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Schiffner 299 Schikaneder
rant vonPollschitz. Albert Wallen«
stein, Georg Plachy, Mathias Gal°
las, Franz Anton Graf Spo rk. über
die Turniere, das Kriegswesen und die
Juden in Böhmen; dieses Werk S.'s
wurde von Johann Rul ik j M . XXVII ,
S. 233^> in den Jahren 1803-4810
in's Üechische übersetzt; — „Denkwürdig-
kriten der Natnr untl Annst" (ebd. 1808),
befindet sich auch als Anhang der vor-
genannten „Gallerte" beigefügt; — „All-
gemeiner historischer Kalender über jene wichtigen
nnü interc53llnten Negeöenheiten, die sich ank
jeden Vag des Jahres unn den späteZten biz unk
gegenwärtige Seiten beziehen" (Prag 1812);
— „Neuere Geschichte der Nähmen nun der
Thronbesteigung Kaiser Äa Zeph's II. bis znm
Frieden van Paris. Zlls Fortsetzung uan P e l-
zel's Geschichte non Nähmen" (Prag 1815,
Enders. 8".); — „Historische Nachrichten
uan uerschietlenen seltenen Denkwürdigkeiten des
Königreichs Nähmen" (Prag 1816, Vetterl,
8o.). Noch eine Schrift Schiffner's
erscheint in Lechischer Uebersetzung von I .
Ru l ik , nämlich: »Nätoi-iokä v^pLani
lostvl ösL^äm") d. i. Geschichtliche Be»
schreibung besonders lieblicher Gegenden
im Königreiche Böhmen (Prag 1807,
DieSbach, 80.), deren deutschen Titel ich
nicht auffinden konnte, es wäre denn
darunter das oberwähnte Schriftchen:
„Denkwürdigkeiten der Natur und Kunst"
gemeint. — Ein Cmanucl Sckiffner
(geb. 20. September 1763, gest. 14. Fe>
bruar 1833), vielleicht ein Bruder des
Vorigen, war Geistlicher, als Cavlan in
verschiedenen Orten in der Seelsorge
thätig, dann Pfarrer zu Zbraslaw, als
welcher er im Alter von?0 Jahren starb.
Er war Doctor der Philosophie, in der
Literatur, vornehmlich in der franzosi«
schen, sehr bewandert, besaß eine reiche
Bibliothek, in welcher besonders die Lo- gut vertreten waren. Im Drucke
erschien von ihm: „Avo5 sv. OiH's",
d. i. Das Leben der h. Ottilie (Prag
1813. Vetterte, 8".).
slovQik naliöüF. Z<3äa.ktor v l . V'i-ant.
I^H. Nie3sr, d. i. Conversations<Lmkon.
Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger
(Prag 1359. I. L. Kober, 3er. 8°.) Bd. VIII,
S. 314, Nr. 2.
Schikaneder, Emanuel (Schauspie-
ler und Theater-Director , geb. zu
Regensburg im Jahre 1731, gest. zu
Wien am 21., n. A. am 24. September
1812). Der Vater, den S. frühzeitig
verloren hatte, ließ die Familie in arm«
lichen Verhältnissen zurück. S. besuchte
die Schulen, und da er Talent für die
Mufik hatte, verlegte er sich mit Fleiß
auf diese Kunst, erlernte die Violine spie»
len und zog in der Ferienzeit mit seinen
Collegen in Bayern herum, um sich mit
Musik einige Groschen zu verdienen. Auf
einer dieser Wanderungen kam S. nach
Augsburg, wo er zum ersten Male Gele«
genheit fand, der Vorstellung einer wan»
dernden Schauspielertruppe beizuwohnen.
Er wurde davon so hingerissen, daß er
sofort den Entschluß faßte, selbst Schau-
spieler zu werden, worin ihn der Princi«
pal dieser Truppe auch bestärkte. Die
Sache ward abgemacht. S. trat bei dieser
Truppe ein und wurde in einiger Zeit
auch des Directors Schwiegersohn. Da.
mals bestand noch die Sitte oder Unsitte,
wie man es eben auffassen mag, der
sogenannten ertemporirten Stücke. S.,
der in einer theatralischen Darstellung
etwas Höheres sah, als eine gewöhnliche
Hanswurstiade, dachte ernstlich daran,
diesen Gebrauch zu beseitigen und begann
selbst Stücke zu schreiben. So entstanden
in den verschiedenen Städten, wohin er
mit der Truppe kam, deren Leitung er
von seinem Schwiegervater übernommen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon