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Schleifer 86 Schleifer
die Sanger scheiden", „Der Witwer".
„Kinderschlaf", „Der Umweg" u. s. w.
hingewiesen werden. Ein in den Gedich-
ten enthaltenes dramatisches Fragment:
„Hannibal und Scipio", war bereits in
der Witthauer'schen „Wiener Zeit.
schrift" i838. Nr. 144. abgedruckt und
ist als Seitenstück zu der allgemein be»
wunderten, gleichbetitelten, dramatischen
Scene von Franz Gr i l lparzer bemer»
kenswerth. Schließlich sei noch bemerkt,
daß die „Wiener allgemeine Mufik-Zei.
tung" im Jahre 1842, S.300, berichtet:
Schleifer war ein thatiger Mitarbeiter
des musikalischen Albums „Orpheus"
und die Redaction ist im Besitze einer
von S. ausgeführten freien Uebersetzung
des „8wdat inater". Schleifer war
zweimal vermalt, zuerst mit Therefe
Benjatzky, nach deren im Jahre 18!3
erfolgten Tode er im Herbste ^816
AnnaSt romayr als seine Hausfrau
heimführte. die ihm nach 22jahriger
glücklicher Ehe auch im Jahre 1838 im
Tode voranging. Von seinen beiden
Töchtern ist die eine an den Dichter Kal>
tenbrunner verheirathet gewesen, jetzt
auch Witwe. — Von seinen zwei Söhnen
ist Moriz Leopold (geb. zu Sirming in
Oberösterreich am 27. Juni 1817) 'gleich-
falls Poet. Nachdem er das Gymnasium
und die philosophischen Studien im Stifte
Kremsmünster beendet, in Wien die
Rechte gehört, trat er zu Ort bei Gmun«
den in den Staatsdienst, den er an ver>
schiedenen Orten versah, bis er k. k. Be»
zirksvorsteher in Werfen und Zell am
See und im Jahre 1867 in der alten
Salinenstadt Hallein nächst Salzburg
wurde. Seine Muße widmet Moriz
Leopold historischen Studien und der
schönen Literatur. Er hat bisher geschrie«
ben: .MltgrchiöMnlenlm" (Wien 1836);
— „ M Vjrrrin uan Wnllsre, Drama" (Brau« nau 1862); — „Eine deutsche Fürstin.
Drama", mit welchem S. bei der Mün«
chener Preisbewerbung milconcurrirte.
Dieses wie noch mehrere andere sind noch
ungedruckt; verschiedene Gedichte hat er
in Zeitschriften veröffentlicht. — Seine
Gattin Emilie (geb. zu Vöcklabruck in
Oberösterreich 28. Februar 1823), eine
geborne Schell inger, huldigt gleich,
falls der Poesie und gab bisher heraus:
„(5in Gpker der Aieüc. Drama" (Linz 1858)
und mehrere Novellen in verschiedenen
Zeitschriften.
Frankl (Ludwig Aug. Dr.), Sonntagsblätter
(Wien. 8«) 1842. S. 725: Nekrolog ^daselbst
heißt er Leopold Michael, in allen folgen«
den Jahrgängen Mathias Leopold S.); —
dieselben 1844. S. 40: „Deutsche Celebritä-
ten", von Dr. R(um)y; — dieselben 1845.
S. N95: „Ein letzter Besuch bei dem Dichter.
Schleifer", von Oi-. Ant. Nuthner; — die»
selben 1846. S. 4003: „MathiaS Leopold
Schleifer. Ein Dichter in Oesterreich", von
K. A. Kalte n brunner. — Oderbster«
reichischeS Jahrbuch für Literatur und
Landeskunde. Herausgegeben von Kal ten,
brunner (Linz. 5°.) n . Jahrg. (l84ä), ent.
hält eine ausführliche Lebensskizze Schlei»
fer's. — Wiener al lgemeine Musik»
Zei tung, herausg. von Aug. Schmidt
(4v.) 1842. S. 500 ^vird da auch irrig als
Leopold Michael Schl. aufgeführt) —
Ergänzu ngSblätter. Hrrausa. von Dr.
Fr. Steg er (Leipzig und Meißen, Lex. 8".)
Vd. I I , S. 477. — I l lus t r i r tes Fami-
lienbuch des österreichischen Lloyd (Trieft,
gr. 4«) v. Bd. (1885). S. 165. l^Bei dieser
Gelegenheit muß ich eines beispiellosen Be«
trugrs Erwähnung thun, der nur bei der
Bearbeitung ocs biographischen Lexikons schon
manche Tortur bereitet hat und dem ich leider
spät genug auf die Spur kam. Ich hatte in
der kais. Hofbidliothek mir von allen Jahr«
gangen des Illustr. Familienbuches deS oster,
leichischen Lloyo, das von der literarisch'arti»
stischen Abtheilung des Tricster Llol)d heraus,
gegeben worden und eine große Mengl> bio»
graphischer, literarischer und culturhistorischrr
Artikel enthält, einen ausführlichen General»
Index gearbeitet. Da kam vor wenigen Jah-
ren ein Mann. der sich als Agent der litcr.«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon