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Schindler, Albett. auch Albrecht
(Zeichner. M a l e r und Kupfer-
stech er, geb. zu E n g e l s b e r g in
Oefterreichlsch-Schlesien am 19. August
1803. gest. zu Wien am 3. Mai 186l).
Seine Eltern waren arme Weber in
Schlesien und auch Alber t sollte ein
Weber werden, als ihn seine entschiedene
Begabung für die bildende Kunst einem
besseren Loose zuführte. Der berühmte
Genremaler Peter Fendi sBd. IV,
S. 473) brachte S. im Jahre 1827 —
S. zahlte damals bereits 22 Jahre —
nach Wien, wo er die Akademie der bil-
denden Künste besuchte und sich weiterS
unter Fendi 's unmittelbarer Leitung
ausbildete. Mit feinem Gefühle nahm er
die sinnige, tiefinnige Weise seines Mei-
sters in sich auf und malte zu jener Zeit
eine Reihe von Genrebildern, in denen
sich ebenso sein Gemüth, wie sein echt«
künstlerisches Empfinden ausspricht, dabei
waltet immer ein tiefgemüthvoller. reli»
giöser Zug in seinen Arbeiten vor. Von
S.'S auS jener Zeit herrührenden, in
Oel ausgeführten Genrebildern sind be-
sonders hervorzuheben: „Die letzte Pil-
gerreise" und „DaS Almosen", im Besitze
deS Grafen C. LanckoronSki. Seit
1828 verwendete er sich unter Fendi
im k. k. Münz« und Antikencabinete als
Zeichner und Kupferstecher, und wurde,
als Fendi im Jahre 1842 starb, als
dessen Nachfolger laut Decret ääo.
29. September g. I . in der Anstalt blei« ^
bend angestellt. Seine Thätigkeit ging i
v.Wurzbach. biogr, Lexiton. XXX. ^Gedr. nunmehr ganz in diesem Institute auf.
für welches er die Stiche zu mehreren
großen Werken, wie zu den von dem
Regierungsrathe Arneth herauSgegebe«
nen Tafeln der antiken Cameen. Gold»
und Silbermonumente uno Cinque»Cento-
Cameen, ferner zu Bergmann'S „Me>
daillen auf berühmte und ausgezeichnete
Männer deS österreichischen Kaiserstaateü
im XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte",
zu Melly's „Vaterlandischer Siegel»
künde" u.dgl. m. ausgeführt hat. I n der
Wiedergabe älterer Kunstwerke und Me»
daillen zeicbnet er sich durch eingehendes
Verständniß, gewissenhafte Durchführung
und geschmackvollen Vortrag aus. Von
seinen in Oel gemalten Bildern waren
mehrere in den Iahres.AuSstellungen in
der k. k. Akademie der bildenden Künste
bei St. Anna zu sehen, und zwar im
Jahre 1832 : „Gin Mädchen bei dem stick-
rahmen"', — 1834: „Gin urrwundeter Glbrier
lmpk'lingt in liner Miinchzzrlle die letzte Gelung",
jetzt in der modernen Abtheilung in der
kais. Belvedere.Gallerie und wurde das«
selbe in die deutsche allgemeine und histo-
rische Kunstausstellung in München im
Jahre 1358 geschickt; — 1836: „Gin
Schlussermeisrer übernimmt einen Knaben in
die Tehre" ; — „Gin schnlkillllir bei einem
Brunnen stillt den Nnrst eines Kindes"', —
1839: ,3ie Werbung"; — 1840: „Nie
letzte Pilgerreise"; — 1841: „Nie Zurück-
Lllbe des gefundenen Geldbeutels"', — «Ner
Abschied". I n den vorgenannten Bildern
möchten wohl die bedeutendsten seiner in
22. April 1
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon