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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 104 -
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Schlik 404 den Sckliken pflichtig und geschworen sein sollten. Alle Münze solle in dem vom Könige gesetzten Schrott. Korn und Gepräge geschla- gen werden und alles dort gewonnene Silber in die Münze nach dem gesetzten Kaufpreise abgegeben werden. AuS gnädigem Gemüthe wurde aber auch den Schliken auf zchn Iadre von jeder Mark Silber drei weiße Groschen bewilligt, und aus den Zehenten' der ersten zwei Jahre der Münzgrwinn und für immer von jeder Mark noch besonders drei weiße Groschen gegen Besoldung der Bergwerksbeamten". ^Vergleiche: Johann Gf. Maylath 's Geschickte des österreichischen Kaiserstaates. Bd. I I , S. 123, und Bucholtz' Geschichte Ferdinand's I.. Bd. IV, S. 310.) So wurden die Schlik ein reiches und mäch» tlges Geschlecht, dem viele Männer entstam» men, die im Staate, im Nathe der Krone, vornehmlich auf dem Schlacktfelde sich als edle Kämpen des Geistes und Schwertes be« währt, freilich wieder auch im Vertrauen auf ihren mäcktiaen Einfluß, meist aber von der innersten Ueberzeugung getrieben, sich gegen ihre rechtmäßigen Herren aufgelehnt und dafür mit dem Henlertode, wie Joachim Andreas sS. I l l , Nr. 28). oder mit frei. williger oder gezwungener Verbannung aus dem Vaterland?, wie Alb in sS 106, Nr. l) u. A. gebüßt haken. Merkwürdiger Weise hat die Familie, mit Ausnahme orS bedeutungs« losen Regensburger Domherrn Heinrich, eines Bruders des böhmischen Kanzlers Cas» par, keinen hervorragenden, ja überhaupt keinen Mann der Kirche aufzuweisen. — Vor Allem ragen die Schlik auf dem Schlacht, felde hervor. Nicht weniger denn 23 Schlik schlugen slch auf den Schlachtfeldern von Ungarn, auf welchen der Jüngste derselben. Graf Franz Heinrich, im ungarischen Rl'volulionskriege der Jahre 1848 und 1849 unvergängliche Lorbeeren und, was noch mehr ist, ein selbst bei seinem rebellischen, aber immer ritterlichen Gegner geachtetes Anden« ken hinterlassen hat. Wir können sie nicht Alle aufzählen, die auf den Schlachtfeldern verblutet, aber unwillkürlich drängen sich die Namen der Wackersten unserem Gedächtnisse auf, wie Caspar (gefallen 1388), Chri« stoph (gef. 1327). Christoph Ernst (gef. 1620). ChristophKarl (gef. 1633). Georg (gef. 1398). Hugo (qef. 1623). Hieront). mus (gef. 149l). Johann Ernst (gef. 1623). Qui r in (gef. 1498). Stephan (gef. 1326), ein zweiter Stephan (gef. 1381), Schlik Vic tor in (gef. 1603) und noch Andere; aber glücklicher in Erfolgen, welche sie nicht mit dem Leben erkaufen mußten, waren die Kriegshelden Heinrich (IV.) Graf Schlik lS. 109. Nr. 21). Leopold Anton Joseph ^S. 126) und Alle überragend der obgenannte, Graf Franz Heinr i ch. der für seine Tapfer» keit und echte Strategenkunst mit der höchsten militärischen Auszeichnung, dem Mar ia Therefi en < O rdcn. geschmückt wurde. Zwei Sproßen dieses Hauses trugen auch das nur Personen aus fürstlichem Geblüte zu» kommende Ordenszeichen deS goldenen Vließes, nämlich die^beiden Grafen. Vater uno Sohn Georg Ernst und Heinrich, Beide aus der heute noch blühenden Schlacken» werther Linie, welche eben von Letzterem den Namen der Welisch'Kopidlnoer 3inie führt. — Von hervorragenden Staatsmännern, von Männern, welche im Nathe der Krone mit dem ganzen Gewichte ihrer Ansicht und staatsmännischen Weisheit wirkten, nennen wir vor Allen den berühmten böhmischen Kanzler C a Svar sS. 106. Nr. 4), der gegen die Henker Hußen's auf dem Constanzer Concil seinen Protest erhob, dann den Grafen Fra nz H r i nr i ch sS 116), der treu an drr Kaiserin hielt, als die anderen böhmischen Großen, die so Vieles den Haböburgern ver- danken, sie treulos verließen; d?n Grafen Heinrich sS. 109, Nr. 22). der nicht minder mit Geschick die Waffen zu führen, wie im Rathe der Krone sich geltend zu machen ver- stand, wie ihm darin schon ein anderer Ahn, der Graf Joachim l^ S, 111, Nr. 27). vor, anging und Beide der Graf Leopold Anton Joseph ^S. 109) überragt. BemeikenSwerth durch sein tragisches Geschick und bewunde« rungswuroig durch die echt edelmännische Nuhe, mit der er es ertrug, und die Conse« quenz, mit der er an der Sache hielt, die er einmal ergrissen, erscheint der Graf Joachim Andreas s2. 111. Nr. 28). der in den Augen Jener, welche gegen die Krone sich erhoben, nun die Gloriole des Martyrthums trägt. — Was schließlich die Heirathen des Hauses Schlik betrifft, so finden wir in den Ehefrauen sämmtlicher Linien nur Abkomm- linge der edelsten Geschlechter ihres engeren Vaterlandes Böhmen. wie des AdeI6 der. übrigen Kronländer des Kaiserstaates und Deutschlands und begegnen den Namen Ar« ckinto, Cl l la l to. Co l lonna .Dohna. Gleichen, Hager, Hohenlohe. Isen< bürg, Kinsky. Ko lowra t , Liechten»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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