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Schlesinger 90 Schlcsinger
1861 das einactige Lustspiel: ,Ain Frei-
tng". zuerst in der Singer'schen A
demie im Theater an der Wien. dann
aber mit schönstem Erfolge im December
im Burgtheater gegeben; dann im Jahre
1862: „Der Hansspilln", ein zweiactiges
Lustspiel, im Juli des genannten Jahres
im kön. Hoftheater zu Dresden, „Gin
Guter der MZöenschutt", ein eiuactiges Luft
spiel, im Burglheater dargestellt. Im
Jahre 1863 waren von Schlesinger
nicht weniger denn gleich vier Lustspiele
als vollendet angekündigt, und zwar:
. „Gin Gpter ilrr Patienten"; — „Zie Schra
des Miickz"', — „Oine mllralizche Ghrieige",
sämmtlich einactig und für das Burg.
rheater bestimmt, und dann für das
Carl«Theater: „Anf t>rr Niiniöwbunk"; im
November 1864 brachte das Burg-Thea-
ter das einactige Lustspiel: „Mein Zahn"
und den einactigen Scherz: „Fran Sänne";
im Februar 1367 aber das Wiener Har-
monie«Theater die dramatische Kleinig'
keit: „Das M'ätil llliz dem Vulke". Außer
diesen Stücken, die fast alle einactig sind
und ihrer Mache zu Folge in S ch lesin«
ger den Vater deS deutschen Theater«
proverbes, einer Gattung, welche wieder
die Franzosen erfunden und auf der
Bühne eingebürgert haben, erblicken
lassen, ist S. auch fleißig im Feuilleton
des „Neuen Wiener Tagblatt" thätig,
in welchem seine Artikel zu den Zier-
den dieses Blattes zählen und mit den
köstlichen Skizzen über das Wiener Volks,
leben von Friedrich Scblögl wohl nicht
wenig zu dem Aufschwünge beitrugen,
den das Wiener Tagblalt in kürzester
Zeit genommen und dasselbe zu einem
der gelefensten Blätter Wiens gemacht
haben. I n den „Typen und Silhouet-
ten" über Wiener Schriftsteller und Jour-
nalisten wird Sigmund Schlesinger
ein doppelter Selbstmörder genannt, und zwar ein Schriftsteller ersten Ranges,
den der Journalist erdrosselt hat. und ein
ausgezeichneter Journalist, der von dem
Schriftsteller erwürgt ward. Und dabei
immer noch kein Leichnam". Es ist etwas
WahreS an diesem parodoren Satze.
Ueber eine Sammlung seiner einactigen
Stücke, welche unter dem Titel: „Grigi-
nal.UnstFsiirle" (Berlin 1863) erschienen
sind, schreibt Heinrich Kurz: „Sie sind
zwar ungleich an Werth, doch ist auch
in den schwächeren der Dialog geistreich
und gehaltvoll. S. kennt die Menschen,
ihre kleinen und großen Leidenschaften,
besonders die des weiblichen Herzens, er
ist witzig und reich an komischen Ewfal«
len, sowie an wirksamen Situationen".
Herausgeber aber fügt hinzu: sie bedür»
fen einer trefflichen Darstellung, sonst ist
eS gerathener, sie zu lesen, als sie anzu«
schauen.
Das Vater land (Wiener polit. Parteiblatt)
1860, Nr. 64, im Feuilleton. — Presse
(Wiener polit. Blatt) l86l. Nr. 319; 1863,
Nr. 341. im Feuilleton. —Fremd en> B latt.
Von Gust. Heine (Wien 4".) 1861. Nr. 3^9:
1863. Nr. 271. — Wiener Lloyd (polit.
Blatt) 1564. Nr. 40. — Blät ter für litt»
rausche Unterhaltung (Leipzig. VrockhanS. 4".)
1864. S. 692. — Magazin für die Litcra.
tur deS Auslandes (Lripzia. 4".) 1864. Nr. 37.
S. 68i; 186ä. S, läö (im TeNe). — Wir.
ner Schr i f ts te l ler und Journalisten.
Typen und Silhouetten von Don Spa«
vento (Wien 1874, ar. 8".) S. 1».
Schlesinger, Sulka, siehe S. l)4. in
den Quellen Nr. 40.
Echlesl'llger. Wilhelm, siehe ebenda
Nr. 11.
Außer den uorbenanntcn sind noch folgende P^r«
sonen des Namens Sckl esin aer bcmcr«
kenswerth: 1. Heinrich W . Schlesingcr.
ES gibt viele Künstler deS Namens Schlc.
singer. so: Adam Schlcsingcr. auS Nhein>
bayern, Blumenmaler, gest. 182!); — Fel i r
Schl., ein Hamburger, der in Paris lebt; —
Heinrich Schl., ciu6 Frankfurt, bekannt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon