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Zcheuchenftuel 242 Scheuchen stuel
3 war S. mit Constantia
von I l l i g stein verheirathet, aus wel-
cher Ehe vier Töchter stammen: Karo-
line. vermalteMarimilian vonOw;
Marie, vermalte Pach er; Bertha
(geb. t828, gcst. 26. April 4358) und
Emma. S. wurde in Würdigung seiner
Verdienste mit dem Orden der eisernen
Krone zweiter Classe ausgezeichnet und
den Statuten desselben gemäß im
Jahre 1856 in den Freiheirnstand er«
hoben.
Freiherrnstands. D ip lom ä6o. Wien
31. October 1836. — Graher Abendpost
1864. Nr. 243: „DieScheuäienstuel'Medaille".
— Klagen furter Zeitung 4864. Nr. 173.
im Feuilleton: „Des Freiherrn Karl v. Scheu-
chenstuel Abschiedsgruß". — Medaille. Die
in der Biographie erwähnte, zu Ehren S.'s
geprägte Denkmünze stellt auf der Aversseite
das Bildniß desselben, auf der Reuersseite das
freiherrliche Wappen mit der ZueigmmgS'
Devise vor, Sie wurde von Nadnitzky aus»
geführt und unter des Hauptmünzamt-Direc«
tors Hassenbauer unmittelbarer Leitung
in Silber und Bronze geprägt. Zugleich mit
der Denkmünze wurde S. ein Album, wel'
ches die Bildnisse seiner Freunde und Ver>
ehrcr in Photographien enthielt, am 26. Sep»
tember 1864 durch eine Deputation, an deren
Spitze der Ministerialrath Ritter von Rit«
tinger und Oberbergrath Freiherr von Hin»
genau sich befanden, in Salzburg mit einer
auf Pergament geschriebenen Widmungs«
urkunde überreicht. — Freiherrliches Wappen.
Ein nach der Länge getheilter Schild. In der
rechten rothen Schilöeshälfte erscheint die Ge»
stalt eines nackien Knäbleins mit gekrausten
Haaren, bcide Hände in die Hüften gestemmt
und auf einem aus dem Fußrande hervor»
gehenden grünen Berge vorwärts gestellt.
Die linke goldene Schildeshälfte zeigt die
Gestalt eines auf einem aus dem Fußrande
hervorkommenden grünen Berge vorwärts
gekehrt
stehenden Jägers in grünem Leibrose,
derlei Beinkleide und rundem Hute, mit rück»
links und niederwärts überhangener Büchse,
einer an der rechten Hüfte herabhängenden
Pulverflasche, mit der Rechten ein gelbes
Jagdhorn, zum Blasen ansetzend, und in der
gesenkten Linken einen rechtwärts und vor»
gestellt schreitenden braunen Leithund am Leitseile führend. Auf dem Schilde ruht die
Freiherrnkrone mit zwei daraufgestelllen a,c«
krönten Turnierhelmen; von dem rechten der»
selben hängen schwarze mit Gold und von
dem linken rothe mit Silber unterlegte Helm»
decken herab. Die Krone des rechten Helms
trägt eine der im Schilde ersichtlichen ähnliche
Knabengestalt auf grünem Berge in der Oeff«
nung eines rothen Adlerfwges; auf der Krone
des linken Helms sitzt zwischen zwei mit den
Mundlöchern von einander gekehrten Büffel«
Hörnern, von denen das rechte schwarz und
das linke golden ist, ein silberner Hund, ein»
wärts gekehrt, mit rother Zunge und schwär,
zem Halsbande.
Genealogie und Familienstand der Herren
von Scheuchcnftuel. Die Scheu chenstuel
sind, wie es scheint, ein bayerisches Adels»
geschlecht, denn Sproßen dieses Namens er«
scheinen um die Mitte des 15. Jahrhunderts
(1449) zu Rosenheim, andere zu Burghausen.
Ein Peter Scheu chenstuel hatte <ö42
den Sitz in Weyhing. Der Stammvater der
österreichischen Sch. ist Wilhelm Sch. (geb.
1549, gest.). Kammergraf zu Schemnitz in
Ungarn, dessen Gedächtniß eine, wie eü scheint,
anläßlich seiner Vermälung mitLuciaZan«
degg er geprägte Denkmünze erhalten und
welche Ios. Bergmann in seinem Werke:
„Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete
Männer des österreichischen Kaiserstaates vom
XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte" (Wien
1844. Tendler. 40.). im I. Bande, S. 133. be.
schrieben und auf Tafel X, Nr. 46, abgebildet
hat. Näheres über diesen Kammergrafen W i l»
Helm konnte selbst der rastlos forschende,
unermüdliche Bergmann nicht erkunden.
Wilhelm hatte zwei Söhne, Hanns Victor
und Hanns Georg. Hanns Vic tor war
Besitzer des Radgewerkes zu Eisenerz; Hanns
Georg Secretär dcs Churfürsten Maximi-
l ian von Bayern. Im Jahre l629 gestattete
Kaiser Ferdinand I I . , daß die Brüder ihr
eigenes Wappen mit dem des eben ausge»
storbenen Geschlechtes der von Hoffer aus
Bayern vereinigten. Während Hanns Georg
keine Kinder hinterließ, hatte Hanns V i r to r
einen einzigen Sohn Wilhelm, zuletzt Haupt«
gewerkschaftlicher Oberbeamter in Weyer an
der Enns in Oberösterreich. Von diesem
Wi lhe lm stammen drei Söhne: Edmund,
Jacob Anton und Franz Anton. E d-
mund starb im Iühre 1721 als Benedictiner«
mönch im Stifte Admont; Jacob Anton
folgte seinem Vater im Amte zu Weyer und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon