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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 118 -
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Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Schariyer 118 Schanker keit wegen den Preßburgern unvergeßlich. Zur Zeit derFranzosenkriege verwandelte fie ihre Häuser in Spitäler, in welchen fie mit großartigen Geldopfern Verwun« dete und Kranke pflegte. Kaiser Franz schmückte fie für ihr edles Thun in einer Audienz zu Totis mit der goldenen Me- daille und ließ ihr spater noch durch den Stadtmagistrat die kaiserliche Anecken« nung bekannt geben. S. beendete die Stu» dien in Tyrnau, nahm dann in Pefth die juridische Praxis, diente zwei Jahre in der dortigen Commune als Fiscal, kehrte im Jahre 4828 nach dem Tode seines Vaters nach Preßburg zurück, wo er die Advocatur ausübte. Im Jahre 1839 wählten ihn seine Mitbürger zum lebens- länglichen Magistratsrath. Bei Errich- tung der kaiserlichen Gerichte nach der ts48ger Katastrophe wurde S. zum Be- zirksrichter ernannt, in welcher Eigen» schaft er die Einführung des Grundbuches in Preßburg in musterhafter Weise voll- zog. Im Jahre 1833 erfolgte seine Er» nennung zum Landesgerichtsrathe. Wäh« rend des Provisoriums organisicte er als Gericbtspräses das ComiiatSgericht und trat im Jahre 1867 in den Ruhestand über, den er nur wenige Jahre genossen hatte, als er im Jahre 4873 im Alter von 72 Jahren starb. I n seinen vorer- wähnten amtlichen und öffentlichen Siel» lungen erwarb er sich als Menschenfreund und Wohlthäter der Armen ein höchst ehrenvolles Andenken. Insbesondere ent- wickelte er in dem bedrängnißreichen Jahre 1843 während desIudenkrawalles in Preßburg, dann in der Zeit. als Preß- bürg von den Honveds, später von den Oesterrreichern beseht und der Leiden, fchaft und der Parteiwuth Thür und Thor geöffnet waren, durch sein verrnit» telndes Einschreiten, seine Aufklärungen und Nachweisungen eine wahrhaft segens» volle Thätigkeit, rettete Manchen von Gefängniß und vielleicht noch Schlim- merem. Sein Nachruf enthält in dieser Hinsicht wahrhaft erhebende Züge. Er war bei den meisten wohlthatigen An« stalten seiner Vaterstadt nicht nur als Gründer derselben betheiligt, sondern zählte auch zu ihren bleibmdenFördcrern. Von früher Jugend musikalisch gebildet, war und blieb er bis an sein Lebensende ein Freund und Förderer dieser Kunst. Mehrerer Instrumente mächtig, spielte er mit besonderer Meisterschaft die Gui« tarre, für welche er auch mehrere Ton« stücke eomponirt hat. Von den im Stich erschienenen sind bekannt 11 ungarische Tänze, acht für das Piano, drei für die Guitarre, 12 Walzer für das ganze Orchester, mehrere Terzette. Quartette für vier Guitarren, und Quintette. Seine Kirchen - Composttionen , welche unge» druckt geblieben, befinden sich nr. Besitze deS Musikvereins der Preßburger Dom« kirche. I n der Geschichte des Prehburger Musiklebens aber prangt sein Name mit goldenen Lettern, denn er zählt zu den Hauptgründern deS im Jahre 1833 ent» standenen Kirchen « Musikvereins, bei welchem er bis an sein Lebensende die Stelle eines Vorstand.StellvertreterS bekleidete. Die Schilderung seiner Leichen» feier — einer Feier in deS Wortes voll- ster Bedeutung — beweist am besten, in welcher Achtung S. bei seinen Mitbür« gern, die sein Ableben tief betrauerten, gestanden. Preßburger Zeitung 1873, Nr. 18: Ne< krolog. — Preßburger Tagblat t 1873, Nr. 21 u. 23: Nekrolog und Bestattung. — Schi l l ing (G. Dr.). Das musikalische Europa (Speyer !842. F. C. Neiddard. gr.8<>.) S. 291. — Gllßner (F. S. Dr.), Unwer« sal'Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Ler. «".) S. 748. - Westungarischer Grenzbote 1872, Nr. 210, 2i l 212.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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