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Schirp ^
Schwertern ausgezeichnet. — Im Feldzuge
1866 in Böhmen gegen die Preußen war
S. damals im 17. Feldjager-Bataillon,
in d« Brigade des General Majors von
Rosen zweig des 6. Armeecorps ein»
getheilt. Als am 27. Juni das genannte
Iager.Bataillon den Angriff auf den süd«
östlich von Nachod liegenden Waldtheil
unternahm, wurde S. befehligt, mit
seiner unterstehenden Division als Unter«
stützung der in Sturmcolonnen formirten
übrigen vier Compagnien des Bataillons
in deren linker Flanke nachzurücken. Im
Augenblicke, als die beidenDivifionen zum
Sturme vorgingen, wurde auch daS
Vorbrechen feindlicher Cavallerie signa»
lifirt. Hauptmann S., dessen Division
die Plänklerkette gebildet hatte, ließ seine
Plankler sofort Klumpen formiren. Er
selbst war bereits durch fünf Schüsse
verwundet; die preußischen Uhlanen grif«
fen von zwei Seiten an, aber die tapfere
Haltung unserer Jäger, welche einige
Reiter niedergeschofsen hatten, bewog
letztere zur Umkehr. Cadet»Oberjager
St raßp i t te l und Patrouillenführer
Pokorny brachten nun ungeachtet der
umschwärmenden feindlichen Patrouillen
und deren starken FeuerS den durch Blut»
Verlust erschöpften Schirp auS der Ge»
fechtslmie auf den Verbandplatz, worauf
er nach SkalicS und von da in das Feld«
spital nach Iosephstadt überbracht wurde.
Baron Schirp hatte drei'Schußwun«
den in derlinken, eine in der rechten
Hand und einen Schuß in der rech«
ten Brust erhalten, welch letzterer die
Lunge verletzt hatte. Die vielen schweren
Verwundungen zwangen Baron Schirp,
nach einer ehrenvollen 23jährigen Dienst-
zeit und sieben erhaltenen Bleffuren in
den Ruhestand zu treten. Mit 24. De«
cember 1871 wurde Schirp in die Evi«
denz des Tiroler LandeSschützen.Batail. 4 Schisling
lonS Unterinnthal Nr. 1 (zu Schwaz)
eingetheilt. Major S.. der eine gründ»
liche wissenschaftliche Bildung besitzt und
mit Vorliebe historische und medici '
ni sche Studien treibt, lebt in Salzburg.
Tapferkei ts-Zeugniß. von sechs Ofsicieren
unterzeichnet. ääo.KjarSgaaro 2U. März ls<>4.
— Handschriftl iche Notizen.
Zur Genealogie der Freiherren von Schirp.
Die Schirp sind eines der ältesten rheinlän.
bischen Geschlechter aus dem Stammsitze, dem
Höft Bott lenberg bei Opladen im Ber«
gischen. welcher schon K89 der Familie ge«
hörte. Hermann (I.) und seine Sohne Her-
mann (II.) und Engelbert Ritter sind
1189, 1224—l25» und Letzterer 1224—1264
beurkundet. Dieselben besaßen die Schirpen
und die Keffeldünen bei Dadringhausen (im
jetzigen Cenmper Kreise), und nach diesen
Besitzungen schied die Familie sich in die
Bott lenberg, genannt Kessel, und in die
Bott lenberg. genannt Schirp, welche
letztere von Eng elbert'ö (I.) gleichnamigem
Sohne Engelbert (II.) abstammen. — In
die Adelsmatrikel der preußischen Rheinpro«
vinz ist die Familie in die Freihcrrnclajse
unter Nr. 86 in der Person des Franz
August Karl Benedict Freiherrn von dem
Bott lenberg. genannt von Schirp, ein»
getragen, laut Eingabe ciäo. Valdenov bei
Werden 1l). Juli 1830. In Kneschke's
„Neuem allgemeinen deutschen AoelS?Lexikon"
erscheint die Freiherrnfamilie Schirp auf
Bot t lenberg nicht.
Schisling, Franz (Schriftsteller,
geb. zu Koponihe in Slavonien am
4. October 4736. Todesjahr unbekannt).
Ueber die Lebenslimstande S.'s ist nur
wenig bekannt; anfänglich Kanzelift bei
der k. k. obersten Iustizstelle, befand er
sich im Jahre 4804 als Registraturg.
Adjunct bei der galizischen Hofkanzlei in
Wien. I n den Wienerischen Musen-Al-
manachen der Jahre 1781 imd 1782
erschienen Gedichte von ihm; darauf
gab er eine deutsche Uebersetzung von
des Pal ingenius Marce l lus von
Ste l lada „GhierkrriZ des Leken5. Oin
Gedicht in zuM Glöängtli" (Wien 1785,4".)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon