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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 339 -
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Schimmer 339 Schimmer Bd. X, S. 323) und Schimmer'S „Geschichte- und Erinnerungs-Kalender" waren zwei Volksbücher, mit denen sich damals keines in Deutschland — denn die Volkskalender von Gubitz und Ni e- ritz, wie trefflich sie waren, sind doch nur Zwerge gegen diese Hauspostillen — messen konnte. Während I u r ende'S „Vaterländischer Pilger" für Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse wirkte, that der Schimmer'fche „GeschichtS-Kalender" für Weckung des vaterländischen Gefühls das Seine. Gleichzeitig mit der Redaction des genannten GeschichtS«Kalenders be> theiligte sich S. an der von Grafs er und Czikann herausgegebenen „Oester- reichischen National'Encyklopädie", einem bereits seltenen, zwar antiquirten, aber immer noch sehr brauchbaren Werke-, wovon eine neue Auflage, vielleicht mit Ausschluß deS biographischen Theiles, oder doch mit einer zweckentsprechenden Kürzung desselben, einem dringenden Bedürfnisse abhelfen wüide. Noch über» nahm S. im Jahre 1833 die Redaction des „Leipziger Sonntags»Magazins" für Wien, eines jener wohlfeilen Volköblatt.er, welche für die mangelhafte Schulerziehung einigermaßen einen Ersatz boten. Jedoch konnte S. alle diese literarischen Arbeiten nur nebenbei leisten, denn nach dem Tode seines Vaters und seiner Geschwister war nur die kränkelnde Mutter zurückgeblie« ben und S. genöthigt, von Wien nach Perchtoldsdorf zu übersiedeln, um die ziemlich ausgedehnte Wirthschaft, die nun ihm allein zufiel, zu führen. Auch die Gemeinde, die ihm das Amt eines Magi» stratsrathes übertragen hatte, nahm seine Thätigkeit in nicht geringem Maße in Anspruch, so daß er nur die späten Nacht- und frühesten Morgenstunden seinen lite- rarischen Arbeiten zuwenden konnte. In diesen aber bekundete S. eine seltene Rührigkeit. I n kurzen Zwischenräumen folgten von 4838 bis 4846: „Die französische Invasion", die „Geschichte Wiens", der Text zu dem bei Lange in Darmstadt erscheinenden Prachtwerke: „DaSKaiserthmn Oesterreich" stie biblio- graphischen Titel der Werke Schim» mer'S folgen auf S. 241^, „Kaiser Joseph", ein Buch. das so dem Wiener auS dem Herzen geschrieben war. daß innerhalb zwei Monaten die erste Auf. läge vergriffen war; vier neue folgten, die vierte erschien als „censurfreie Anekdo» ten", umgearbeitet nach den Märztagen, und bereitete dem harmlosen Verfasser die Ueberraschung, auf den römischen Inder gestellt zu werden; daran reihten sicheine Biographie Napoleon's, Wiens Belagerungen durch die Türken, ein aus bisher unbekannten Quellen geschöpftes Werk, Mar ia Theresia. Trenk und Wien seit 600 Jahren, ein für die Ver- gangenheit, vornehmlich die alte Topo« graphie der Kaiserstadt wichtiges Werk. Schon seit 4842 hatte S. neben dem Geschichtskalender auch die Ausgabe deS Wiener Volkskalenders begonnen, wel« chem er Kupferstiche nach seltenen Origi« nal-Ansichten von Wiener Ansichten bei« gab, und sein später noch einmal (1348) umgearbeitetes „Gemälde von Wien" bleibt ein Musterbuch für alle Zeiten, dessen Tüchtigkeit man erst recht inne wiid, wenn man sich in ein Producr der neueren Zeit, den „Wiener Baedeker", versenkt hat. Alle vorgenannten Arbeiten aber überragt Schimmer's „Häuser- chronik der Stadt Wien", welche, ganz dem Titel entsprechend, die Chronik eines jeden Wiener Hauses enthält und worin S. von den Geschichtsforschern Feil M . IV) S. 162^ und Kara jan ^Bo. X , S. 467^ unterstützt wurde. Diese im hohen Grade mühevolle Arbeit 22«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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