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Schnitzer Scharschmid
SchariHer, Johann Georg (Huma-
nist. geb. zu Freyst adt im unteren
Mühlviertel Oberösterreichs 14. April
4766, gest. zu Linz22. September 1322).
Sein Vater war Zwirnhändler und meh>
rere Jahre zugleich als Magistratsrath
seines HeimatsorteS Freystadt thatig.
Nachdem der Sohn das Gymnasium in
seiner Vaterstadt beendigt. trat er im
Jahre 1780 zu Wels als Lehrling in
eine Apotheke. Nach beendeter Lehrzeit
ging er nach Linz. wo er in einiger Zeit
Adelheid Hoffmann, deren Vater
bie Apotheke zum weißen Adler befaß,
heirathete und in der Folge in den Besitz
dieser Apotheke gelangte. Neben seinem
Apothekergeschäfte widmete er sich auch
den Interessen der Stadt Linz, deren
Bürger ihn am 2. April 1806 zum ma>
gistraüschen Wahlausschüsse ernannten,
dessen Aufgabe es ist. die Controle über
den Haushalt des Magistrates zu führen.
Zwei Jahre später, am 23. November
1808. erwählte man ihn zum ökonomi«
schen Rathe, und obwohl dieses Amt jedes
dritte Jahr gewechselt wird, behielt es S.
doch bis an sein Lebensende, daS im
Alter von 37 Jahren erfolgte. I n seinen
letztwilligcn Anordnungen war er der
Armen und der Jugend der Stadt Linz
in sorgfältigster Weise bedacht. Dem Ar-
meninstitute der damaligen drei Stadt«
pfarren verschrieb er im Ganzen 2000 st.;
für 6 arme Bürger und 6 arme Bür«
gerinen errichtete er eine Stiftung, ver»
möge welcher jeder dieser Stiftlinge tag»
lich 12 kr. C. M. auf die Hand zu
erhalten hat; in gleicher Weise verord»
nete er. daß 12 alte oder gebrechliche
weibliche Dienstboten, welche redlich ge>
dient, aus einer zu diesem Behufe von
ihm errichteten Stiftung taglich mit
10 kr. C. M. zu bethellen seien. Schließ-
lich bestimmte er für je 2 Studirende, zunächst aus seiner Verwandtschaft, in
deren Ermangelung aber für Freystädter
Bürgerssöhne ein IahreSstipendium von
je 100 fl. C. M. Das Präsentationsrecht
für die Bürgerstiftung besitzt der Magi.
strat der Stadt 3in; im Einvernehmen
mit der geistlichen Vogtei; jeneS für die
Dienstboten und die beiden Stipendien
sein Neffe und Universalerbe Franz Seraph
SchariHer.
Oesterreichisches Bürgerblatt (3inz. 4°.)
t83l. Nr. 49. — Pillwein(Benedict). Linz
Cinst und Jetzt, von den ältesten Zeiten bis
auf die neuesten Tage (Linz 1846, I . Schmid,
so.) Bd. I I , S. 152.
Scharmer, Augustin (Bildschnitzer,
geb. zu Wildermieningen im Land»
gerichtsbezirke Silz im Oberinnthale in
Tirol. Geburtsjahr unbekannt, Zeitge-
noß). Die Künstler-öerika kennen diesen
Namen nicht. Staff ler, dessen Zeit«
genoß er war, der in seinem 1847 er-
schienenen, in den Quellen bezeichneten
Werke seiner gedenkt, schreibt über ihn:
„Ohne fremden Unterricht, bloß von
seinem Genius geleitet, versteht er das
Holz zu meistern, daß es eine Freude ist.
Seine Arbeiten — deren Charakter übri.
gens Staff ler nicht naher bezeichnet
— sind voll Geist und Wahrheit."
Staf f ler (Ioh. Iac.), Das deutsche Tirol und
Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen
Bemerkungen (Innsbruck 184?, Fel. Rauch,
80.) Bd. I, S. 357.
Scharmer, siehe auch: Schärmer
I^S. 62 d.
Scharschand von Adlertreu, Franz
Freiherr (Staatsbeamter, geb. zu
Aussig in Böhmen 23. August 1300).
Wohl ein Sohn, Enkel oder dock naher
Verwandter deS in den Quellen erwähn-
ten Cajetan Scharschmid von Ad«
lertreu. Franz S. beendete seine Rechts«
studien an der Universität in Prag. wurde
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon