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Schärffenberg Schärffenberg
Norbert FĂĽrst v. Piccolomini. Langer 20.
(4^.).^ — 8. Heinrich von S.. ein Sohn
Heinrich's von S., der am Hofe des Kai»
sers Heinrich I I I . diente und daselbst
oam65 iniFLi-g.toi'iZ genannt ward; wurde
zugleich mit dem Kaiser Heinrich IV.
erzogen und im Jahre 1W7 Bischof uon
Speycr, welche WĂĽrde er bis an seinen im
Jahre 1075 erfolgten Tod bekleidete. Nach
H 0 p f '5 „Historisch < genealogischem Atlas"
(Gotha 1853, Perthes. kl. Fol) S. 5U. in
der Reihenfolge der Bischöfe von Sfteycr, wäre
aber nicht Heinrich von Scherfenberg,
sondern ein Heinrich von Schar fenegg
1067—1073 Bischof von Speyer gewesen. —
9. Heinrich, Hugo und Wi lhe lm, nach
Anderen Hermann, Wi lhe lm, Hugo
von S., ob Bmder oder Vettern, ist aus den
Stammtafeln nicht zu entnehmen, verloren
alle drei in der Schlacht am weiĂźen Berge
bei Prag im Jahre 1520 ihr Lcben. —
tl). Johann von S. (geb. 1332, gest. 1387).
ein Sohn Nudolph's von S. und Ma r-
garetha'ä, einer Tochter Nüdiger's uon
Starhembera. Johann widmete sich
dem geistlichen Stande und wurde im Jahre
1381 Bischof uon Passau, welche WĂĽrde er
bis zu seinem in jungen Jahren — er starb,
35 Jahre alt — erfolgten Ableben bekleidete.
— 1l. Johann von S. (geb. 1509. Todes-
jahr unbekannt), ein Sohn Christoph's
von S. l^S. 60. Nr. 4), war Landeshaupt-
mann in Steyer und erscheint als solcher
im Jahre 1362 an der Spitze des gesummten
steirischen Adels in Gratz; er bekleidete ferner
die Würde eines Oberstjägermeisters und
Commandanten auf dem Gratzer Schlöffe. —
12. Johann Ernst von S. (geb. 1388,
Todesjahr unbekannt), war ein Sohn Fried»
rich's von S. (geb. 1342. gest. 160U) und
zeichnete sich als General-Lieutenant im üttjäh-
rigen Kriege (1«18—1648) aus. Aus seiner
Ede mit Dorothea von ätulk'nbrrg stammt keine
Nachkommenschaft. — 13. Joseph Graf S,.
lebte zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts
als Domherr zu OlmĂĽtz und bezog als sol<
cher die EinkĂĽnfte der Herrschaft Keltschih in
Mähren. AlS im Jahre 1813 das Schloß
mit einem Militärspitale belegt wurde, begab
sich der Graf von OlmĂĽtz nach seinem Schlosse,
um selbst die Pflege der kranken Krieger zu
ĂĽberwachen. I n welcher den Priester adelnden
Weise er diese sich freiwillig auferlegte Pflicht
ĂĽbte, berichtet der in den Quellen angefĂĽhrte
„Ehrenspiegel". Er suchte die gefährlichsten Kranken auf. um ihnen Trost zuzusprechen
und Hilfe zu leisten. So zog er sich selbst ein
Nervenficber zu, das ihn schon nach zehn Tagen
dahinraffte. ^Ehrentempel der katholischen
Geistlichen u. s. w. (Wien 1s45. Iac. Dirn»
böck, 8») S. 1l3.) — 14. Leopold GrafS..
lebte im 18. Jahrhunderte, war k. k. geheimer
Rath und Landes'Kl'iegscommissär im Mürz<
und Kammerthale, und er ist es, der am
10. September 1738 das letzte, echt ritterliche
Turnier auf obersteirischem Boden abhielt.
Auf dem freien Platze vor seinem GuteKrot«
tenhofen waren die Schranken errichtet. Graf
Leopold selbst eröffnete das Kaiupfspiel,
das mit Lanzen und Pistolen begann. Um
den von des Grafen Gemalin Leopold ine
gebornen Gräfin Heussennamm gespende«
ten Preis rangen im rittetlicken Lanzen«
stechen die Grafen Franz von Heussen»
stamm, Georg von Stubenderg, Graf
von Sto l la . die Freiherren de la Märe,
Königsbrunn, Ty l lher r u s. w. Vor.
nehme Herren und Damen aus Stoiermark
und Oesterreich wohnten diesem letzten Turniere
bei, zu welchem auch die zahlreiche Land<
bevölkerung aus Brück und dem Mürzthale
herbriaekommen war. Am nächsten Tage gab
Graf L. den Gästen aus dem Vürgerstande ein
groĂźes FreischieĂźen, dessen Preis, ein reich
gezäuntes tatarisches Pferd, Sebastian Stu-
benreich, BĂĽrger uon MĂĽrzzuschlag, ge-
wann. — 13. Michael von S.. lebte im
15. Jahrhunderte. Als Kaiser Friedrich I I I .
(IV.) sich gegen die Nnqarn rĂĽstete, welche
die Auslieferung seineS MĂĽndels, des unmĂĽn,
digen Ladislaus Posthumus, forderten
und mit dem zu Regensburg auf dem Reichs«
tage am Freitag vor St. Servaz 1446 auf.
gefertigten Schreiben seinen innerösterreichi»
schen Aoel zur Bewaffnung und zum ZuzĂĽge
aufforderte, befand sich unter den 148 kraini.
schen Edlen auch ein Michael von S. mit
seinen Reisigen. — 16. Qrtolph (II.), ein
Sohn Arnulph's (I.), des Stammvaters
der Schärffenberge, lebte um das Jahr
1l)0tt. Als sein älterer Bruder von dem
Stammschlosse Schärffenberg Besitz nahm
und das Geschlecht der Schärffenberge
weiter fortpflanzte, verlieĂź Ortolph (II.)
das Haus seines Vaters uno zog die Save
aufwärts bis zu der Stelle, wo die Laibach
in den SavefluĂź mĂĽndet, und erbaute dort
das Schloß Osterberg (Oäti-ovsrii-. nur die
slavische Nebersetzung des deutschen Scharfen,
bcrg, oetro scharf, voi-k Berg) und wurde
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon