Seite - 328 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

lnmann 328 Schimcck gesetzte Ehemänner u. dgl. m. gelangen ihm vortrefflich. — Seine Frau Therese (geb. zu Linz 24. August 4748. gest. 49. September 4790) war eine geborne Bayer — nach Anderen Peyer — und wurde als Kind von einem gewissen Schwerdberger. Director einer rei» senden Schauspielertruppe, ihren Eltern entführt und für die Bühne gepreßt. Daselbst wäre das Madchen verkommen, da sich der Kindesräuber um die Aus« bildung der auf diese Weise erworbenen Geschöpfe nicht kümmerte. Aber ein Mit» glied der Gesellschaft. Namens Vogt. insbesondere dessen Frau, nahm sich der Kleinen an. die später zu dsr Gesellschaft, welche Vogt selbst gebildet, übertrat. Nun wurde sie eine Schülerin 3 essin g's und betrat, siebzehn Jahre alt. als 3ucia Woodwi l l , Miß Sarah Sampson, welche Rollen sie ganz nach Lessing's Anleitung spielte, mit ausgezeichnetem Erfolge die Bühne. Spä. ter wurde sie Mitglied derDöb belln- scheri Gesellschaft in Berlin, mußte aber krankheitshalber nach einiger Zeit Berlin verlassen, worauf sie nach Linz kam, wo sie ihren spateren Genial Schi mann, der eben damals mit der Sebastianischen Ge« sellschaft dort spklte. kennen lernte und seine Frau wurde. Im Jahre 4788 be» fand sie sich mit derSchopf 'schen Gesell« schaft in Prag und leistete namentlich im Fache komischer Alten Vorzügliches. Erst 42 Jahre alt. starb sie plötzlich am Schlagflusse. Schöpf ließ ihr auf dem Prager Friedhofe ein schönes Grabdenk» mal setzen, welches der Bildhauer Karl Leder er M . XIV, S. 292, Nr. 3^> ausgeführt hat. Meusel(Ioh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schrift« steller (Leipzig. Gerh. Fleischerd. Iüng.. 8".) Bd. XII, S. 462. — (Dc Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Nien 1778, v. Tratt. nern. 8".) I. Bds. 2. Stück. S. 97 u. 383. - Taschenbuch für die Schaubühne auf das Jahr i?9l (Gotha, C. W. Ettinger, i2o.) S. 272. SchilNllnolvsA, Karl, siehe: 8inlll< Echillllttschek, Franz und Joseph, siehe: 8imaöek. Schimbera, Thomas, siehe: 8im- bera. Echimeck, auch 5imek, Maximilian (Geschichts« und Sprachforscher, geb. zu Neudau in Steiermark am 18. August 1748. gest. zuRabensburg 7. Juni 1798). Seine Studien begann er in Gratz und im 1.1766 trat er in den Orden der frommen Schulen. Nach be- endigtem Noviziate war er in Wien und in anderen Piaristen-Collegien in Nor« mal» und Gymnasialgegenftanden meh. rere Jahre im Lehrfache thätig, worauf er als Professor der böhmischen Sprache an die kaiserliche Militär-Akademie nach Wiener«Neustadt kam. Nach sechsjähriger Thätigkeit daselbst trat S. im Jahre 1786 in den Weltpriesterstand über und lebte so einige Zeit als Abbä, wie er sich nennen ließ, bis er die Pfarre zu Rabens« bürg in Niederösterreich erhielt, welche er bis an sein im Alter von 80 Jahren erfolgtes Lebensende verwaltete. Auf sprachlichem und geschichtlichem Gebiete schriftstellerisch thätig, hat S. Folgendes durch den Druck veröffentlicht: „ .. . ^, d. i. Kurzer Auszug einer allgemeinen G^ schichte der natürlichen Dinge u. s. w. (Wien 1778, H. I . Krüchten, 8".); — „Vlln der Religion der Nl!55rn; aus dem Nu5- siZchrn des SsillluntshenZKy; ans Olem-ii Aeigrn nach Nnnlanb" (Wien 1782. §o.); —