Seite - 88 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
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der Zeit auch vorwärts schritt, charakte«
risirten dasselbe. Als Lehrer zeigte er in
der Methode, welche er einschlug, die
genaue Kenntniß seines Instrumentes,
um dessen künstlerische Behandlung auch
Anderen anzueignen. So hatte er denn
nicht wenige Schüler und darunter meh«
rere zu großer künstlerischer Ausbildung
gebracht. S. componirte auch, aber, wie
Gaßner berichtet, soll er mehrere Hand-
schriftliche Composttionen, als unwürdig
der Publicität, zum Flammentode ver»
dämmt haben, nur einige Kleinigkeiten
aus dem Lenze seines Künstlerlebens stnd
durch den Druck bekannt geworden, dar-
unter ein „Thema mit Vl Irränberimgln tür
die Violine" (Dresden 4799). Damals
bediente fich der deutsche Künstler deS
doch ganz bezeichnenden Wortes „Ver>
anderungen" für das nachmalige fran»
zöslsche Variation^ welches seither stän-
dig geblieben ist.
Dlabacz (Gottfried Ioh,). Allgemeines histv'
risches Künstler«Lerikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
18l5. Gottl. Hanse. 4«.) Bd. I I I , Sp. 47. —
Neues Universal »Lexikon der Tonkunst.
Angefangen von ^>r. Julius Schladebach.
fortqcs. uon Ed. Berns dorf (Dresden l«:;«.
Nob. Schäfer, gr. »°.) Bd. I I I , S. 471. —
Gaßner (F. S. vr . ) , Univcrsal'Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart !849. Frz.Köhler. Lcr. 8".) S.753.
Lchlesinger. Max. siehe S. 93, in
den Quellen Nr. 7.
Tchlcsinger, Moriz. siehe S. 9l. in
den Quellen Nr. 1, im Texte.
Echleslllger, Nanette, siehe S. 93,
in den Quellen Nr. 9.
Schlesillger, Sigmund (I.) (Schrift'
steller, geb. zu Wien 18N). Sein
Vater, Börsenscnsal, verlor durck Nn-
glücksfalle sein ganzes, nicht unbedeuten-
des Vermögen. Mit N Jahren besuchte Sigmund das Wiener Schotten-GyM'
nasium und schon damals fiel er durch
die bewunderungswürdige Scharfe seines
Gedächtnisses auf. Viele Aufmunterung
fand er durch den früheren Prälaten
und Vicedirector Meinrad Lichtenstei-
ner sBd. XV, S. 85^. I n Folge des
mirtlerweile eingetretenen Todes des Va-
ters mußte sich — der damals erst 13jäh.
rige — S. durch Lectionengeben fort«
bringen. Schon damals beschäftigte er
sich mit poetischen Arbeiten, und als
i828 Ludwig D evrient in Wien spielte,
veröffentlichte S. im „Sammler" auf den
Mimen sein erstes Gedicht. Im Jahre
1831 schrieb er gelegentlich der Ver-
malungsfeier des damaligen Kronprinzen
Ferdinand ein Festspiel, das auf einer
Wiener Bühne wiederholt mit Beifall
gegeben wurde. Nun stürzte er sich rück-
haltlos auf das Feld der Journalistik,
schrieb Recensionen über Theater, Litera»
tur und Musik, und wurde unter dem
Pseudonym „S igmund" Mitarbeiter
der damals von Jahr zu Jahr an Be>
liebtheit zunehmenden „ Theater-Zeitung".
Im Jahre 4833 unterrichtete er den Her«
zog von 3ucca mehrere Monate in den
orientalischen Sprachen. Um diese Zeit
ließ er das Gedicht: „Olroliarr uon Calrdu".
nach dem Französischen des Marckese
Cesare Boccel la, bei Ghelen in
Wlen erscheinen. Die merkwürdigen Verje
darin: Dunkler Weltanschauung Flocken
fallen j Mir in meine tiefen Seelen«
klüfte (!) kommen somit wohl nicht auf
seine eigene, sondern auf des urfprüng-
lichcn Autors Bocel la Rechnung? Im
Herbste desselben IahreS mackte er eine
Reise durch Mähren, als deren Frucht
die spater erschienenen „Nlnlmscheu Urise-
briete" (Leipzig 1833. 8".) zu bezeichnen
sind, denen die „Urrliötiilliirllen" (Wien
1533, 8".) folgten, an welche sich später
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon