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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 95 -
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Schlettcrer Schletterer der Centner so präparirtcn Kautschuks in San Salvador nicht höher als auf zehn Pia- ster zu stehen kam, so daß dem Producenten noch ein erheblicher Gewinn zufiel. IPuNs- tiu, äs la, socists ä'6nc:oni'g.36in6ut (?g,> ris) 1861, ^uiy, ^. 366) Schletterer, Jacob (Bi ldhauer, geb. zu WennS im Oberinnthale Tirols im Jahre 4700. gest. zu Wi en 20. Mai 1774). Schletterer kam nach Wien. wo er ein Schüler von Stanet t i , einem jener Italiener wurde, welche Prinz Eugen von Savoyen verschrie- ben hatte, um von ihnen seine Paläste und Gärten ausschmücken zu lassen. S t a« nett i war berechtigt, zu feiner Arbeit Gehilfen aufzunehmen, deren Leistungen, wie ia das noch heutzutage, leider zum Nachtheile manchen schönen Talents, der Fall ist, als Werke des Meisters, als des Trägers der Firma, gelten. So arbeitete auch der talentvolle Bchletterer bei Stanett i und wurde bei dessen wichtig« sten Werken verwendet. Nach einiger Zeit reiste S. zur weiteren Ausbildung nach Venedig, wo er manches Werk vollendete. Um diese Zeit fand die Errichtung der zwei Denkfaulen vor der Karlskirche in Wien Statt. Dieselben sollten nach dem Vorbilde der trajanischen Säule in Rom ausgeführt und mit halb erhabenen Fi» guren in Stein, welche die Thaten deS heiligen^ Karolus Borromäus darstellen, verziert werden. Mit der Ausführung dieser Arbeit wurde Christoph Mader ^Bd. XVI , S. 2411 betraut, der nun Schletterer von Venedig kommen ließ, um mit ihm zugleich daran zu arbeiten. Füßli 's Darstellung dieser Angelegen» heit in den „Annalen-der bildenden Künste für die österreichischen Staaten" (Wien 1801. Schaumburg, 8".) I I . Theil, S. 48 u. f., in den „Bemerkungen über die Bildhauerei in Wien", ist unge» mein parteiisch. Füßli setzt Mader herab, nennt ihn schwach in seiner Kunst, was mit anderen Zeitstimmen über M a« der's Leistungen nicht übereinstimmt. Wenn Schletterer ein sehr geschickter Arbeiter war, was nicht zu bezweifeln ist. so braucht deßhalb Mader kein Stüm- per gewesen zu sein. Ein ähnlicher Fall von Künstlerrivalität, welche zuletzt in Anfeindung ausartete, bestand auch zwi- schen Klieb er sBd. X I I , S. 92), Scharmer j M XXIX, S. 62) und Johann Schaller ^Bd. XXIX, S. 98). Also Schletterer arbeitete an den Karlssaulen, und zwar entwarf er für dieselben ebensowohl einzelne Modelle, als er sich mit der Ausführung derselben beschäftigte. Daß Mader den eigent- lichen Nutzen davon genoß, ist ebenso glaublich als erklärlich, wenn auch nicht gerade billig; aber so waren eben immer die Arveiterverhältnisse und auch dieser Punct fällt in die vielen der socialen Fragen, mit deren Lösung die Gegenwart sich beschäftigt. F ü ß l i erzählt nun allerlei von Mader's Ränken, der. um die Ehre der Arbeit ganz allein zu ge« nießen, Schlet terer zu entfernen suchte. Und dieser habe die nächstbeste Gelegenheit wahrgenommen und sei mit Naphael Donner j^Bd. III , S. 366) nach Salzburg gereist, wo Donner bedeutendere Arbeiten auszuführen hatte, in welchen ihn eben wieder Schletterer unterstützte, worüber aber Füßli nichts zu bemerken findet. Die Arbeiten an den beiden Säulen der Karlskirche sind aber gewiß vorzüglich, und wenn F üßli daran die weise Anordnung der an den Säulen angebrachten großen Menge von Figuren, die ungezwungene Contrastirmig, Formen und Wendungen, die grandiose und wahre Behandlung der mannigfaltigen Draperien, verbunden mit einer wissen» schaftlichen Zeichnung aller Formen,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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