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Schebeck 140
und Wiener Alterthums-Vereins; war
ferner AusschuĂź der Versorgungs-
anstalt fĂĽr erwachsene Blinde, Mitglied
der ersten österreichischen Sparcaffe, des
patriotisch-ökonomischen Vereins in Böh-
men und des böhmischen National«Mu»
seums. Im kräftigen Mannesalter von
48 Jahren raffte ihn der Tod dahin und
seine Bestattung auf dem Währinger
Fried Hofe fand in feierlicher Weise Statt.
Fremden. Blat t . Von Gust. Heine (Wien.
4".) 1862. Nr. 63. — Die neuen Väter
der GroĂźcommune Wien, hervorgegangen aus
der freien Wahl uno dem Vertrauen ihrer
MitbĂĽrger im Jahre l80t. Von Moriz Ber>
mann und Franz Eoend ach (Wien 1i>6l.
Kecku. Comp.. so.) S. 23. — Wald Heim's
I l lus t r i r teZei tung (Wien. Fol.) l.Iahr.
gang (1862), S. 122. in der Rubrik: „Zur
Tagesgeschichte". -- Noch ist bemerkenswert!)
ein zweiter Franz Schebeck (se 0 ek) (geb.
zu Neubidschow am 23. Juli i83l), Sohn
ganz armer Eltern, rer durch die Hilft eines
seinen Eltern befreundeten Pfarrers, Namens
MethodFaster, in die Lage kam, daS Gym<
nasium in Königgrätz zu besuchen, dtssen
Nnterstützung er aber schon im zweite» Jahre
verlor. Er muĂźte sich nun selbst forthelfen
und wendete sich nach beendeten Studien dem
Lehrfache zu, wurde Supplent an den Gym«
ncisien zu Gitschin und Königgräh und im
Jahre <839 wirklicher Professor am Gymna-
sium zu Pisek. Sckon als Student beschäf-
tigte sich S mit literariläien Arbeiten, uno
zwar veröffentlichte er zunächst in oen oechi»
schen Unterhaltungsbläctern „I.unnr", dann
in der „^äa" und im „OtÄvan" Uebrrsetzun«
gen auS dem Französischen und Englischen.
AuS dem Französischen übertrug er einige
Dramen; aus dem Russischen des Griboje«
dow berühmtes, die russischen Zustände scho»
nungslos geißelndes Lustspiel: „Wehe dem
Gescheidten". Selbstständig erschienen von
ihm daS Werk: „<^6Lkn ii'^LeoloFis", d. i.
Böhniiscbe Phraseologie, 3 Hefte (t. Heft:
Pisek 18«4, Vetterl, die folgenden: Prag,
^ivna«, 1"^.), und Uebersetzungen aus dem
Englischen und Schwedischen, u. z.: „vanisl
HHort. I'ruoklodr». v 3 ^6äQ^iok", d. i.
Daniel Hjort. Trauerspiel in 5 Acten (Pisek
1869), aus dcm Schwedischen des Ios. Iul .
Wectsell; — „^.näullcH t^oLovu.", d. i. Anna Rose (Prag '863, Stybl. 8".). auS
dem Englischen des Fräuleins G. Kennedy.
I n neuerer Zeit erschienen seine Aibeiten im
„Goldenen Buche für Böhmens Mädchen"
(2l2.t6 Kni26 äivsk ösäk^etl), und in Hand»
schrift besitzt er eine öechische Uebersetzung des
Homer in gebundener Neoe. ^^ lovuik
Fsr, d. i. Conocrsations'Lerikon. Redigirt
von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1839.
Kober. Ler. 8<>.) Bd. IX, S. 28. Nr. 2.)
Schobest, Agnese (Sänger in, geb.
zu Wien 13. August 48l3. gest. zu
S tu t tga r t 22. December 1870). DaS
Geburtsjahr Agnesens, die eigentlich
Schebesta heiĂźt, ist eben nach ihrer
Angabe angesetzt. Die Biographien ĂĽber
sie geben die Jahre 1813. 18W. ja sogar
1808 als ihr Geburtsjahr an. Ihr
Vater war österreichischer Artillerist, der
beim Sprengen der Festungswerke von
Alefsandria verunglĂĽckt war und am
l2. November 1816 zu Prag starb,
worauf die Mutter mil ihrer kärglichen
Penston und zwei kleinen Mädchen in
der österreichischen Festung Theresienstadt,
wo man ihr freie Wohnung gewährte,
sich niederlieĂź. I n derselben saĂź zu jener
Zeit der griechische FĂĽrst Npsi lant i
gefangen. Wie ihre Begegnung mit dem«
selben — Ä gnese war damals noch ein
kleines Mädchen — ihr Singen in der
Kirche veranlaĂźte, wie ihr Gesang die
Aufmerksamkeit der Gräsin Sa int I u»
l ien, ciner Nichte des FestungScomman-
danten, auf sich zog. wie dann der FĂĽrst
und die Grasin, von der Trefflichkeit der
Stimmmittel Agnesens durchdrungen,
zur kĂĽnstlerischen Ausbildung des Organs
riechen, das Alles erzählt Agnese in
ihrer Selbstbiographie in höchst anmu<
thender Weise. Sie sollte den Unterricht
von dem Ortslehrer empfangen, dessen
Frau eine Schwester des berĂĽhmten
Singemeistecs und sächsischen Kammer»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon