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Schimka 331 Schimko
seinen Studienjahren beschäftigte er sich
mit Vorliebe mit der öechischen Literatur,
schrieb Gedichte und veröffentlichte außer
einigen anderen schöngeistigen Arbeiten,
die theils Original, theils Uebersetzung
waren, die Distichen Cato's, dann in
den „Wiener Blattern" (^iäsnLkä Ii3t?
1817) das dreiactige Trauerspiel „äe-
neca.« nach Kleist(?). Die Titel seiner
übrigen, theils magyarischen, theils sla>
vischen Schriften sind: „Hn?n?na, naöo-
Fsnsi«??' 6l)an^6^6^^o") d. i. Inbegriff
der evangelischen Andacht (1823); —
„Oös? H^as V6>7i6^o", d. i. Das Opfer
eineS glaubigen Herzens (1826; zweite
Aufl. 1834). ein Andachtsbuch in Versen;
d. i. Häusliche Andacht in Gesängen
(1828); — „Hssn? ^ s m s « ^ " , d. i.
Heilige Gefühle (1833; zweite Auflage
1843); —
^ ^ d. i. Kirchliche
Union u. s. w. (Preßburg 1842), das Buch
erschien eben zu der Zeit, als man unter
dem obersten KircheN'Inspector Karl Frei«
Herrn von Zayin lebhafter Weise die Ver«
mittlung zwischen den Evangelischen der
Augsburger und Helvetischen Confession
anstrebte. Die damaligen Verhältnisse
der evangelischen Kirche in Ungarn findet
man ausführlich dargestellt in Johannes
Vorbies ' „Die evangelisch.lutherische
Kirche Ungarns in ihrer geschichtlichen
Entwickelung" (Nördlingen 1861, C. H.
Veck. gr. 80.) S. 204—239. In diesem
Buche V35K.9.X1 unio sprach Schimko
A0 Jahre früher aus, was. die weitest«
geschrittene protestantische Partei der
Gegenwart im erbitterten Kampfe gegen
die protestantischen Zeloten und Mucker
anstrebt. Schimko verlangt in seinem
Buche nichts Geringeres, als „daß die
Katechismen 3ut Her's auS dem Schul- unterrichte zu beseitigen, an deren Stelle
aber neue zu verfassen wärcn, und zwar
solche, in welchen nicht die Lehren unserer
Theologen, nicht die Beschlüsse der kirch«
lichen Synoden, nicht die Anleitung unse«
rer symbolischen Büchor — sondern nur
solche Lehrsätze vorgetragen würden,
welche zu einem tugendhaften Lebens-
wandel fühlen". S chimko'S Buch blieb
weder unbeachtet noch unerwiedert, und
der heftigste Gegner erwuchs dem Autor
in seinem eigenen Schüler M. I . Hur«
ban sBd. IX, S. 436). Pastor von
Hluboka, der gegen seinen einstigen
Lehrer mit der geharnischten Gegenschrift:
oili 3P0F6NH Dutkerkiin 8 Kai-
Vil.rg.ok" (Luäa6 1846) auf.
trat. Schi mko'S übrige Schriften sind:
o ^o^sös nons.ho Han^o-
, d. i. Predigt von der Nothwen«
digkeit eines neuen Cancionals (1842);
, d. i. Denkwürdiger Tod des
Doctor Martin Luther (1846); —
„ ^akoT-^z KHtan«, d. i. Praktische
Theologie (1848); — „Da^F^o m/acisF
swanF. ^5-' Hon/??-?n«m/" ^ d. i. Confir»
mationsgeschenk für die evangelische Iu-
gend (18Ö4); — „Onllngell'scheö NnilllchtZ.
buch in OlLiingrn" (1838). Einige von
Schimko's Andachtsliedern sind auch
in das neue slavische Gesangbuch (2^6>v-
nik) aufgenommen worden.
inoii^ HuuFarorum l^ triduä ^roximiä sao-
1858, I.soV. liutd^, 80.) x. 133.
Schimko, Friedrich Daniel (prote»
stantischer Theolog, Alterthums»
forscher und Münzensammler,
geb. zu Podluzan im Trencfmer Comi»
täte Ungarns am 6. April 1796. gest.
zu Preßburg am 1. December 1864).
Nachdcm cr das Gymliasium und die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon