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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Scharm« Schärmer fält in der Ausführung, machten S. als Miniatur>Porträtmaler bald in den höchsten Kreisen sehr gesucht und geschätzt. An dem Erzherzoge Johann, deffen Korrespondenz S. im denkwürdigen Jahre 1809 vermittelte, fand er einen wohl« wollenden Gönner, aber, eine edle, echte Künstlernatur, verschmähte er eS. dessen einflußreiche Güte auszubeuten. In jenen Tagen befreundete sich S. mit Franz Schubert, Franz von Schober und dem ungarischen Dichter Franz Kisfa» lud y ^ d. Bd. XI , S. 323). Für Letz- teren führte Scharm er die niedlichen Zeichnungen zum ungarischen Taschen» buche „Aurora" aus, dessen Originale im Pesther Rationalmuseum aufbewahrt werden. Indessen malte S. fleißig Mi. niatur'Porträts, eS galt, damit das tag- liche Brot zu verdienen. Als der Con» curs für das Hofer «Denkmal ausge« schrieben wurde, beschloß S., sich auch daran zu betheiligen. Die erste Zeichnung S.'s. der Genius Tirols senkt auf Ho« fer's Haupt den Lorbeerkranz nieder, fand vor dem Staatskanzler Fürsten Metternich keine Gnade. War diese Glorisicirung des Bauers dem Fürsten nicht genehm? Auch die zweiteZeichnung Schärmer'S, obwohl von Schaller bei der Ausführung benützt, wurde ver» lvorfen. Nur die herrliche Zeichnung der am Sockel des Denkmals angebrachten Reliefs errang über alle Intriguen den ihr gebührenden Sieg. Mit der Aus« führung der Statue wurde Schal l er. mit jener der Basreliefs Klieber be- traut. Anton Langer in seinen in der Wiener Presse (1863. Nr. 299) mitge- theilten „Wiener Geschichten" berichtet hinsichtlich des Denkmals, daß dasselbe, tausendfach durch den Stich vervielfäl« tigt, Klieber'n eine beträchtliche Summe eingetragen habe und Scharm er den pecuniären Antheil, der ihm für die Er» sindung gebührte, durch einen Proceß dem Bildhauer abringen mußte. Die Sache, wie Scharnier's Sohn sie be- richtigt, verhält sich anders. Nackdem Klieber auf den Basreliefs die Worte „Erfunden und ausgeführt von Klie- ber" hatte einmeißeln lassen, bestand Sch ärmer darauf, daß sein Name als Erfinder gleichfalls auf dem Denkmal angebracht werde, was auch geschah. Hinsichtlich eines Antheils an dem pecu< niären Erfolge der ohne sein Wissen vorgenommenen Vervielfältigung aber hatte S. nie einen Proceß eingeleitet, also auch keinen Antheil abgezwungen und überhaupt niemals etwas erhalten. Es muß hier—ohne Scharm er's Verdienst im geringsten zu schmälern, aber doch um Klieber's Antheil an den Bas» reliefs festzustellen — auf einen größeren Artikel in derWitthaue r'schen „ Wiener Zeitschrift", die in einem der Jahrgänge 1830 oder 1831. S. 708, unter dem Titel: „Ueber das Basrelief zu Andreas von Hoftr's Denkmal in Innsbruck, componirt von Ioh. Martin Scharmer", und namentlich auf die am Schlüsse dieses Aufsatzes, S. 726, befindliche Be- richligung ausdrücklich hingewiesen wer« den. Ueberhaupt scheint Scharm er's große Gereiztheit, verbunden mit Kunst» lerstolz, in dieser Sache etwas über das Ziel hinaus geschossen zu haben. Noch einmal trat Sch ärmer in die Oeffentlichkeit, als nämlich die Entwürfe für daS Franzens.Monument ausgeschrie« ben wurden. Auch Schärmer fand sich unter den Bewerbern em und sein Ent» wurf wurde von dem damaligenHofmaler Höchle ^Bd. IX, S. 89 j^ für den besten anerkannt. Aber man wollte damals den Lombarden schmeicheln und so fiel die Wahl auf M a rchesi's Prostet, welches
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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