Seite - 250 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

Scheyrer 260 Scheyrer eine von ihm 1820 gemalte „Ansicht des schnkebllgks" (Leinwand, 1 Schuh 10 Zoll hoch. 2 Schuh 9 Zoll breit), als Staffage im Vordergrunde ein Bauer, der zwei Ziegen und zwei Kühe vor sich hertreibt. Ueberhaupt pflegte S. seine Landschaften meist mit Figuren und Thieren zu stafsi« ren. Auch sind nach seinen Zeichnungen drei Prospecte von Fulnek mit Staffage in den Jahren 4319 und 1320 von I . C. Erhard radirt worden. Einen höheren Schwung, eine poetische An« schauung der Landschaft darf man in S.'s Bildern nicht suchen, er gab die Natur, wie sie sich ihm gab, schlecht und recht, der eigentliche Werth an seinen Landschaften ist das Historische. I n den Ausstellungskatalogen erscheint sein Name bis 1832 als Scheyrer, seit diesem Jahre als Scheyerer. Engert in seinem Kataloge der Belvedere«Gallerie gibt 1762 als S.'s Geburts- und 1838 als sein Sterbejahr an. Doch will das nicht viel sagen, denn dieser ganze, der Sammlung, die er beschreibt, unwürdige Katalog ist ein oberflächliches Machwerk und eigentlich nur eine Verballhornung der Krafft'schen Kataloge. Naglcr (G. K.Or.), Neues allgemeinesKünst- le»Lerikon (München 1839, Fleischmann, 8«.) Bd. XV, S. 2«4 ssch reibt ihn Scheyerer^. — Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen uon Prof. Fr. Mül ler , fortgesetzt von Dr. Karl KIunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8«.) Bd. I I I , S. 447. — Meyer (I ,) . Das große Coiwersations. Ll-rikon u. s. w. Zweite Abtheilg. Bd. VII , S. 643. — T sch i sch ka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 18^>, Fr. Veck, gr. 8<>.) S. 43 u. 396 sichn'iut ihn S. 46 Scheyrer; S, 396 Scheuerer und läßt ihn 1770 geboren sem .^ — Kataloge der Iahreä'AuSstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste zu St. Anna in Wien (8") I82U, S. 13, Nr. 13 u. 2i); S. 24. Nr. 243; 1822. S. 19, Nr. 114, <23; S. 23, Nr. 248- 1830, S. !6. Nr. 12; N32, S. lö, Nr. 62, 68, 69, 70, 71. 72, 73. Echeyrer, Ludwig (Schriftsteller, geb. zu Wien 23. November 18l l . gest. ebenda 40. August 4874). Sohn eines Kaufmanns, besuchte das Gymnasium und die philosophische Facullät in Wien und widmete sich dem Studium der Me« dicin, welches er jedoch bald aufgab, worauf er im Jahre 1830 bei der k. k. Staatsbuchhaltung in den Staatsdienst trat. I m Jahre 1867 wurde er als Rechnungs'Official der k. k. Domänen« und Gefallen-Hofbuchhaltung in den Ruhestand verseht. Frühzeitig, schon als Student, veröffentlichte er Gedichte und Novellen in den damals sehr beliebten Wiener Journalen „Der Sammler" und „Der Wanderer" und in Taschenbüchern und Almanachen. Eine größere Arbeit veröffentlichte er im Jahre 1844, in welchem sein zweibändiger Roman: „Nie N5m5e" (Wien, Kaulfuß u. Prandel) er» schien. Diesem folgte im Jahre 1851 eine Biographie des alten Walzerheros Ioh. St rauß unter dem Titel: „Ja- haun StrauLs' ninsilmlische Wanderung durch dll2 Vrbeu" (Wien. kl. 8".). Nach lange, rer Pause trat er nun mit seinem ver> hältnißmaßig besten Werke auf, betitelt: „Nie Schriftsteller Oesterreichs in Nrim nnö Prosa unk dem Gebiete der schönen Vteratur; ans der ältesten bis unk die neueste Aeit" (Wien 1833, typ..liter.»artist. Anstalt, 8o.). das den ersten Band des „Oester» reichischen Hausschatzes" bildet und wofür S. mit der goldenen Medaille für Wissen» schaft ausgezeichnet wurde. Neben diesen selbstständig erschienenen Arbeiten ver> öffentlichte er fleißig historische und Dorf« novellen, Balladen und lyrische Gedichte, Skizzen und Schilderungen aus dem Wiener 3eben, die in den verschiedensten Journalen, Almanachen, Volkskalendern und periodischen belletristischen Unter» nehmungen zerstreut abgedruckt stehen.