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Stahlhammerwerk, das er nun selbst be>!
trieb. Als ihm aber dieser beschränkte
Wirkungskreis auf die Dauer nicht zu»
sagte, bewarb er sich um die eben erle«
digte Stelle des k. k. Berggerichts-Sub-
stituten zu Bleiberg im Villacher Kreise,
welche er von 4825 bis 4832 versah,
wozu er im Jahre 1830 noch die Ver-
waltung der fürstbischöstichen Werkschaften
übernahm. In derZwischenzeit unternahm
er gemeinschaftlich mit dem Grafen
Thurn zu Fachzwecken eine größere
Reise, auf welcher er die berühmten
Eisenwerke zu Gleiwih, Malapann,
Königshütte u. a. besuchte. Im Sep-
tember1832 gab er beide Bedienstungen.
die kaiserliche und fürstbischöfliche, auf
und übernahm die Nad« und Hammer»
werks'Direction des Herrn Dickmann
von Secherau j M . I I I , S. 279) in
der Mosmz und Lölling im Klagenfurter
Kreise, welche er aber schon zwei Jahre
spater mit der Stelle eines k. k. Berg»
rathes, die ihm zu Hall in Tirol ver«
liehen wurde, vertauschte. I n der Folge
wurde S. Oberbergamts-Director und
Bergrichter zu 3eoben, von wo er nach
Wien in's Ministerium berufen wurde.
Daselbst zuletzt SectionSchef. als welcher
er die Montanangelegenheiten unter sich
hatte, trat er im Juli 4864 in den
Ruhestand über, den er noch drei Jahre
in Salzburg genoß, wohin er sich zurück-
gezogen hatte und wo er im Alter von
73 Jahren starb. Bei seinem Ausscheiden
aus dem Staatsdienste überreichte ihm
ein Comitö von Fachgenofsen eine Denk-
münze. Was S.'S amtliche Thätigkeit
betrifft, so concentrirt sich dieselbe in dem
österreichischen Berggesetze, dessen Ver-
faffer er war. Im Jahre 4833 hatte er
im Auftrage der Regierung zur Besicht!«
gung ausländischer Werke eine Reise in
die Schweiz, nach Baden, Württemberg
o. Würz dach, biogr. Lexikon. XXIX. lGedr. und Bayern gPnachr und nach seiner
Rückkehr einen ausführlichen Bericht über
den Befund der bereiston Schmelz«,
Walz« und Hammerwerke, wie endlich
auch über den Salinenbetrieb vorgelegt.
In früherer Zeit war S. in seinem Fache
in den Blättern der k. k. Gesellschaft des
Ackerbaues und der Industrie für Karn«
then, wie in dem Wochenblatt „Carmthia"
schriftstellerisch thätig, so z. B. schrieb er:
„Ueber den vormaligen Bergbau im
Möllthale deS Villacher Kreises". —
„Neber den Eisenhandel in Nordame-
rika" (Ccirinthia 1823. Nr. 4—4)' —
„Neber Holzverkohlung, mit besonderer
Rücksicht auf Kärnthen" (ebd. 1813.
Nr. 34 und 33); — „Ueber die Dar-
stellung des Fabriken« und Gewerbs«
wesens in Oesterreich von St. von Keeß"
(ebd. 1820, Nr. 2)' — „Ueber die An<
wendbarkeit desBaade r'schen Flammen«
ofens mit Gebläse auf unsere Eisen« und
Frischmanipulation" (ebd. 4823, Nr. 1):
— „Neber den Ovir in Kärnthen" (ebd.
1824. Nr. 13—17) u. s. w. Auch eine
Zusammenstellung über die österreichischen
Confularberichte mehrerei Jahre in Be»
zug auf den österreichischen Eisenhandel
im Auslande floß auS seiner Feder. Die
Widmungsurkunde der Denkmünze, welche
zu S.'S Ehren geprägt wurde, bezeichnet
an einer Stelle am treffendsten seine Ver-
dienste, indem sie bemerkt, „daß über
seine Anregung, Förderung und auch
eigene Wirksamkeit wichtige Fortschritte
ini Bergwerks« und Hüttenbetriebe, sowie
durchgreifende und umfassende Reformen
im Gebiete dcr Berggesehgebung in
Oesterreich stattgefunden haben"; ferner
daß er „unausgesetzt die Hebung des
bergmännischen Geistes und des berufs«
mäßigen Zusammenhanges der Berg«
werksverwandten in der Gesammtmon-
archie angestrebt und gefördert habe".
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon