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Schaguna 86 Schaguna
lateinischen Reden Schaffrath's mu«
sterhaft.
i-ia, (üuäas
4«».) x. i60.
Echaguna, Andreas Freiherr von
(erster rumänischer Metropol i t , geb.
zuMiskolcz 1. Jänner 4809. gest. zu
Hermannstadt 29. Juni 1873).
Stammt aus einer macedonisch'wala«
chifchen Familie und trat nach beendeten
philosophischen, juridischen und theolo»
gischen Studien in den geistlichen Stand,
und zwar als Mönch in das Kloster
Hopova in Syrmien, in welchem er für
seinen Familiennamen Anastasius den
Klosternamen Andreas annahm. Nun
berief ihn der Erzbischof Strat imiro«
viä als Professor der Theologie nach
Karlowitz. Acht Jahre versah er dieses
Lehramt, dann kam er nach Werschetz,
wo er dritthalb Jahre blieb, wahrend
welcher Zeit er überdieß bei dem Karlo«
wiher erzbischöflichen Konsistorium als
Notar durch drei Jahre, als Beisitzer
durch fünf Jahre und ebenso bei dem
Werschetzer Diöcesan-Consistorium durch
dritthalb Jahre in gleicher Eigenschaft
thätig war. Im Jahre 1842 erhielt er
die Würde eines Archimandriten zu Ho»
pova, und im Jahre 4843 wurde er
wirklicher Archimandrit (Abt) des Klo-
sters Kovil im Tschaikiften-Bataillon.
Im Juni 4846 wurde S. Generalvicar
der Diöcese in Siebenbürgen, welche
Stelle er noch im September g. I .
vertrat. Als im October dess. I< im
Bucsumaner Bezirke bedenkliche Unruhen
unter dem Volke ausbrachen, welches
seit bereits sechs Jahren es unterließ,
Frohndienste zu leisten, und auf die
erneuerte behördliche Aufforderung sich
nicht nur entschieden weigerte, sondern sonst noch eine drohende Hallung an-
nahm, begab sich S. dahin und es ge«
lang ihm, die Unzufriedenen zu beschwich-
tigen und zu ihrer Pflicht zurückzuführen.
Bald darauf mußte er sich neuerdings
dahin verfügen, die Bevölkerung zur
Auslieferung der Aufwieglerin Varga
Ekaterina. welche alle diese Unruhen
im Bezirke hervorrief, zu bewegen, und
als er am 6. Jänner 1847 eine Ver«
sammlung der gesummten Bevölkerung
des» Bezirkes berief, gelang es ihm nach
einer an dieselbe gehaltenen Anrede, die
Auslieferung der Varga zu bewirken,
welche er nun mit sich nahm und an die
Comitatsbehörde ablieferte. Nur seiner
Umsicht war es zu danken, daß bei der
damals bereits beginnenden Gährung
eine allgemeine Erhebung der gereizten
Bevölkerung unterblieb. Diese Umsicht
und dieser Einfluß S.'S blieben hohen
Orts nicht ungewürdigt. denn als am
2. December 1847 zu Thorda die Bi>
schofswahl vorgenommen wurde, er«
nannte Kaiser Ferdinand den gewähl«
ten S. am 3. Februar 1848 zum Diöce«
sanbischof in Siebenbürgen. Neue Auf«
gaben warteten seiner, als bald nach den
Märztagen die Ereignisse immer bedroh«
licher wurden. Die Aufhebung der
Frohne im nachbarlichen Ungarn, dazu
die Machinationen K ossuth'scher Emis«
säre, welche das ganze Land zum Zwecke
der Union bereisten und aufstachelten,
hatten die Bevölkerung im Hunyader
Comitate in eine Aufregung versetzt,
welcher nur mit Waffengewalt entgegen«
zutreten war, wenn es nicht der Vor«
stellungen einflußreicher Männer gelang,
die aufgeregten Gemüther in ihre
Schranken zurückzuführen. Bischof S.
begab sich über Einladung des dortigen
Obergespans Baron von Nopcsa da«
hin und in der That gelang es ihm,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon