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Rath und überreichte ihm später (1834)
für die bei jeder Gelegenheit von seiner
Seite der „Linderung menschlichen Elends
geleisteten Liebesdienste" w oorpors eine
Dankadresse; die Oedenburger Handels-
und Gewerbekammer wählte ihn zum be»
rathenden Mitgliede, der wohlthätige
Frauenverein zu GünS überraschte ihn
mit seinem Ehrendiplome, wie ihm solche
auch viele der angesehensten Rabbiner
seines Heimatlandes, darunter Dr. M.
Zipser. Fasse l u. A. zusandten. Sein
Wohlthätigkeitssinn war sprichwortlich;
die barmherzigen Schwestern erhielten
von ihm von Zeit zu Zeit ansehnliche
Unterstützungen; den im Jahre 1836
zu Gunsten der k. k. Gendarmerie ent>
standenen Stiftungen spendete er gleich-
falls ansehnliche Summen, besonders
aber waren es zwei Anstalten in Güns,
die sich seiner sorgsamsten Pflege erfreuten
und die er beide auf seine Kosten im
Jahre 1833 hatte erbauen lassen, nam-
lich die Synagoge und das Armen«
Siechenhaus für Leidende ohne
Unterschied der Confession. Die
Kosten der 1839 vollendeten Synagoge
betrugen im Ganzen über 20.000 st.;
mit derselben in Verbindung steht ein
Badehaus nebst Wohnung für einen
Gemeindediener, und ein Schulhaus
nebst Behausung für einen Lehrer. Das
vollständig eingerichtete Armen-Siechen»
haus ist vorläufig für je vier Israeliten,
Katholiken und Protestanten, also im
Ganzen für zwölf Personen bestimmt.
Außer dem vollkommen ausgestatteten
Hause widmete er der Anstalt ein Stif»
tungscapital von 10.000 ft. und einen
jährlichen Beitrag von200 st. auf Lebens«
dauer; ebenso ward auch der Zinsertrag
deS oberen Stockwerkes dem Institute zu»
gewendet. Die Anstalt erhielt, da Erzher,
zog Albrecht eS gestattete, sie
nach ihm zu benennen, den Namen: Erzherzog
Albrecht« VersorgungShauS für
arme Gebrechliche ohne Unterschied
der Religion. Für diese Bestrebungen
und Handlungen edelster Humanität
wurde S. schon am 3. September 1857
mit dem goldenen Verdienstkreuze mit
der Krone ausgezeichnet und am 3. März
1839 als der erste ungarische Jude
in den österreichischen Adelstand mit
dem Pradicate Koromla und dem
Ehrenworte Edler von erhoben. Da
seine Ehe mit Fanny Lackenbach aus
Groß-KanizSa kinderlos geblieben, erbat
sich S. die Gnade der Uebertragung sei-
ner Standeserhöhung auf seinen Neffen
Friedrich, jetzigen Freiherrn von
Schey, damaligen Großhändler und
großherzoglich hessischen Generalkonsul
in Wien, welche ihm auch gewährt und
darüber ein gemeinschaftliches Diplom
ääo. Wien 13. Mai 1889 ausgefertigt
wurde. Mit ah. Entschließung vom
7. Februar 1361 erhielt S. den Orden
der eisernen Krone dritter, im Jahre
1870 jenen zweiter Classe, worauf im
Jahre 1864 statutengemäß seine Er«
Hebung in den österreichischen Ritter«
und später in den Freiherrnstand folgte.
Sein Ritterstand wurde über sein An-
suchen 1866 auf seinen Neffen Kar l
übertragen; es sind sonach ein Kar l
Ritter von Schey, ein Friedrich
Freiherrund ein Phi l ipp Freiherr von
Schey zu unterscheiden. — Auch Phi»
lipp'S Gemalin, die oberwähnte Janny
lgest. im Herbste 1863), war mildthätig
und in Ausübung der Wohlthaten voll
liebenswürdiger Zartheit und Gemüth«
lichkeit. Sie gab viel und im Siillen,
und wo sie selbst nicht helfen konnte, trat
sie als Fürsprecherin und Vermittlerin
bei ihrem Gatten ein. Mit ihm seit 1816
verheirathet, war sie seit dem Winter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon