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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 141 -
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Schebcft Schebeft fangers Johannes Miksch Md. XVIII, S. 289^ war. Der Lehrer meinte, der Schwager in Dresden würde für das ungemein fähige Kind den besten Rath wissen und man solle an ihn sich wenden, was denn auch geschah. Die Sache aber ging mit nicht geringen Schwierigkeiten in's Werk. Während Agnesens Mutter, die in Wien gewesen und in einer Opernvorstellung, welche sie besucht, den Beifall und die Huldigungen gesehen hatte, womit man Sanger und Sän» gerinen auszeichnete, nichts Verfängliches darin erblickte, wenn ihre Tochter zu einer Sängerin herangebildet würde, stemmte sich die Großmutter, eine alte öechin. die. bekleidet mit einem vorsünd» fluthlichen Orgelpfeifensacke, Abends und Sonntags ihren Enkelinen von Libu ssa. König Wenzel. Huß und den Tabori» tcn erzählte, mit aller Gewalt gegen ein solches Ansinnen. Sie war nur schwer zur Nachgiebigkeit zu bewegen, und ihr Widerstand wurde erst überwunden, als sie die Versickerung erhielt, daß Miksch nicht nur junge Leute für das Theater, sondern auch Chorknaben für die katho. liscke Kirche in Dresden bilde, daß er ferner ein sehr gottesfürchtiger Mann sein müsse, da er ja selbst schon viele Messen für die Kirchen geschrieben. Diese Vorstellungen wirkten und die Abreise Agnesens nach Dresden wurde mög- licd. Mit der Frau des oberwähnten Schullehrers reiste Agnese nach Dres< den, wo sie von M i ksch die Prüfung zu dessen Zufriedenheit bestand und im fol< genden Jahre bleibend nach Dresden übersiedelte — die Künstlerin gibt in ihrer Selbstbiographie keine Jahre an — und dort bei einer kranklichen Witwe. Gerhard, welche im Hause des be« rühmten Bildhauers Petrich sBd. XXII, S. i13^j wohnte, ein Unterkommen fand. Nachdem sie zwei Jahre Unterricht bei Miksch genommen und ihre Stimme, da in der Wohnung der Wltwe kein Platz war, im Sommer im freien Felde, den Winter über auf dem Boden deS Hauses geübt hatte, empfahl sie Miksch an Frau W e rdy, die noch als Madame Voß der Liebling der Weimaraner gewe- sen und bei welcher Agnese Unter- richt im Vortrage erhielt. Indessen war Ä gnese bereits beim Singchor mit einer Gage von 8 Thalern und etlicben Gro« schea monatlich angestellt gewesen. Als ihr Fortschritt im Gesänge und im Vor- trage in einer Probe constatiri wurden, erhöhte man ihren Iahresgehalt von 100 auf jahrliche 200 Thaler, nach Ver- lauf eines Jahres wieder auf 400 Tha« ler, worauf sie ihre Mutter und Schwester zu sich nahm. So erlangte sie endlich im August 183l als achtzehnjähriges Mädchen, wie sie selbst schreibt, eine Gage von 4000 Thalern jährlich unter der Bedingung, daß sie in jeder Rolle, welche ihr die General-Direction auch im Schauspiele zutheilen sollte, zu spielen habe, daß sie folglich nicht allein für die Oper, sondern auch für das Schauspiel engagirt sei. Sie war bis dahin schon in einigen kleineren Partien aufgetreten und hatte die I r m a in Auder's „Maurer und Scklofser" und den Benoit in Reissiger's Oper: „Die Alsetimühlr von Etalieres" gesungen und auch gefal- len. Ihre Stimme war angenehm, aber nur von geringer Stärke. Jetzt, nachdem sie auch verpflichtet war, im Schau- spiele mitzuwirken, trat sie zum ersten Male als Dorothea in Töpfer's Hermann und Dorothea" auf. DaS geschah im October 1334. Aber so regel- recht sie auch die Rolle durchführte, man sah ihr doch zu sehr das Angelernte an. als daß sie hatte durchdringen können.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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