreichischer Feldherren (Wien 1808. Degen,
8«.) Bd. I, S. 297. — Potträt. Unterschrift:
^i'illäriok äi^iäinunä (3rak v. sdierlon-
dLi'3. Auf einem Blatte zugleich mit Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon