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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 76 -
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Seite - 76 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Schaffgotsch 76 Schaffgotsch Erziehung, wurde dann auf Reisen geschickt, auf welchen er Italien, Spanien, Frankreich, England und die Niederlande besuchte. Im Jahre 1t»14 kam er auf seinem Schlosse Greiffenstein an, welches er im Jahre 1616 wie- der verließ, um nach Prag zur Krönung der Kaiserin Anna als Königin von Böhmen zu reisen. Der Kaiser ernannte ihn nun zu seinem Kämmerer, die Füist^n und Stände erwähl» ten ihn 1Ll9 — im Alter von erst 24 Iah. ren — zu ihrem Defensor. Bei Ausbruch des 3Ujähcigen Krieges diente er als Oberst im kaiserlichen Heere und warb auf eigene Kosten zwei Regimenter. Im Jahre 1626 erhielt er das Commando über die schlcfische Miliz und fügte in dieser Stellung dem Feinde so erheb- lichen Schaden zu. daß Kaiser Ferdina no l l . für scine Treue ihn und seine Descendenten zu deS h. römischen Reichs Sem perfrei erklärte, und ihm alle Freiheiten und Vor» zügr, deren die Fürsten in Schlesien genießen, ertheilte. Darauf ernannte ihn der Kaiser zum General über die Cavallerie und übertrug ihm das Commando über alle seine Truppen in Schlesien. Plötzlich wurde Hanns Ul r i ch nach dem Falle Wa lle nstei n's, unter dessen Comniando er gestanden, im Jahre 1634 gesanglich eingezogen und nach Negensburg gebracht, wo er, um ihm Geständnisse zu erpressen — obgleich er schon bei seiner Fest- setzung dem Tode m-rfallen war —drei Stun- den lang alle Qualen der Tortur ertragen mußte. Er wendete sich nun an den Kaiser und bat für sich und srine kleinen Kinder um Erbannen. Er fand es nicht. Sein Urtheil erschien im Namen des Kaisers, doch ohne dessen Unterschrift: „Da die Tortur jchon geschehen, solle man ihm nicht, wie angetra- g-en worden, oor der Enthauptung noch die rechte Hand abhauen, aber er ohne Aufent- halt hingerichtet werden". Seine Nichter, welche aus dem General Göh als Präsi' denten. C, S lava ta . Oi-. Stra lendorf , Dr. Hi ldebrand, Di-. Puchner und Dl. P inde lma i r bestanden, beantragten darauf beim Kaiser eine zweite Tortur: „Da er w svsQtuin schon zum Tode verurtheilt, dem Kaiser daran gelegen sein müsse, ein Mehreres zu erfahren und da er außerdem als Verurtheilter schon Sclave der Strafe und als ein OkäHvsi' luortuliin zu betrach- ten sei, so könne er gar wohl vor der Elecu< tion noch torquirt werden" (!!). Die Hinrich» tung des Grafen, dessen Unschuld nach der Hand in einer besonderen Schrift dargcthan worden, fand am 23. Juli 1633 Vormittags auf der Haid bei Regensburg Statt. Karl Tesch ner hat das traurige Schicksal des unschuldig Gemordeten in einer historischen, „Graf Ulrich Schassgotsch" betitelten Novelle in eingehender Weise bearbeitet und in dem Frankfurter Unterhaltungsblatte „Didaskalia" 1838. Nr. 226—241. veröffentlicht. Der un, glückliche Graf war seit 1620 mit Barbara Agnes, einer Tochter Ioach im Fried' rich's Herzogs zu Liegnitz und Anna Maria's Fürstin von Anhalt vermalt, aus welcher Ehe nebst einer Tochter Anna Eli» sabeth (geb. 1622, gest. 1650). seit 1636 vermalten Jacob GrafWeyer. fünf Söhne stammen, von denen zwei in der Jugend star. ben und über die drei. Christoph Leopold M 4), IohannUlr ich M , 19)undGott. hard Franz ^Nr. ö), kleinere Skizzen folgen. ^Thomas (Johann Georg), Geschichte des Grafen Ioh. Ulr. v. Schassgotsch (Hirschberg 1829, 8».). — Lebensbeschreibung des Ioh. Ulr. v. Schassgotsch des Enthaupteten (Liegnitz 1?31. 8".). — Leben und Ent« hauptung des Grafen Ioh. Ulr. v. Schaff» gotsch und des kaiserlichen Generals Baron (Nicolas) Dorat von Moret (Berlin 1727. 8«.). — Og.rrioulu.ll i vita.6 s^. I I . äs 8oka33otsck (HainbNlF 1743 , 8«.). — Hanns Ulrich Schaff'Gotsch (eine Bio, graphie) (Hirschberg 1829, Krähn, 8"., mit 2 Bildern) (wahrscheinlich identisch mit der ersten Schrift von I . G. Thomas).) — 19. Johann Ulrich (II.) (geb. 19. Juni 1624. gest zu Danzig 166U), ein Sohn Io» hann Ulrich's (l.) und der Barbara AgneS Herzogin von Liegnitz. Kam, wie seine anderen Geschwister, auf kaiserlichen Befehl nach Olmüh und wurde unter der Vormundschaft seines Schwagers Jacob Grafen von Weyer erzogen. Mündig gc» worden, begab er sich nach Polen, wo er im Jahre 1647 Kriegsdienste nahm, und für sein Wohlverhaltrn von König W lud i s l a w IV. und dessen Bruoer Kar l Ferd inand, Blschof von Breslau. zum Kammerherrn er. nannt wurde. Im Jahre 1633 wurde er Oberst. Im Jahre 1638 vermalte er sich mit Cäci l ia Eleonora, eine Tochter seiner Schwester Anna Elisabeth verm. Graf Weyer, welche sich nach seinem im Alter von erst 36 Jahren erfolgten Tode mit I o« hann Max Grafen Schön kirch und nach dessen Tode in dritter Ehe mit Maximi- l ian Grafen Breun er vermalte. ^Lucae
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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