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— und sorgte väterlich für Beide. Nach
beendeten philosophischen Studien begann
S. jene der Rechte in der Absicht, sich
der Advocatur zuzuwenden. Unter man»
cherlei Entbehrungen lag er den Studien
ob. bis er im Jahre 1793 ein kleines
Stipendium für die Bergakademie in
Schemnitz erhielt, worauf er nach been«
detem Lehrcurse im Jahre 1796 die In .
grossistenstelle in Schmöllnitz erhielt. Als
er aber inne wurde, daß er in der Pro»
vinz vergessen werden und gar nicht
weiter kommen könnte, brachte er mit
Verlust seiner Rangstufeseine Uebersehung
nach Wien zu Stande. Dort wurde er
im Jahre 1798 Ingrossist. Seine Amts-
tüchtigkeit verhalf ihm daselbst zu einer
Arbeit, die er selbst im hohen Alter nicht
vergaß und als Beweis anführte,
wie Vorgesetzte ihre Machtvollkommen-
heit in unverantwortlicher Weise miß.
brauchen. Procop Graf LaXanzky,
damals Hofkammerpräsident in Wien
lBd. XIV, S. 240. Nr. 8) übergab S.
16 Jahrgänge der graflich Thür n'schen
Werksrechnungen zur strengen Prüfung
und versicherte ihn dabei seiner besonde«
ren Berücksichtigung. Nach angestrengter
Berufsalbeit war diese Privatarbeit eine
drückende Last. welcher sich S. nur durch
das Opfer seiner freien Stunden und des
größeren Theiles der Nächte erst nach
Ver lauf von mehreren Jahren
entledigen konnte!! — Im Jahre 1801
wurde S< montanistischer 3andesbuch«
Halter in Kärnthen, wo er eine bedräng-
nißreiche Zeit, die Invasionen 1803 und
1809. durchlebte. Als nach dem Friedens-
schluffe Kärnthen von Oesterreich wegsiel
und das Oberbergamt entbehrlich wurde,
erhielt S. im Jahre 1810 als Rech-
nungsrath der Hofbuchhaltung seine Be»
stimmung nach Wien. Graf Wa l l i s
aber, als er in S. den Mann erkannte, der zu Edlerem als einer gewöhnlichen
Ziffernmaschine tauge, bewirkte seine
Ernennung zum Hofsecretär der Hof»
kammer in Münz. und Bergsachen, welche
im Jahre 1800 erfolgte. I n dieser Stel-
lung wurde S. mit dem Referate der
Innerberger Hauptgewerkfchaft. deren
Verwalterin dasOberkammer.Grafenamt
in Eisenerz war, betraut. Die Sachkennt-
niß, welche S. auf diesem Posten in allen
Fällen an den Tag legte, bewirkte im
Jahre 18l4 seine Ernennung zum inner»
österreichischen Oberkammergrafen und
Gubermalrath. in welcher Eigenschaft er
dem drohenden Verfall der ganzen Ge>
werkschaft durch eine durchgreifende Ne»
form vorbeugte. Wie er dabei durch
Uebelanstrengung sein Leben gefährdet
und wie in hochherzigster Weise von
Seite deS Hofes seine ärztliche Behand«
lung und Alles was damit in Verbindung,
in liberalster Weise bestritten wurde,
erzählt die in der Quelle angeführteBio«
graphie (S. 16—18) in umständlicher
Weise. Nach seiner Genesung wurde S.
im Jahre 1813 zum Hofrath ernannt.
Er besorgte als solcher die Referate über
die Hauptgewerkschaft, das inner» und
oberösterreichische Provinziale, die Sali-
nen von Wieliczka, die Verschleißt) irection
und die MontaN'Präsidialarbeiten. Dabei
fungirte er als Mitglied der Staatsgüter«
Veräußerungs'Commission und wurde zu
vielen gemischten Commissionen beige«
zogen. Diese Ueberbürdung veranlaßte
S.. der auf die Dauer sich einer solchen
nicht gewachsen fühlte, sich um die Salz-
Oberamtmannsstelle in Gmunden, welche
im Jahre 1823 durch Lenoble's Tod
erledigt war, zu bewerben, wenn ihm
seine bisherigen materiellen Bezüge be-
laffen würden. Indem ihm sein Gehalt
vollständig belassen und sein Hofraths-
rang bewahrt wurde, trat S., der schon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon