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silberne zwischen blauen. Die Helmdecken
sind blau, mit Silber unterlegt. Devise.
Auf blauem, unter dem Schilde sich schlän-
aelnden Bande in silberner Lapidarschrift:
Außer dem Reisenden Kar l von Scherz er
sind noch folgende Personen dieses NcimenS
zu erwähnen: 1. ein Musikfreund, der sich
um Förderung classischer Musik in Klagen»
fürt seiner Zeit verdient gemacht hat. näm-
lich der Appellations'Secretär Andreas
Scherz er. Derselbe war geaen Ende des
vorigen Jahrhunderts die Seele einer Ver<
bindung in Klagenfurt, welche die Freunde
der Tonkunst in geselliger Weise mit einander
verband. Dieser „namenlose Verein
ohne Statuten" löste sich erst durch den
Tod Scherzer's und die Uedersetzung einiger
Mitglieder desselben an andere Orte auf.
und erst mehrere Jahre später. 1827, trat der
kärnthnerische Musikoerein in's Leben. Scher,
zer, ein Schüler Albrechtsberge r's. stand
mit den beiden Haydn. Joseph und Michael,
in Verbindung und mit Ersterem, wie mit
dem Tonheros Mozart , hatte er in Wien
oft „im Quartett" gespielt. Er war selbst
Tonsetzcr und, wie der in den Quellen an»
geführte Gewährsmann meldet, ein besonders
glücklicher in Liedern, die er auch Michael
Haydn nach Salzburg auf Verlangen mit-
theilen mußte. Dieser Freundschaft dankte
Klagcnfurt die herrlichsten Genüsse, unter an.
deren Haydn's Tonwerk „Die Schöpfung",
welche bald nach ihrer Vollendung mit Prä»
cision in Klagenfurt gegeben wurde. Zugleich
mit S. wirkten die Dilettanten Gräfin Io«
sepha Egger, Ritter von Pol ler . Karl
Freiemuth, August Ietzderg, Apotheker
Holemschnik u. A. mit und dieser Verein
gab nicht nur allein Concerte zum Vergnügen,
sondern oft auch zum Besten der Stadtarmen
oder durch Elementarunfälle — Wasscr,
Feuer u. s. w. — Verunglückten. Leider be-
schränken sich die Mittheilungen über Scher,
zer auf das oben Gesagte. j^ H ermann
(Heinrich), Handbuch der Geschichte des Her.
zogthums Kärnthen in Vereinigung mit den
österreichischen Fürstenthümern (Klagenfurt
4860, Leon. 8°.) Bd. I I I , Heft 3 (Cultur,
geschichte Kärnthens vom Jahre 1790—1857),
S. 262.) — 2. Ein Franz Scher zer er.
scheint aber in der zweiten Hälfte des 18. Jahr.
Hunderts als Director zweier Wiener Vor»
siadt Theater, und zwar im Jahre 1776 des
in der Iosephstadt in der Schwibbogengasse eröffneten Schauspielhauses, das früher ein
Tanzsaal war und nach dem Namen des
Besitzers „zum Bauernfeind" hieß. Daselbst
eröffnete Scher zer mit Unterstützung des
Fürsten Adam Auersperg. dessen Palais
rückwärts an dieses Theater stieß, seine Bühne,
auf welcher Scherz» und Trauerspiele, Hans»
wurstiaden und musikalische Akademien ge.
geben wurden. Im Jahre 1777 erfolgte die
Vereinigung der Sch erzer'schen Truppe mit
der Sölman'schen (in der Leopoldstadt).
Im Jahre 1789 unterm 17. November machte
Franz Scherz er in Gemeinschaft mit
Kar l Ferdinand Neumann in der
Wiener Zeitung öffentlich bekannt, daß in
Zeit von fünf Wochen das neue, von Stein
erbaute Theater auf der Landstraße — auf
einem freien Platze hinter den Augustinern —
eröffnet werden wird. Das Gebäude stand
nächst der heutigen Rochusgasse in der Nähe
des gegenwärtigen Gemeindehauses. Ueber
die ferneren Schicksale dieses Theaters ver-
gleiche die unten genannte Quelle. Weitere
Nachrichten über Sch er zer, von dem es
daselbst heißt, daß über ihn viele lustige und
unsaubere Anekdoten circulirten, liegen nickt
vor. ^Neue freie Presse (Wiener polit.
Blatt) 1869, Nr. 1905 u. 1906. im Feuille.
ton: „Zur Geschichte der Vorstadt-Theater
Wiens", von C. F. Pohl.'l
Scherzt, siehe: 8ercl, Vincenz.
Scheth, I . Georg (Maler, Geburts-
ort und Jahr unbekannt). Zeitgenoß.
Die Iahreskataloge der Kunstausstellun«
gen des älteren Kunftvereins in Wien in
der k. k. Akademie der Künste führen im
Register einen Georg Scheth. der im
Jahre 1839 in der AIservorstadt(Nr.29U
alt), und einen Johann Sch eth auf,
der im Jahre 1838 auf der Laimgrube
in der Pfarrgaffe (Nr. 60 alt) wohnte.
Aus genauer Prüfung aller Kataloge er-
gibt sich, daß es nur einen Maler
Georg Scheth gibt, der im Kataloge
des Jahres 1832 als I . Georg, in
allen folgenden aber nur als Georg
Scheth aufgeführt erscheint. Nähere
Nachrichten über den Künstler, der Land-
schaftsmaler, aber auch Lithograph war,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon