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Schlegel 72 Schlegel
das Violoncell u. dgl. m.; auch in Kir-
chcnstücken, darunter eine Meffe, <3ra-
äuÄl6, Vaterunser, I^id^ra u. s. w., und
dann noch in vielen Originalsachen und
Arrangements für Militarmusik. Von
allen diesen ist nur ein beträchtlich kleiner
Theil — etwa 40 Nummern — im
Stiche erschienen. Ein musikalisches Unter«
richtsbuch, betitelt: „Nrr prllktizche K'ehrer
um Clüuier", war seiner Zeit sehr beliebt
und erlebte mehrere Auflagen.
Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa
(Speyer 1842. F. C. Neidhard. gr. 8«.) S. 295.
— Neues Unioersal<Lexikon der Ton»
kunst. Angefangen von vi-. Iul. Schlade»
b a
ch,
fortgesetzt von Ed. B ern s d o r f (Dresden
1837, Nob. Schäfer, gr. 8".) Bd. II I , S. 470.
— Gaßnrr (F. S> Dr.), Universal-Lerikon
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart <849, Frz. Köhler, gr. 8°.)
S. 733.
Schlegel, Cornel, siehe: Szlegel,
Cornel.
Schlegel, Dorothea, siehe: Schlegel,
Friedrich ^S. 75, im Textes.
Schlegel, Friedrich von (Schrift-
stell er, geb. zu Hannover 10. März
1772. gest. zu Dresden 42. Jänner
1829). Erscheint nicht selten als Karl
Wilhelm Friedrich S., wodurch bei
der Menge dieser Namensträger schon
manche Irrthümer entstanden sind. Ob»
gleich nicht in Oesterreich geboren und
auch nicht im Lande gestorben, so ge-
bührt ihm doch im Hinblicke auf seine
vieljährige Stellung in österreichischen
Diensten und seinen in denselben lelder
wenig günstigen geübten Einfluß auf
österreichische Anschauungen, ferner durch
seinen längeren Aufenthalt in der Haupt»
stadt des Reiches, in welcher er einige
Zeit als der Mann deS Tages galt, eine
Stelle in diesem Lexikon. Friedrich
war ein Sohn des hannovrischen Super» intendenten und Confistorialrathes Io«
hann Adolph S. (geb. 17. Septem«
ber 1721, gest.' 16. September 4793)
und ein leiblicher Bruder des berühmten
August Wilhelm von S. Auf dem
Lande erzogen und von seinem Vater
zum Kaufmannsstande bestimmt, erhielt
er doch eine gute Ausbildung. Als ihm
aber der Stand, für den er in Leipzig
sich ausbilden sollte, nicht behagte, kehrte
S. in's Vaterhaus zurück und sehte nun
die Studien fort. Er bildete sich in Göt»
tingen und später in Leipzig und betrieb
mit besonderem Eifer die classische Philo-
logie. in welcher er sich nach und nach
mit den meisten Werken der classischen
Literatur vertraut gemacht hatte. Er
entwickelte in kurzer Zeit eine große
literarische Thätigkeit. Seine „Charak«
teristiken und Kritiken", die er in den
Jahren 4793 und 1796 im Berliner
Journal „Deutschland" erscheinen ließ,
lenkten neben den in der B e r l i n e r
Monalschrif t veröffentlichten Aufsähen
über die griechischen Dichterschulen zuerst
die Aufmerksamkeit der Fachkreise auf
ihn.Sein Werk: .Poesie der Griechen und
Nömer" ^die bibliographischen Titel seiner
Schriften folgen auf S.76 u.77^j erweckte
die Aufmerksamkeit des berühmten Philolo«
gen Heyne, der dem Autor rückhaltloses
Lob spendete. Den Plan, mit Schleyer-
wacher gemeinschaftlich den Plato kri»
tisch zu bearbeiten, gab er auf, als er
sich mit seinem Bruder August Wilhelm
zur Herausgabe des „Athenäum", einer
wifsenschaftlich-kritischen Zeitschrift, ver«
band, welche in den Jahren 4796 bis
4800 erschien und ungeachtet der Strenge
des Urtheils auf die poetische Production
jener Tage nicht ohne Einfluß blieb.
Großes Aufsehen und bei prüderen Na»
turen noch größeres Aergerniß erregte er
mit seiner im Jahre 1799 herausgegebe»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon